Einige Details zur Wortherkunft sind hier zu finden. Das Wort ging von māter (Mutter, Ursprung, Quelle) zu māteria (Holz, Material, Substanz) zum spätlateinischen māteriālis zum ‘Material’ zum Materialismus. Die Philosophie sträubte sich lange dagegen den lateinischen Sinn zu verwenden, kam über allerlei Umwege irgendwann aber doch dazu.
Der Materialismus beschäftigt sich mit dem unbelebten Teil der rein physischen Welt. Beschäftigt man sich mit belebter Materie, etwa Zellen, Pflanzen, Organen, Tieren usw., so ist man nicht mehr im Materialismus, sondern in einer anderen Weltanschauung. Das Gebiet des Materialismus belangt Eigenschaften und Wechselwirkungen lebloser Stoffe. Die Chemie bildet die Brücke vom Materialismus zum Sensualismus, die Physik bildet die Brücke vom Materialismus zum Mathematismus.
Der Materialismus ist eine umstrittene Weltanschauung, weil es in der Gegenwart viele Menschen mit dem Materialismus zu weit treiben; so wie es im Mittelalter viele Menschen mit dem Psychismus zu weit getrieben haben. Am Materialismus ist anschaulich zu sehen wie es nirgendwo hilft eine Weltanschauung zu übertreiben, denn nicht einmal der übertriebenen Weltanschauung hilft es. Die tiefsten Erkenntnisse werden immer dort erlangt, wo verschiedenartige Weltanschauungen als gültig anerkannt werden, denn dadurch werden Kategorien geschaffen, die Erscheinungen und Ideen sinnvoll ordnen können. Und Erkenntnis ist nichts anderes als das Erkennen einer bestimmten Ordnung. Wird der Materialismus als das einzig Gültige behauptet (was so absurd klingt wie es häufig ist), ist ein sinnvolles Ordnen praktisch unmöglich.
Der Materialismus beschäftigt sich im besten Fall mit den unsichtbaren Urgründen des Physischen (okkultistischer Materialismus), wie in den Gebieten Teilchenphysik oder Atomlehre. Dort kann der Materialismus zu tiefen Wahrheiten finden, wenn er sich den Gesetzen des Okkultismus unterordnen kann, und nicht versucht, irgendwelche Gewissheiten vorzugaukeln. Es gibt im WAP keinen aussagekräftigeren Okkultismus als den materialistischen, auch wenn das für viele sehr widersinnig erscheinen mag (erklärender Artikel zum Problem der kombinierten Ähnlichkeiten hier).
Schwieriger ist es, den Materialismus angemessen zu verwenden, wo mit dem Materialismus eine Gewissheit (Gnostismus) darüber erlangt werden will, was sich in der wahrnehmbaren Welt vor uns findet. Denn dafür müssen notwendigerweise andere Weltanschauungen dazugenommen werden, wenn einseitige Schlüsse vermieden werden wollen.
Da sind also einige Dinge, durch die mit dem Materialismus zu hadern ist. Leider hört es hier nicht auf, denn der Materialismus wird nicht nur durch Materialisten unangemessen verwendet, da der Begriff auch im Volksmund durch wettbewerbspolitische Polemik abwertend mit Konsumerismus gleichgesetzt und damit missrepräsentiert wird.
Der Materialismus unter den dutzend Weltanschauungen
Die dutzend Weltanschauungen kategorisieren sich wie folgt:
- Weltanschauungsprinzip (WAP)
- 2. Kontemplation (KPT)
- 2.4 Dutzend Weltanschauungen (DWA)
- 2.4.01 Mathematismus (MTM)
- 2.4.02 Rationalismus (RAM)
- 2.4.03 Idealismus (ILM)
- 2.4.04 Psychismus (PCM)
- 2.4.05 Pneumatismus (PTM)
- 2.4.06 Spiritualismus (STM)
- 2.4.07 Monadismus (MDM)
- 2.4.08 Dynamismus (DMM)
- 2.4.09 Realismus (REM)
- 2.4.10 Phänomenalismus (PLM)
- 2.4.11 Sensualismus (SSM)
- 2.4.12 Materialismus (MLM)
- 2.4 Dutzend Weltanschauungen (DWA)
- 2. Kontemplation (KPT)
Artikel zu MLM
Präsentation:
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Kontemplation:
Kontention:
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