Im Folgenden findet sich eine (unvollständige) Auflistung von Fremdwörtern, aber auch Wortneuschöpfungen und Wiederbelebungen, welche in den Artikeln hier früher oder später irgendwann auftreten werden. Die Wortneuschöpfungen, wie ‘Anastrephologie’, decken ein bestimmtes Gebiet ab, welches sich notwendigerweise aus den WA-VS-ST-Kombinationen (Weltanschauungs-, Visibilitätsstufen- und Seelenton-Kombinationen) ergibt. Begriffe werden (so konsequent wie möglich) nach ihrer ursprünglichen Bedeutung verstanden, nicht danach, wie sie in der Gegenwart benutzt werden, um nicht ein Durcheinander zu kriegen, wie Begriffe nach dem WA-Schema sein sollten, oder wie sie benutzt werden, oder was sie einst tatsächlich bedeuteten.
Altgriechische Begriffe lassen sich in ihrer Bedeutung oftmals nicht so einfach nur über eine Übersetzung ins Deutsche verstehen. Weil dies Missverständnisse zu einer Gewissheit macht, sollten die hier aufgeführten Begriffe nicht als in Stein gemeisselt verstanden werden. Die Übersetzungen und Erläuterungen werden hier laufend angepasst, bis einmal etwas da ist, das sich der meisten Fehler entledigt hat. Begriffe werden verdeutscht, das heisst so geschrieben, wie sie ausgesprochen werden, um einen der grossen Vorzüge des Deutschen gegen die englische und die französische Grammatik, die sich zwar sprachlich aber nicht schriftlich wandeln, zu nutzen.
A
A priori – Vor der Erfahrung.
A posteriori – Nach der Erfahrung.
Akzidenz – Auch: Akzidens (Adjektiv: akzidentell, nicht akzidentiell): Eigenschaft, ohne die ein Ding im Kern noch immer dasselbe bliebe (‘kontingent’). Siehe Essenziell..
Akzidentell – Siehe Akzidenz.
Aletoposität – Von ἀλήθεια, aletheia, Wahrheit und τόπος, topos, Ort, Lokalität. Der Ort des Wahren. Für jede WA anders.
Anastrephologie – Verhaltenslehre, von ἀναστρέφω anastrephó ‘ich verhalte mich’; und λόγος logos ‘Lehre‘. Oder: Anastropheologie, von ἀναστροφή anastrophé ‘Verhalten’; und λόγος logos ‘Lehre’. Wortneuschöpfung, um nicht einen unschönen Anglikanismus wie ‘Behaviorismus’ benutzen zu müssen, wenn alles darum herum systematisch aus altgriechischen oder lateinischen Begriffen kommt.
Anthropogenisch – Durch Menschen verursacht oder erzeugt. Analog: ‘physiogenisch‘, durch die Natur verursacht – nicht zu verwechseln mit: ‘somatogenisch‘, durch den Körper verursacht (Analog dazu: ‘psychogenisch‘, durch die Psyche verursacht).
Anthropomorphismus – Eine der vier Hauptkategorien des WAP. Alle möglichen WA-Kombinationen werden entweder durch den A. gesehen, oder sie werden es nicht. Abkürzung DAM für ‘der Anthropomorphismus’.
Anthroposophie – Weisheit des Menschen. Grosse, aus dem Spiritualismus heraus wirkende Bewegung.
Aporie – Häufig im platonischen Dialog vorgekommen, dass eine Theorie aufgrund der Erkenntnisse des Gesprächs verworfen werden musste, ohne dass man dadurch aber eine neue, bessere aufstellen konnte.
Apperzeption – Nach Leibniz bewusstes Wahrnehmen. Anders als die Perzeption, das Fühlen, oder die Kleinperzeption, die unbewusste sensorische Wahrnehmung.
Aprosität – von ἀπρόσιτος aprositos, unnahbar, unzugänglich. Im WAP das ausserhalb des Bewusstseins Liegende.
Aristokratie – Herrschaft der Besseren. Hierin fällt auch die Epistokratie (Herrschaft der Wissenden), unsere moderne Demokratie und andere.
Astrologie – Lehre der Sterne, von ἄστρον astron ‘Stern‘ und λόγος logos ‘Lehre‘. Begriff gehört zum Realismus, wird gegenwärtig jedoch vom Spiritualismus verwendet. Der für den Spiritualismus passende Begriff, welcher Tierkreiszeichen u.dgl. beinhaltet, wäre vielleicht besser Astrosophie, für ‘Weisheit der Sterne’.
Astrometrie – Vermessung der Sterne, Galaxien usw, und deren physische Verhältnisse zueinander.
Astronomie – Gesetzmässigkeit der Sterne. Überbegriff für alle Beschäftigung mit Sternen (Astrometrie, Astrosophie, Astrologie, Astrophysik, und ev. noch weitere).
Astrophysik – Bewegungen, Zusammensetzung und Proportionen Sterne.
Astrosophie – Sternenweisheit.
Axiologie – Wertlehre. Macht z.B. der Hedonismus eine axiologische Aussage, so wäre diese “die Lust ist das höchste Gut.” Eng verknüpft mit Ethik und Ästhetik.
B
Biologie – Lehre des belebten Körperlichen.
Bionomie – Gesetzmässigkeiten des belebten Körperlichen.
D
Dasein – der seiende Mensch (oder Menschenartiges). Siehe auch Sein (existentia) und Seiendes (essentia).
Deduktion – (a priori, vor der Erfahrung) Bei der Idee beginnend, sich nach unten zum ‘Speziellen’ schaffend, Methodik des Idealismus. Siehe Gegenteil Induktion.
Demarchie – Apolitisches Zufallsrepräsentationssystem per Losverfahren. Es ist nicht Isonomie, weil die zur Auslosung stehenden Personen sich um die Teilnahme am Topf bewerben, und niemand zur Teilnahme gezwungen wird, was eine Teilnahmslosigkeit der Bürger ermöglicht, wodurch Politik praktisch ausgeschlossen ist.
Demokratie – Apolitisches Repräsentationssystem der Mehrheitsherrschaft. Die heute als Demokratie verstandenen Sozialsysteme haben durch die Repräsentation mittels Wahlen aristokratische Methode, erlauben Teilnahmslosigkeit, und sind dadurch alle apolitisch. Siehe Demarchie, Politik.
Dialektik – Sprachsystem um einen Dialog zu führen. ‘Kunst der Unterredung’. Das Studium con Diskurs, Diskussion und Dialog, aber nicht von Debatte, Kontroverse und dergleichen Streitformen (Eristik).
Dialog – dia (wegen, durch, hindurch) légos (die Sprache), die Kunst der Gesprächsführung. ‘Dia’ bezieht sich nicht auf ein Zweifaches, wie ‘Duo’. Dialog muss dadurch nicht genau zwei Menschen im Austausch haben.
Diastegraphometrie – Darstellendes Studieren und Vermessen von Zwischenräumen. Siehe Geometrie.
Dogma – Kompromissloses Festklammern an eine Idee.
Doxographie – Beschreibung der vorhergehenden Meinungen (ein eigentümlicher Historizismus).
Dynamismus – WA von Kräften, Bewegung und Veränderung. Siehe WA-Opposition Rationalismus.
E
Eminenz – E. unterscheidet sich von einem anderen dadurch, dass das Eminente dagegen hervorsteht.
Empirismus – Eine der Visibilitätsstufen des WA-Prinzips, Erkenntnis durch Aufnahme von Eindrücken. Ohne VS-Gegenpol da er sich in der Mitte zwischen all den anderen VS findet.
Eristik – Kunst des Streitens, nach Aristotles eine Sparte des für viele Fälle verwerflichen Sophismus.
Esoterik – Unter Ausschluss der Öffentlichkeit einer Gruppe Menschen Zugängliches (zumeist Wissen). Opposition siehe Exoterik.
Essentialismus – essentia ist Wesen. Die Annahme, dass Entitäten (Wesen) notwendige Eingenschaften besitzen. Überschniedet sich stark mit dem Monadismus, wobei der Monadismus eher als eine Überkategorie denn eine Äquivalenz (Gleichartigkeit) gesehen werden sollte.
Essenziell – Grundlegende Eigenschaft eines Dinges (‘notwendig’). Siehe Gegenteil akzidentell (seltener: akzidentiell; mit etwas auftretend, aber für dieses nicht notwendig).
Existenzialismus – Philosophische Richtung, in der über Sinn und Zweck des Lebens und des Seins sinniert wird. Hat hier manchmal etwas Melancholisches, und dreht sich dort manchmal im Kreis. Hat jedoch, wo man sich zu einer Antwort für die Realität überwindet, immer wieder auch etwas sehr Schönes.
Exoterik – Allgemein Zugängliches.
Exteriorität – Begriff der Phänomenologie. Nach Levinas das weder intentional (mit Absicht) noch kategorial (zuteilend) Fassbare, das ist das Unendliche an Gott oder am allgemeinen Menschen (‘das sich ausserhalb jeder ontologischen Ordnung Befindliche’, oder: das ‘Jenseits des Seins’).
Externalität – Das sich ‘ausserhalb’ Befindliche. Muss nicht Unerreichbarkeit bedeuten, siehe dazu Aprosität.
Extraneität – Das Fremde.
F
Freiheit – Nach Aristoteles zweiteilig: in Freiwilligkeit und Wahl. Nach Max Stirner ein in seiner Reinform nicht realisierbares Ideal.
G
Geometrie – Vermessung der Erde. Siehe Diastegraphometrie.
Gesinnung – Mit einer persönlichen Identität verbundene Haltung zu einem Thema, die sich im Verhalten zeigen kann. Wikipedia.
Gnothi Seauton – Spruch des Tempels von Delphi: Γνῶθι σεαυτόν, Gnṓthi seautón, “Erkenne Dich Selbst”. In Latein: “Nosce te ipsum” oder “Temet nosce“. Wikipedia.
Gnostizismus – γνῶσις gnósis, abgeleitet von γινώσκω ginóskó (zum Wissen kommen, wahrnehmen). Eine der Visibilitätsstufen des WA-Prinzips, Erkenntnisgewissheit durch Erfahrung, d.i. eine ‘Beziehung zum Gegenstand’ haben; auch ‘Anwendungswissen’. Antonym ἀγνωσία agnósia (Ignoranz, spezifisch: willentliche Ignoranz). Siehe Induktion. Während eine VS wie der Okkultismus sich dem Wahren nie sicher sein kann, wobei ihm das Wahre mit jeder Erkenntnis wieder entweicht, hat der Gnostizismus eine Sicherheit in seinem Wissen. Siehe VS-Gegenpol Okkultismus.
H
Häresiologie – Lehre des selbst Gewählten (v.a. im Religiösen, dort zumeist eine Sünde). Wikipedia.
Hekonologie – Lehre des individuellen freien Willens. Siehe Voluntarismus.
Homöostase – Gleichgewichtszustand.
I
Ich-Bin – ἐγώ εἰμί, ego eimi. Eine andere Art, den Christus zu bezeichnen, dessen Hauptaufgabe, nach der Lehre der Anthroposophie und wohl auch anderen Lehren, es ist, die Ich-Entwicklung des Menschen zu einem mit den Mitmenschen und der Natur ausgewogenen Individualismus in bestimmter Weise anzuleiten.
Idealismus – WA von Ideen und Idealen. Nicht das Wirkliche ist zentral, sondern das Wichtige. Siehe WA-Opposition Realismus. Heimat vieler Philosophen. Siehe als erste Quellen Platon und Hegel. Siehe Polarität Realismus.
Ideologie – Dem Begriff nach: Ideenlehre. Häufig eher verwendet als etwas mit einer Entsprechung wie ‘komplexes, ausgebautes Dogma’. Siehe Gesinnung.
Immanenz – Erfahrbare Eigenschaft einer Sache. Exakter: das zugängliche Anhaftende. Für viele Philosophen, auf das Handeln bezogen, der Gegenbegriff zur Transzendenz.
Imminenz – Bevorstehendes.
Induktion – (a posteriori, nach der Erfahrung) Das Kleine zusammensetzen und daraus etwas Grösseres entwerfen, v.a. Methode des Realismus. Siehe Gegenteil Deduktion.
Inhärenz – Alle Eigenschaften, die einer Sache innewohnen oder anhaften, auch (zufällige) Akzidenz (das sich Verändernde, nur durch einen Träger Vorhandene). Für viele Philosophen der Gegenbegriff zu Subsistenz (das durch sich selbst Bestehende, oder: die notwendige Grundlage von etwas).
INRI – Buchstaben, welche oben am Kreuze Christi von einem römischen Stadthalter als Begründung für die Krezigung angebracht wurden. Kurz für: Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum, ‘Jesus von Nazaret, König der Juden’. Nach Rudolf Steiner auch die vier Elemente bezeichnend: „Plato spricht davon, daß die Weltenseele an das Kreuz des Weltenleibes gekreuzigt sei. Das Kreuz symbolisierte die vier Elemente. Das Pflanzen-, Tier- und Menschenreich sind mit den vier Elementen aufgebaut. Am Kreuze steht: 1) Jam = das Wasser = Jakobus; 2) Nour = das Feuer, das sich auf Christus selbst bezieht; 3) Ruach = die Luft, Symbol für Johannes; und 4) Jabeschah = Erde, Fels, für Petrus.” Wasser ist auf diesem Kreuz unten, Feuer links, Luft rechts, und Erde oben (GA 93, 149f).
Intuitismus – Seelenton, die Welt in einem wird beleuchtet und studiert. Bedingung ist ‘innere Ruhe’. Nur im WAP: Polarität zu Theismus.
Isonomie – ἰσονομία isonomia (Gleichheit politischer Rechte), von ἴσος isos (gleich) and νόμος nomos (Nutzung, Sitte, Gesetz). Losverfahren zum Bilden (Ermöglichen) von Politik. Siehe Politik.
K
Konstruktivismus – Idee, dass sich die Realität für jeden Menschen nach dessen Gedächtnis und Art der Reizinterpretation einstellt.
L
Logismus – Eine der Visibilitätsstufen des WA-Prinzips, Erkenntnis durch sinnvolles Ordnen und Gruppieren. siehe VS-Gegenpol Transzendentalismus.
M
Materialismus – WA des Physischen. Siehe WA-Opposition Spiritualismus.
Mathematizismus – WA des Allgemeinen. Siehe WA-Opposition Monadismus.
Metaphysik – Sucht die richtige Formulierung zur Fragen wie jenen nach dem Sinn, der letzten Erklärung, dem ersten Prinzip, der Ethik usw. Jenes ‘Denken, dass nach (im Sinne von über) dem Denken zur Physik kommt‘. Vorwiegend eine Disziplin des Idealismus. Synonym Epoptie.
Monadismus – WA des Individuellen (geistigen). Siehe WA-Opposition Mathematizismus.
Mystizismus – Eine der Visibilitätsstufen des WA-Prinzips, Erkenntnis durch ein Versinken in eine jeweilige WA-Fragestellung u. dgl. Siehe VS-Gegenpol Voluntarismus.
N
Naturalismus – Seelenton, die Welt vor einem wird studiert.
Neologismus – Wortneuschöpfung
Nomie – Von νόμος, nomos, Gesetz.
Nominalismus – Im Universalienstreit: glaubt, Begriffe seien nicht mehr als ‘Bezeichnungen’. Ist Gegenposition zum Universalien-Realismus (jedoch nicht dem WA-Realismus! siehe Artikel dazu), der auch Ideen und Begriffen gewisse Wirklichkeit zuschreibt.
Noologie – Verstandes- oder Denklehre.
Noumenologie – Lehre vernunftfähiger Wesen.
O
Okkultismus – Eine der Visibilitätsstufen des WA-Prinzips, Erkenntnis ist nur in einer Annäherung möglich, höchste Erkenntnis bleibt immer verborgen. Sie VS-Gegenpol Gnostizismus. Siehe Deduktion.
Ökologie – Lehre des Wirtschaftens, der eigentlichen Bedeutung des Begriffes nach. Verworrene Verwendung in der Gegenwart als Umweltschutzlehre (besser wäre z.B. Ökumenophilologie, etwa: Lehre zur Liebe zur belebten Welt).
Ökumenologie – Lehre der belebten Welt.
Ökumenophilologie – Lehre zur Liebe zur belebten Welt.
Ontologie – Lehre vom Seienden. Disziplin von Phänomenalismus, Realismus und Dynamismus. In der Philosophie bis jetzt v.a. Phänomenalismus. Ontologisch: das Seiende (in der Welt Vorkommende).
Ontik – Technik zur Lehre des Seins. Ontisch: das Sein (das in der Welt Vorkommende plus der Wesenskern des nicht Vorkommenden) betreffend. Das Sein ist transzendent zum Seienden. Hauptfrage ist: “was ist (existierend, und wie existierend)” und nicht etwas wie die Frage: “was ist wahr?” Die Begriffe sind hier äusserst grob umschrieben.
P
Pantheologie – Lehre über viele Götter.
Phänologie – Lehre periodisch wiederkehrender Entwicklungserscheinungen.
Phänomenalismus – WA von der Erscheinung. Siehe WA-Opposition Psychismus.
Phänomenologie – Lehre der Erscheinung oder des Erlebens von Erscheinungen.
Philologie – Lehre der Liebe zur Sprache. Verwandt mit der Logologie: der Lehre vom Wort (Begriff der Theologie).
Philosophie – Liebe zum Streben nach Weisheit. Im WAP sieben Herangehensweisen zu den DWA. Siehe Visibilitätsstufen.
Phonologie – Klanglehre von Sprachen und Dialekten.
Phrenologie – Topologische Lehre der Zuweisung von Hirnarealen zu geistigen Funktionen.
Phylologie – Lehre der Abstammung von Lebewesen. Auch: physische Anthropologie.
Physiognomie – Die Idee oder Lehre dazu, dass sich (äussere) Körpermerkmale als Charaktereigenschaften zeigen.
Physiologie – Lehre des Materiellen (nicht des Körperlichen von Lebewesen: siehe dazu Somatologie); (auch nicht des generell Belebten: siehe dazu Biologie).
Physionomie – Überbegriff für verschiedene, die Physis untersuchende, Gebiete. Umfasst die Gesetzmässigkeiten der Materie (nicht des Körperlichen von Lebewesen: siehe dazu Somatonomie); (auch nicht des generell Belebten: siehe dazu Bionomie). Veralteter Begriff.
Pneumatismus – πνεῦμα pneuma (Wind, Atem, Geist), WA des Göttlichen. Siehe WA-Opposition Sensualismus.
Politik – von πόλις polis (Stadt, Stadtbürger). Politik ist die Struktur zum Ermöglichen eines friedvollen Gemeinwesens. Bedingungen für das Vorhandensein von Politik sind 1) Unmittelbarkeit, 2) Aktive Teilnahme aller Erwachsenen, 3) Absolute Gleichrangigkeit in der Teilnahme, 4) Keine Parteibildung. In der Gegenwart haben wir keine Politik, sondern ‘Privatismus’ (Interessenvertretung durch Isolation und Repräsentation). Siehe Demokratie und Isonomie.
Prädikat – Durch einen Ausdruck vermittelte Eigenschaft.
Psychagogie – Seelenleitung. Der führende Einfluss eines Menschen auf einen anderen.
Psychismus – von ψυχή psyche (Lebenshauch, Seele, das Selbst). WA des ‘Beseelten’. Siehe WA-Opposition Phänomenalismus.
Psychologie – Wissenschaft, welche in der Gegenwart mehr mit der Psychosomatologie (der Lehre der Schnittstelle zwischen Gehirn und Geist) oder Anastrephologie (Lehre des Verhaltens) als mit der Psyche zu tun hat, und damit den Begriff, streng genommen, falsch gebraucht. Eigentlich ‘Lehre des Beseelten’. Grundlage muss eine Definition vom Wort ‘Seele’ (Psyche) sein.
Psychonomie – Überbegriff für verschiedene die Psyche untersuchende Gebiete. Umfasst die Gesetzmässigkeiten der Psyche. Beim Menschen in Abgrenzung zu Somatonomie.
R
Rationalismus – WA des Binären, wichtig-unwichtig, ja-nein usw. Der Verstand steht im R. im Zentrum. Siehe WA-Opposition Dynamismus.
Realismus – WA des Ausgleichs, des Unmittelbaren, des Wirklichen. Siehe WA-Opposition Idealismus.
S
Scholastik – Heute abwertend: Schulmeisterdenken; dogmatisches Denken; das im Mittelalter vorherrschende Verstandesdenken.
Seelenton – Eine der vier Hauptkategorien des WAP. Beschreibt die Richtung, in welche man blickt um die WA zu sehen: Intuitismus (innen), Naturalismus (aussen), Theismus (oben). Abkürzung DST für ‘drei Seelentöne’.
Seiendes – ‘essentia’. Es ist konkreter als das Sein vorhanden, greifbar. Siehe auch Sein (‘existentia’). Siehe auch Dasein (der seiende Mensch).
Sein – ‘existentia’. Das am Wirklichen Teilnehmende, oder gar das der Wirklichkeit Zugrundeliegende. Siehe auch Seiendes (‘essentia’). Siehe auch Dasein (der seiende Mensch).
Sensualismus – WA der physischen Sinne. Siehe WA-Opposition Pneumatismus.
Somatologie – Lehre des Körpers.
Somatonomie – Gesetze des Körpers.
Spiritualismus – WA des Geistigen. Siehe WA-Opposition Materialismus.
ST – Seelenton
Subsistenz – Das zugrunde Liegende, Notwendige, durch sich selbst Bestehende. Siehe Gegenbegriff Inhärenz.
Subszendenz – Wenn das Ganze kleiner ist, als die Summe seiner Teile. Häufig wird das Gegenteil gesagt: dass das Ganze mehr sei als nur die Summe seiner Teile.
T
Teleologie – Lehre davon, wie alle Dinge einen Zweck haben, und zu einem Ziel hin führen.
Theismus – Seelenton, die Welt über einem wird studiert. Durch jede WA möglich, selbst Sensualismus.
Thelemalogie – Lehre von Gottes Wille.
Theologie – Lehre über Gott.
Theurgologie – Lehre des Verbindens mit göttlichen Wesen.
Topologie – Lehre der Bezeichnung der Lage einer Sache, relativ zu anderen. Auch: Lehre zu den Eigenschaften eines Raumes.
Transzendentalismus – Eine der Visibilitätsstufen des WA-Prinzips, Erkenntnis ist erst dort, wo ein Eindruck in etwas umgewandelt wird, das nicht auf den ersten Blick erkannt wird. VS-Gegenpol siehe Logismus.
U
Unendlichkeit – Anhand des verlinkten Artikels: Unendlichkeit gibt es (vermutlich) nur als subjektiven Begriff, nicht als etwas Wirkliches.
Universalien – Im Sinne des Universalienstreites: zeitunabhängig; reine Begrifflichkeit, fehlende Wahrnehmbarkeit; fehlende kausale Wirkung.
V
Visibilitätsstufe – Eine der vier Hauptkategorien des WAP. Ein etwas kürzeres Wort für jenes, das von Steiner durch den Begriff Weltanschauungs-Stimmung bezeichnet wurde. Beinhaltet sieben Stück, wobei jede VS zusammen mit jeder WA auftreten kann. Von beiden Kategorien jedoch immer nur jeweils eines auf einmal, sonst gibt es innere Widersprüche. Abkürzung DVS, für ‘drei plus vier Visibilitätsstufen’. Auch: die sieben Philosophien.
Voluntarismus – Eine der Visibilitätsstufen des WA-Prinzips, Erkenntnis durch methodische (Willens-)Freiheit. Arthur Schopenhauer hat eine umfassende voluntaristische Methode entwickelt. VS-Gegenpol siehe Mystizismus.
W
WA – Eine der vier Hauptkategorien des WAP. 12 Unterkategorien. Abkürzung DWA für ‘dutzend Weltanschauungen’.
Weltanschauungs-Stimmung – 7 Stück. Siehe Visibilitätsstufe (VS). Abkürzung DVS für ‘drei plus vier Visibilitätsstufen’.