Der Anthropomorphismus ist sowohl Gattung (Hauptkategorie) im Weltanschauungsprinzip, wie auch die einzige Art (Unterkategorie) derselben Gattung. Die Gattung wird mit ‘DAM’ (Der Anthropomorphismus) abgekürzt, die Art mit ‘APM’ (Anthropomorphismus). Die Abkürzungen der vier Gattung im Weltanschauungsprinzip beginnen alle mit einem grossen ‘D’.
Der Anthropomorphismus ist im Weltanschauungsprinzip (WAP) das erste, weil das allgemeinste aller Prinzipien. Der Mensch ist der Erkennende; durch den Menschen geht alle mögliche Erkenntnis des WAP, denn der Mensch ist das Wahrnehmende, Denkende und Erkennende. Und so gehen die Weltanschauungen durch den Menschen bevor sie die Welt erreichen. Das Studium des Weltanschauungsprinzips hat beim Anthropomorphismus zu beginnen – bei der ersten Gattung, danach folgen die drei Seelentöne, danach die sieben Visibilitätsstufen, und schliesslich die dutzend Weltanschauungen. Diese Reihenfolge hilft, viele falsche Schlüsse oder Spekulationen zu vermeiden.
Der Anthropomorphismus ist die ‘vermenschlichte’ Sicht auf Erkenntnisse, oder die Vermenschlichung des Erkannten. Ein ‘Mann im Mond’, eine menschenförmige Wolke etc, sind einfache Beispiele des Anthropomorphierens. Die Absenz dessen ist nicht der Nichtanthropomorphismus, sondern ein geringes Ausmass von Anthropomorphismus. Es ist als Mensch nicht möglich, jeglichste Tätigkeit, jeglichsten Gedanken komplett ohne Anthropomorphismus zu tun, denn jedes Wort ist menschlich, jeder Gedanke wird durch menschliche Erfahrungen und Vorstellungen hindurch getan, jede Wahrnehmung geschieht durch menschliche Sinne. Die Frage ist lediglich, bis zu welchem Ausmass wir die Welt, die Natur oder das Wesen in uns oder schliesslich das Göttliche wahrnehmen können, wie es tatsächlich ist.
Die drei Seelentöne – eine Gattung nach dem Anthropomorphismus – beschreiben dies in dreierlei Art: 1) von aussen kommend, dann durch den Menschen gehend und darin sein Selbst beleuchtend (Intuitismus), 2) von innen kommend, durch den Menschen hindurch gehend, und da auf das Wesen des Seienden gerichtet (Theismus), oder 3) aus keinerlei Richtung bestimmend, inneres und äusseres mit etwa gleicher Gewalt aufeinanderprallend (Naturalismus). Es liegt dadurch nahe, dass in jeder Erkenntnisfrage hier begonnen werden sollte (oder begonnen werden muss): Erkennt der Mensch die Welt oder viel eher sich selbst? Sieht er die Welt in sich, oder sich in der Welt?
Im WAP wird durch den Anthropomorphismus die erste, grundlegendste und wichtigste Unterscheidung gemacht, zu der sich z.B. Rudolf Steiner für die auf das Geistige bezogene Geisteswissenschaft viele Gedanken machte.
Der Anthropomorphismus unter Kontemplation
Wir haben unter DAM nur eine Unterkategorie, die, um der Vollständigkeit gegenüber den anderen Hauptkategorien wegen willen so umständlich dargestellt wird:
- Weltanschauungsprinzip WAP
- 2. Kontemplation KPT
- 2.1 Der Anthropomorphismus (DAM)
- 2.1.1 Anthropomorphismus (APM)
- 2.2 Drei Seelentöne (DST)
- 2.3 Drei plus vier Visibilitätsstufen (DVS)
- 2.4 Dutzend Weltanschauungen (DWA
- 2.1 Der Anthropomorphismus (DAM)
- 2. Kontemplation KPT