Um die Intelligenz eines Menschen zu messen, muss man eine Messmethode haben. Diese Methode muss bestimmte Grössen vergleichen können, eine Grösse mag beim Intelligenzquotienten zum Beispiel die Geschwindigkeit im Problemlösen sein, eine andere, die Ausprägung Ideen zu abstrahieren, und abstrahierte Ideen zu verstehen.
Die Menschen sind über die dutzend Weltanschauungen verteilt. Einer ist beim Realismus, ein anderer beim Psychismus usw. Unter den WA finden sich einige, welche Vorteile gegenüber anderen WA haben, wenn es um das Lösen von Problemen geht. Besonders der Rationalismus ist hier stark, er hat Vorzüge im Einteilen, im Verwerfen von Unwichtigem, im Abgrenzen usw. Wenn man nun Intelligenz misst, so gibt die Messung dem Rationalismus einen grossen Vorteil, da alles was an Intelligenz “messbar” ist, stark mit dem Rationalismus übereinstimmt.
Andere WA sind flüchtiger in ihrer Überprüfbarkeit, als der Rationalismus es ist. Wie will man die intellektuellen Begabungen eines Dynamisten quantifizieren, wenn dynamistische Begabungen rationalistische Dinge wie das binäre Einteilen, das Ausschlussverfahren und dergleichen, gerade bevorzugt ausschliesst? Der Dynamismus wird nichts von binärem Einteilen hören wollen, er will die Bewegungen der Welt verstehen, das Gesamtbild sehen usw, nicht Richter über wichtig und unwichtig sein. Es ist nicht schwer, die Grösse des Intellekts eines Dynamisten zu erkennen wenn man sie vor sich hat, es ist jedoch schwieriger, solchen Intellekt messbar zu machen, und mit anderem in Kontext zu stellen.
Der IQ ist sehr zuverlässig darin, Aussagen über die Wahrscheinlichkeiten vom Erfolg der Zukunft von Menschen zu machen. Weil Menschen, welche schneller lernen, oder sich mehrere Dinge gleichzeitig merken können, und dergleichen Fähigkeiten des Geistes mit in die Karriere nehmen, es leichter haben erfolgreich zu sein, und die Messungen von IQ Zusammenhänge aufzeigen mit später eintretendem Erfolg, nehmen Psychologen gerne an, dass sie Intelligenz messen. Was sie jedoch als Erstes messen, ist, wie sehr ein Mensch durch den Rationalismus denken kann. Denn der Erfolg eines Menschen hängt nicht von rationalistischem Denken ab, sondern davon, was die Gesellschaft in der er lebt belohnt. Und in der modernen Gesellschaft ist es das rationalistisches Denken und Handeln, welche von allen WA am meisten belohnt werden.
Würde etwas anderes belohnt, so würden die Psychologen noch immer dasjenige das messbar ist messen, also den Rationalismus, aber es würde wohl nicht mehr in gleichem Masse mit dem Erfolg der Karriere eines Menschen überein stimmen.
Auch wenn es stimmt, dass nicht alles messbar ist, ist Intelligenz etwas, das evaluiert werden kann, und Begriffe wie emotionale Intelligenz und dergleichen machen wenig Sinn, und haben wohl den Zweck, den in Tests weniger gut Abschneidenden etwas Zuversicht zu geben. Intelligenz für sich allein ist etwas Kaltes, und sie wird bestimmt bereichert, wenn Weisheit, Demut, Empathie und dergleich dazu kommen. Messbarkeit zu nichtrationalistischer Intelligenz kommt damit aber nicht hinzu.