Ziel einer Datenstruktur

Neben dem Präsentieren, Nachdenken und ‘Streiten’ über WA, soll hier, innerhalb der Rubrik des Kontentierens (‘Streitens’) auch eine logisch-logistische Ansammlung an Material zu den WA zu finden sein. Dazu möchte ich eine Wissenshierarchie erstellen, und ich möchte diese in einer Form zur Verwendung bereit stellen, die sich halbautomatisch ergänzt und verlinkt. Eines meiner Ziele für diese Webseite ist es, eines Tages eine ‘Informationslogik’ zu erstellen, welche sich innerhalb ihrer selbst in einer Art verknüpft, dass sie aus den Informationskrümeln, allein durch das Kategorisieren, ein Wissem formt.

Die Hierarchie schriftlicher Information gliedere ich vom Kleinsten zum Grössten wie folgt:

  • Zeichen
  • Folge an Obigem: Wort, Symbol (kleinste Information)
  • Folge an Obigem: Satz (Aussage – kleine oder einfache Idee möglich)
  • Folge an Obigem: Skript (z.B. Absatz, Buch – grössere Idee möglich)
  • Folge an Obigem: Direktorium (z.B. Verzeichnis, Bibliotheke, Enzyklopädie; zwischen Skript und Direktorium: Hyperskript)
  • Folge an Obigem: Index (Internetsuchmaschine)

Es gibt noch weitere, grundlegendere Kategorien, wie die im Genom gespeicherte Information der Biosphäre (dazu mehr auf Noologie.de), die sprachliche, die kosmische, usw., aber für die Zwecke dieser Seite muss für den Moment nicht tiefer gegangen werden. Unser Ziel ist nicht nur eine Ansammlung des Wichtigsten, das Ziel ist ein ‘Netzwerk‘ innerhalb der Ansammlung, das verbindet, was als Kategorie einander nahe steht.

Ich mache mir auch Überlegungen, wie die Interaktion mit dem Hyperskript ‘neuronale Resonanz’ (NR, eines der Hauptthemen auf Andreas Goppolds Noologie-Philosophieseite) ermöglichen kann, und ob es eine Möglichkeit gibt, mit einer Eingabemethode durch Comupter Ideen intuitiver darzustellen, als es mit Schiftzeichen oder Worten möglich ist, oder wo man solche Ideen finden kann (Beispiel wieder A. Goppold, dem Schöpfer von Noologie.de, diesmal in Englisch).

Was ‘neuronale Resonanz’ (NR) angeht, wie sie vom aus sich selbst sprechenden Daten- und Informationsphilosophen Andreas Goppold in dessen noologischen Untersuchungen zu NR beschrieben wird, versuche ich, mich auch für die WA in entsprechender Weise vorzubereiten. In einem Zustand neuronaler Resonanz zu sein, bedeutet, dass man Raum, Zeit und sich selber vergisst (ein Zustand, in den ich in meiner Jugend nur durch das Zeichnen treten konnte, und den ich seither nicht mehr in vergleichbarer Intensität erlebte, aber über das Schreiben danach verlange), es ist eine Verbindung mit einer Sache, wie sie sonst wohl nur durch Halluzinogene oder Suchtmittel, und vielleicht Meditation, erreicht werden kann. Es ist Verbundenheit mit einer Arbeit, die etwas zur Möglichkeit werden lässt, das man als ‘Genie’ bezeichnet. Es bedeutet nicht, dass man in jenem Zustand zum Genie wird, man kann in NR auch schlechte Arbeiten erledigen, aber jedes Genie kennt diesen Zustand. Die Lernkurve, die Ausdauer, die Motivation, diese für das Erarbeiten von Fähigkeiten sehr wichtigen Aspekte steigern sich durch neuronale Resonanz massiv. Die Artikelhierarchie, die Kürzel, die Kategorien, all diese Rahmenbedingungen, an denen ich seit einigen Monaten werkle, und in sehr kleinen Schritten von Woche zu Woche Korrekturen und Ergänzungen vornehme, all diese Dinge haben den Zweck, dass ich mir in meinen Arbeiten eines Tages keine Gedanken zur Vogelperspektive mehr machen muss, denn eine solche erschwert mir, von der intensiven Interaktion mit den Inhalten in eine neuronale Resonanz zu treten. Die Vogelperspektive erlaubt kein Hereinzoomen. Ich möchte mich aber in die WA versenken können, und nur noch die WA vor mir haben, ohne jeglichsten Gedanken dazu machen zu müssen, ob die ganze Struktur, der ganze Aufbau der Seite vielleicht in anderer Weise geschehen solle, ob nicht grundlegende Strukturen mangelhaft seien, ob nicht dieses, ob nicht jenes. Und ich möchte auch anderen Menschen solche Konzentration ermöglichen, sofern es in meinen Möglichkeiten liegt.

Die eigentlichen Inhalte, durch die ich die Arbeit mittels NR erledigen möchte, sind allerlei. Es geht von Gedichten, Comic-Strips, Malereien, Kommentaren zu Platons Dialogen, Kommentaren zu deutschen Idealisten, der Erarbeitung einer WA-Methode für alle Wissenschaften in Kontention, über Dialoge mit anderen Menschen, bis hin zu Interviews mit anderen, usw usf. Ich möchte diese Dinge automatisiert angehen können, damit sich die Gedanken zum jeweiligen Kern eines Inhaltes bewegen können, damit dort in hoher Auflösung originelle Ideen mit Fokus geschaffen werden können, und nicht ein Teil des Denkens irgendwelchen äusseren Problemen, wie Fragen zum Webseitenaufbau, der Struktur eines Buches, der Kategorisierung bestimmter Ideen usw. nachhängen muss. Mit Automatisieren meine ich, dass die Struktur das Drumherum übernimmt, während ich meine Energie allein in Kreativität, und nicht irgendwelche organisatorischen Prozesse, die eigentlich keine Aufmerksamkeit verdienen, investieren kann. Und dazu benötige ich eine Grundstruktur, die all dies erlaubt, die mir ermöglicht, ohne Bedenken, ohne Peripherie, ohne jede Ablenkung nur auf ein einzelnes Ziel zu fokussieren, um dann dort schöpferisch tätig sein zu können.

Es ist ein Verlangen, nach dem es mich seit Jahren zieht, jenen Zustand besonderen Fokussierens – aber ohne Abkürzungen, ohne die so beliebten Hilfsmittel wie konsumierbare Substanzen. Ich habe es während meiner Teenagerjahre erlebt, dass ich mich z.B. über das Malen eines Bildes alles um mich herum für Stunden vergessen habe. Im Kunstunterricht wollte ich z.B. zwei Treppen malen, die ineinander übergingen, und ich wollte es so malen, dass die Stufen einander durchdringen, und beide Treppen aus anderen Perspektiven aufeinander treffen. Ich machte mir keine Überlegung dazu, wie viel Zeit ich benötigen würde, und so probierte und probierte ich, einige Wochen nacheinander (wir hatten, wie ich glaube, zwei Kunstlektionen pro Woche) für Stunden, obwohl der Lehrer mir bald empfahl, doch etwas anderes zu versuchen. Das war der Moment, in dem ich eine gewisse Hochachtung für diesen Lehrer verlor, und ich war etwas enttäuscht, konnte die Enttäuschung jedoch, weil ich eine Kritik an der Art des Lehrens nicht artikulieren konnte, nicht ihm zuschreiben, und so warf ich mir wohl selber vor, in meinen Vorgaben versagt zu haben. Heute meine ich, dass ich in jener Aufgabe überhaupt nicht versagt habe, und Zeit in den gestellten Aufgaben in der Schule eine ganz andere Rolle spielen sollte. Ein Schüler, der vehement etwas versucht, obwohl er unablässig darin versagt, sollte auf keinen Fall im Versagen unterbrochen werden, denn er ist in einem intensiven Lernzustand. Dieses und andere kurze Erlebnisse von NR bildeten in mir die Voraussetzungen für eine Persönlichkeit, die, wie mir gesagt wurde, womöglich anfällig dafür ist, eine Abhängigkeit (“Sucht”) zu bilden, weswegen ich mit etwas Vorsicht auch auf jene Substanzen zugehe, welche sonst als harmlos betrachtet werden, wie Zucker, Koffein, Alkohol und dergleichen. Auch das Neurotische bis kompulsiv Obsessive liegen mir leider etwas nahe.

Bedeutende NR-Zustände wurden in der Schulzeit immer unterbrochen (Lektionen dauern etwa 45 Minuten), weil die Schule keinerlei NR schult, im Gegenteil wird von einem gefordert, immerzu generalistisch zu lernen, möglichst viel Verschiedenes in möglichst kurzer Zeit aufzunehmen, wiederzugeben – rinse and repeat. Schulen unterrichten einen darin, regelmässige und häufige Pausen zu machen, vom Thema distanziert zu lernen, schnell, effizient zu lernen, das Lernen als eine Überwindung von Widerwillen zu bilden, in anderen Worten: trotzdem zu lernen, und so viele verschiedene Lernmethoden wie möglich nacheinander zu verwenden; zu lernen, was man zum Lernen braucht, nicht, was man lernen möchte usw. Es gibt gar den Trend vom Multitasking, etwas, das NR komplett entgegengesetzt ist, und jenes vollständig ausschliesst. Von der einen Lektion zur nächsten springt man in der Schule, und in so kurzen Lektionslängen, dass jede Vertiefung, Ernsthaftigkeit und Verbindung zum Inhalt (für Suchtpersönlichkeiten: zum Stoff) ausgeschlossen ist. Kaum hat man sich hingesetzt, muss man irgendeinen nutzlosen Leistungserweis bringen, dann mit Klassenkameraden über ein Thema sprechen, dann etwa einige Übungen absolvieren, dann gibt es eine kurze Pause, in der Sozialfähigkeiten getestet werden (was auch wieder eine Art Leistungserbringung sein kann) und schon geht’s in die nächste Lektion, wo wieder komplett anderes auf einen wartet. Es ist Aktivität der Aktivität wegen, es ist fast Unterhaltung, wohl weil die Filiusse sich sonst langweilen mögen. Pädagogik hat in dieser Hinsicht nichts verstanden, auch nicht auf Waldorf- oder Steinerschulen (wo ich meine gesamte Schulzeit verbrachte). Solche Dinge empfinde ich frustrierend und unverständlich, wann immer ich sie sehe. Wer kann schon glauben, dass dieses hochfrequentierte Stressen etwas nützen kann? Menschen sollen nicht wie Fruchtfliegen an Oberflächlichkeiten herumschwirren, sondern Vertiefung erlangen (wie Stechmücken!).

Auf meinem Beruf ist NR gleichsam unmöglich, da sich stets wandelnde Umstände finden, mal muss man ein Problem lösen wie eine Fehlersuche, mal mit einem Kunden reden, mal eine Routinearbeit erledigen, mal irgendwohin fahren… Es kommt nie ein repetitiver Rhythmus auf, und durch diese stete, erzwungene Abwechslung muss ich mich stets mit tausend kleinen, neuen Problemchen befassen, von denen keines Tiefe hat. Für viele Menschen ist solches erwünscht, sie zappen in willkommenen Ablenkungen hin- und her, und ich habe schon oft von Kollegen gehört, dass sie froh seien, viel Abwechslung zu haben. Ich verstehe nicht, warum sie darüber froh sind. Man stelle sich vor, man sähe über eine Woche sieben Filme. Aber nicht jeden Abend einen, stattdessen wird nach fünf Minuten umgeschaltet zum Nächsten. Minuten 0-4 Film 1, Minuten 5-9 Film 2, Minuten 10-14 Film 3, 15-19 Film 4, 20-24 Film 5, 25-29 Film 6, 30-34 Filn 7, und ab Minute 35 wieder Film 1, und das Ganze geht in die nächste Runde, wobei jeder Film dann seine jeweiligen Minuten 5-9 abspielen kann, bevor der nächste an der Reihe ist. Kann man sich mit solcher Abwechslung in einen Film vertiefen? Es ist eine rhetorische Frage – natürlich nicht. Man verschwendet seine Zeit. Ich habe das Gefühl, dass ich auf meinem Beruf seit Jahren meine Zeit verschwende, und anderweitig, wie in der Beschäftigung mit den WA, gesellschaftlich nützlicher, produktiver und in meiner Arbeit erfüllter sein könnte.

Das alles also ist das Ziel einer guten Datenstruktur. Es geht nicht darum, dass sie abgeschlossen ist, aber es geht darum, dass die Grundlage keiner grösseren Änderungen mehr bedürfen soll, und ohne Bedenken auch mit Quantität darauf aufgebaut werden kann.

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