Leitspruch / Methode / Ziel

Leitspruch

Wahrheit allerart, allerort.

Die dutzend Weltanschauungen haben eine Hauptaussage: das Wahre ist im Überfluss.

Das Wahre ist nicht die kaum bestimmbare, sich uns entziehende, unter unendlich viel Falschheit liegende Sache die wir sie uns glauben machen, sondern es umgibt uns in einer unbeschreibbaren Vielfalt und Fülle. Nicht das Falsche ist unendlich, sondern das Seiende, das Spürbare, das im Seienden Versteckte… Das Falsche ist eben nicht.

Methode

Generell: das WAP hat durch alles eine positive Methode. Das heisst, es wird nicht widerlegt oder ignoriert, sondern gezeigt was geordnet werden kann. Das WAP ist für die Weltanschauungen bejahend. Um das WAP darzustellen sind nicht-positivistische Erklärungen aber durchaus nützlich.

Sind Meinungen so dargestellt, als wären es Wahrheiten, so dient eine solche Darstellung einem Ausprobieren. Bei jeder deutlichen Meinung sucht sich gleichzeitig die Befreiung von selbiger.

Das ganze Projekt (‘WAP’) scheint in seiner Entwicklung stets zwei Schritte nach vorne, und einen zurück zu gehen, weil immer wieder Fehler auftreten, oder z.B. durch eine Wissenslücke falsche Begriffe verwendet werden, oder Begriffe sonstwie misrepräsentiert werden. Ein Dutzend Weltanschauungen ist nicht gleich einem Dutzend Sprachen: es sind einige dutzend Sprachen pro Wissen- oder Glaubenschaft (Gesinnungsgruppen), und verschiedenste von diesen wieder pro Weltanschauung. Aus dem Grund sollte das WAP eigentlich ein gemeinschaftliches Projekt sein, etwas, das eines Tages vielleicht, oder hoffentlich, realisiert werden kann.

Die Darstellung der Zwölf WA geschieht in drei Teilen: einmal einfach (Präsentation), einmal reflektierend (Kontemplation), und zuletzt so komplex wie für den Inhalt auch immer nötig sein mag (Kontention).

Ziel

Das Weg dieser Webseite ist der Versuch einer öffentlichen Darstellung des Prinzips der Zwölf Weltanschauungen, wie von Rudolf Steiner entworfen, und wie von ihm in knapp vier kleineren Vorträgen skizziert.

Es geht hier erstens darum, die zwölf Weltanschauungen in verständlicher Weise darzustellen.

Von da aus, mit daraus folgenden Bildern im Bewusstsein, wollen zweitens dann die Wechselwirkungen erforscht werden.

Zum Dritten dann die Kenntnis um die Vielfalt des Wahren, und die Einsicht, dass das Wahre Formen hat, die grenzenlos üppig sind (siehe Leitspruch: Wahrheit allerart, allerort).

Zusammenfassend geht es erstens um das Verstehen der WA (Weg zum Ziel), zweitens um das Verstehen des WAP (auch Weg zum Ziel) und drittens um das Verstehen und Anwenden des Reichtums der WA (Ziel), und was damit auf einmal möglich wird.

Das ist das Ziel der Weltanschauungsarbeit.

Der Nutzen der WA für die Anthroposophie

Ich sehe die Anthroposophie lieber als ein Rahmen und ein Werkzeug, der dem individuellen Menschen eine ungefähre Richtung weist, in die er forschen kann. Weniger gerne sehe ich die Anthroposophie als ein Rahmen für ein Kollektiv, in dem sich Gleichgesinnte sammeln.

Ich sehe in den dutzend Weltanschauungen ein Ausweg aus einer Anthroposophie, die nicht so recht weiss, wohin es gehen soll, und die tendentiell gerne nur Altes, bereits Gesagtes wiederholt, ohne wirklich eigene Gedanken zu wagen, weil es schwierig ist, ähnlich viel gutes Denken zu zeigen, wie es durch Steiner geschah. Ich sehe in den Weltanschauungen einige mögliche unmittelbar vor uns wartende Wege für die Anthroposophie, im Realismus z.B. eine Verbreiterung der Möglichkeiten des Forschens in allen Bereichen um Produkte und Prozesse zur Herstellung von Nahrungs- oder Heilmitteln, oder im Idealismus ein Weg zum selbstständigen – von unerreichbaren Denkern unabhängigen – Denken, ohne Angst haben zu müssen, relativ zu Steiner oder anderen grossen Persönlichkeiten in der Erkenntnissuche zu versagen. Die WA haben für jeden Menschen etwas, und egal wie klug und bedacht man auch sein mag, man wird sich in den WA gewaltig irren, weil für jede WA gilt, dass man sich auch mit den besten Gedanken irgendwann auf das Terrain einer fremden WA begeben, und dort mangels Übung kläglich hinfallen wird. In jedem Irrtum lernt man nicht nur etwas über die Fülle der WA, man hat oft auch ein Erlebnis von Selbsterkenntnis.

Die WA sind ein unendlicher Spielplatz, auf dem alles zu finden, alles auszuprobieren ist. Man wird merken, dass dieses einem zusagt, und man mit jenem nichts anfangen kann. Man kann sich in der gesamten Spanne der Philosophie tummeln, mit Husserl, Schopenhauer, Schelling und vielen anderen, und die WA helfen einem, sich in etwa orientieren zu können. Je mehr man sich mit der Hilfe der WA in der Welt der verschiedensten Ideen verschiedener WA bewegt, desto einfacher fällt es einem mit der Zeit, sich selbstständiger darin zu bewegen, und wenn man es richtig macht, braucht man ab einem bestimmten Punkt überhaupt keine Hilfe mehr, und man ist in einem gewissen Sinne frei geworden, im Denken.

Vielleicht können die WA der Anthroposophie einen neuen Dynamismus verleihen.


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