Das Dutzend WA (DWA -> auf alle WA als eine Einheit bezogen). Dutzend wird hier gross geschrieben, nicht weil es ein Nomen wäre, sondern als Name, wie ‘Heiliges Römisches Reich, oder Goethe’sche Naturwissenschaft.
Die dutzend WA (WA -> wo immer eine Aufzählung aller dutzend WA Musse ist)
Alles Wahre hat Bedingungen, an die es geknüpft ist um eine Wahrheitsaussage machen zu können, und ohne Aussage kann das Wahre weder formuliert noch von anderen verstanden werden. Da die dutzend WA wie das Wahre verstanden werden wollen, wollen wir die Bedingungen der WA erfüllen, und dazu gehört die Frage, wie sie sich widerlegen und wie sie sich beweisen lassen. Eine Bedingung für eine Wahrheitsaussage (aber nicht Wahrheit an sich) sehr grundlegender Art wäre z.B., dass sich Wahrheit mindestens zum Teil über Sprache ausdrücken lässt. Damit hat schon jeder wahre, gemachte Satz eine Bedingung. Aus der Überlegung nach den möglichen Arten der Widerlegung möchte ich auf mögliche Arten des Beweisens schliessen können. Damit hat dieser Artikel noch einen weiteren Zweck.
Nun behaupte ich, dass das DWA als Prinzip wahr sind, dass sie also etwas repräsentieren, das dort in der Weise vorgefunden werden kann, wo sie etwas sagen, in der Art, wie sie es sagen. Wenn das DWA innerhalb des Weltanschauungsprinzips (WAP) oder an sich nicht wahr wären, so würden sie dort (wo auch immer das DWA eine handgreifliche Aussage macht) nicht in der Weise vorgefunden werden können, wie sie müssten.
Inhalt
Opposition, Resemblation, Indifferenziation
Das Dutzend WA hat eine Vielzahl überprüfbarer Bedingungen zu erfüllen. Denn es werden mit ihm nicht nur ein dutzend Kategorien für alle Denk- und Wahrnehmungsarten vorgeführt, diese Kategorien stehen in einer strengen Beziehung zueinander, die sich an der kreisförmigen Anordnung ablesen lässt. So ist eine Bedingung der Anordnung, dass gegenüberliegende WA (‘Opposition‘) einander nicht verstehen können, dass solche unvereinbar sind. Das bedeutet nicht, dass sich nicht ein Zwischending aus Oppositionen formen liesse, sondern, dass die Sprache der einen nicht auf die andere anwendbar ist.
Eine andere Bedingung, die sich aus der festgelegten Anordnung ergibt, ist dazu fast umgekehrt, es ist dies die Ähnlichkeit bei jenen WA, die direkt nebeneinander stehen (‘Resemblation‘).
Und die dritte Bedingung (aus der Relation) ist die Neutralität jener Oppositionspaare, die zwischen zwei anderen Oppositionspaaren stehen (‘Indifferenziation’).
Lässt sich zeigen, dass eine dieser drei Bedingungen von einer oder mehreren WA nicht erfüllt wird, so ist das Weltanschauungsprinzip als Ganzes widerlegt.
Exklusions- und Inklusionswiderlegung
Das Weltanschauungsprinzip ist jedoch noch mehr als das Dutzend WA (DWA), es kommen dazu noch drei weitere Kategorien hinzu. Eine jede davon besteht aus mehreren Unterkategorien. Wenn eine Unterkategorie von Kategorie A mit einer Unterkategorie von Kategorie B im Widerspruch steht, so wie WA-Oppositionspaare im Widerspruch stehen, ist das WAP ungültig. Hier wird nicht von einer unharmonischen Kombination gesprochen, sondern von einer unmöglichen Kombination, wie einem materialistischen Spiritualismus oder dergleichen. Die Unmöglichkeit einer Kombination einzelner Unterkategorien unterschiedlicher Kategorien führt zum Exklusionsbeweis (der Fehler des WAP wird durch ein Ausschlussverfahren gesucht und gefunden).
Eine Kategorie neben den WA formt sich z.B. aus den sieben Visibilitätsstufen (abgekürzt DVS, von Gnostizismus bis Okkultismus), und hier lässt sich das WAP als Ganzes bereits widerlegen, wenn sich aufzeigen und beweisen lässt, dass eine einzige Kombination aus DWA und DVS nicht möglich ist.
Sollte dies nicht abschliessend als Material zur Widerlegung hinreichen, so findet sich eine dritte Kategorie, die Seelentöne (DST), diesmal eine dreiteilige, die in jeder Kombination mit DWA und DVS möglich sein muss. Lässt sich aufzeigen, dass eine einzige Kombination aus einem Seelenton, einer Visibilitätsstufe und einer Weltanschauung ein Widerspruch (nicht nur unharmonisch sondern unmöglich) ist, so ist das WAP widerlegt.
Und nun findet sich eine vierte Kategorie, und diese ist der Anthropomorphismus (DAM als Kategorie; oder AMM als die eine Unterkategorie, und der ‘Nichtanthropomorphismus’, NAM als die andere Unterkategorie). Ist der AM in einer einzigen DWA-DVS-DST-Kombination ausgeschlossen, ist das WAP ebenso widerlegt. Findet sich also in den 12x7x3x2 = 504 Kombinationen eine einzige, die sich unauflösbar widerspricht, so ist das WAP ebenfalls als Ganzes widerlegt.
Schickt man mir nun eine Kombination oder eine Auflistung zu, auf dass ich erkläre, wie ein Mensch durch diese oder jene Kombination wohl die Welt sehen mag, so werde ich wohl nicht darauf reagieren. Ich werde irgendwann diese müssige Arbeit zum abschliessenden Beweis der Nützlichkeit des Prinzips tun, wenn ich nichts Interessanteres mehr vorfinde.
Die Art, in der sich die vier Kategorien voneinander unterscheiden wird jedoch, wie ich meine, nicht zu einem Widerspruch führen können. Dennoch sollte ein jeder Vertreter des Prinzips für eine solche Möglichkeit offen bleiben.
Was in die Widerlegung des Prinzips auch noch mit hinein spielt, ist die möglicherweise auftretende Unmöglichkeit der Integration von etwas spezifisch Durchdachtem in das WAP hinein. Wenn sich also eine wohlüberlegte Denkart findet, die sich nicht durch eine der 504 abgedeckt findet, erfüllt das WAP gleichsam eine seiner eigenen Bedingungen nicht, und sieht sich damit widerlegt.
Dies ist der andere Beweis dieser Kategorie des Beweisens, die Widerlegung durch die Inklusion. Allerdings ist eine solche etwas schwammig, da z.B. die Unwahrheit eines Gedankens nicht nachvollziehbar sein muss, da das Wahre an sich (vermutlich) an keine Bedingung ausser seiner eigenen Natur geknüpft ist, und schon auf der Stufe der Sprache keine beweisbarkeit bedingt. Man kann dies als Immunisierungsstrategie gegen Widerlegungen bezeichnen, dies ändert an der Natur des Wahren jedoch nichts. Finden sich wahre Aussagen, die sich nicht in das WAP integrieren lassen, obwohl sie durch ihren Wahrheitsgehalt integrierbar sein sollten, so findet sich dadurch eine weitere Art der Widerlegung des WAP.
Plausibilität
Nun findet sich noch eine fünfte Art, die WA oder das WAP als Ganzes zu widerlegen, und diese schöpft sich daraus, ob das Prinzip für all die vorhandenen Wissenschaften, Denkarten, Denkschulen, Erkenntnistheorien usw, einleuchtend kategorisieren kann.
Das WAP sieht sich zwar durch verunreinigte Begriffe (wie das Wort ‘Theismus’ durch die Pneumatisten) beeinträchtigt, aber mit gutem Willen dies berücksichtigend, muss sich dennoch vom WAP aus zeigen lassen, wie es sich, ohne dass man sich rückwärts bücken muss, anwenden lässt.
Nun ist es sehr selten, dass sich ein Mensch findet, der sich durch alle vier Kategorien einteilen lässt. Selbst die bekanntesten Denker kommen nur selten über die DWA-DVS-Kombination hinaus, hin zur DWA-DVS-DST-Kombination. Die DWA-DVS-DST-DAM-Kombination ist den philosophischen Savants vorbehalten. Die meisten Menschen haben noch nicht einmal eine abgrenzbare WA, geschweige denn eine einzelne WA mit einer höheren Kombination, der sie zugeteilt werden könnten.
Dies tut dem WAP jedoch keinen Abbruch, denn höhere Literatur konnte ich bisher noch immer bestimmten WA zuordnen, auch wenn man sie davor sehr gründlich studiert haben muss. Wird das Prinzip auf der Ebene der Plausibilität widerlegt, so hat man dadurch zwar noch keinen Beweis der Ungültigkeit, aber es fände sich dadurch ein Hinweis auf ein mögliches tieferes Problem innerhalb des Prinzips.