3.1.1.4.12 KTT Begriff Materialismus (Quelle LA)

Inhalt

Materialisationen der Spiritisten

Beim Spiritismus versucht man alles Geistige, nur ein bisschen dünner, gerade auch in den gewöhnlichen Raum, wo die physischen Menschen herumgehen, hereinzuzaubern. Aber das ist eben kein Geistiges. Das sind nur feine Ausschwitzungen, selbst die Schrenk-Notzingschen Phantome sind nur feine Ausschwitzungen des Physischen, sehr dünne Ausschwitzungen, die noch in ihrer Gestaltung den Nachklang des Ätherischen haben. Es sind bloße Phantome; sie sind nicht ein wirkliches Geistiges. 234.90

Materialismus Vorgeschichte

Damit der Mensch eine menschliche Wissenschaft entwickeln könne, zog sich die göttliche Wissenschaft von ihm zurück. Und so kam es in späteren Zeiten, daß der ganze Weg, den eine einstmals über die Erde verbreitete göttliche Wissenschaft zu nehmen hatte zur irdisch-menschlichen Wissenschaft, überwacht werden mußte von den Mysterien* aus, daß die Eingeweihten, die Initiierten der Mysterien dazu berufen wurden, gewissermaßen zu regeln, wie die Menschheit erzogen werden sollte, damit sie in der richtigen Weise herauswuchs aus dem alten Götterwissen und hineinwachsen konnte in das irdisch-menschliche Wissen. Da kam es, daß eine Anzahl von Menschen über weite Gebiete der Erde hin sich zusammenfand, um einen gewissen Weg zu suchen, um diese Absichten der richtigen Menschheitsleitung, die von den Mysterien kam, zu durchkreuzen. Äußere Urkunden aus jenen Zeiten gibt es nicht. Aber eine solche Gesellschaft war es, die sich in einer gewissen Weise das Mysterienwissen aneignete, aus dem Mysterienwissen auch die Methoden, um mit der göttlichen Urquelle des Wissens noch in einer Zeit in Verbindung zu kommen, in welcher die ehrlich arbeitenden Mysterien schon längst damit beschäftigt waren, das alte Götterwissen überzuleiten in das menschlich-irdische Wissen. Aber in das, was so als eine gesunde, für die damalige Zeit gesunde Anschauung und Empfindung über die Menschheit sich verbreitete, in das tönte hinein – und zwar in einer Zeit, als es schon zu spät dazu war und der Menschheit nicht mehr das alte Götterwissen in die Ohren geraunt werden sollte –, was eine gut organisierte Gesellschaft damals gewissermaßen verspätet als alte Urweisheit der Menschheit wiederum bringen wollte. 197.132f

Welches Interesse hatten denn diese Mitglieder der Nachurzeit? Sie hatten das Interesse, daß sie die Entstehung des Wissens gewissermaßen in seiner Wurzel vernichten wollten. Sie wollten das äußere menschliche Wissen nicht in der Menschheit entstehen lassen, sie wollten die Menschen nicht zur Freiheit kommen lassen. Und so machten diese, gewissermaßen «Feinde» der menschlichen Entwickelung der Nachurzeit, einen Unterschied zwischen menschlichem Wissen und Götterwissen, einem Götterwissen, das damals schon nicht mehr berechtigt war. Und die Menschheit, als sie hinausgewachsen war über das Götterwissen, mit diesem zu überfluten, bedeutete, sie dadurch in einen Bewußtseinszustand zu bringen, der träumerisch, schwärmerisch war. Breite Massen der Menschheit lebten in einer solchen Schwärmerei in der Nachurzeit, in der der Sinn erstickt wurde für die Entstehung menschlicher Wissenschaft. Und wenn manches in der menschlichen Wissenschaft in späteren Zeiten sehr mangelhaft entstanden ist, wenn bis in die Sprachbildung hinein Mangelhaftes sich eingeschlichen hat, dann war dieses den Menschen schmeichelnde Heraufheben zu einem Götterwissen daran schuld. Wenn wir nachgehen, unter welchem Einfluß diejenigen standen, die so bestrebt waren, die Menschen zu benebeln und die Entstehung von Wissenschaft und auch von einer aus den Menschheitstiefen herauskommenden Sprache in der Wurzel abzuschneiden, dann müssen wir sagen: Diese menschlichen Persönlichkeiten waren durch und durch von luziferischen Kräften beherrscht, solchen luziferischen Kräften, welche den Menschen mit seinem ganzen Empfinden, Wollen und Denken gewissermaßen nicht bis zur Erde herabkommen lassen wollten. Der Mensch sollte (als normale Entwickelung) immer materieller und materieller werden, aber diese Persönlichkeiten wollten ihn, geistig, spirituell erhalten, um ihn den Erdenaufgaben zu entziehen. Denn damals sollte der Mensch die Wege finden, um mit seinem Seelisch-Geistigen immer gründlicher und gründlicher in das Körperliche hineinzusteigen. Das aber sollte von diesen Geistern verhindert werden. Wenn wir etwa im Bilde der Gegenwart sprechen – weil es ja schwierig ist, in genau zutreffenden Vorstellungen jenen Zustand der Menschheit in der Nachurzeit zu charakterisieren –, so könnten wir sagen, diese Geister treten auf mit einem starken Anflug von einer gewissen unbewußten Unwahrhaftigkeit. Denn es war ja selbstverständlich durch die Mysterien der Impuls gegeben, in die materielle Welt herunterzusteigen, sich mit ihr zu durchdringen. Das durften diese luziferbesessenen Menschen der Nachurzeit natürlich nicht verleugnen. Deshalb nannten sich diese Menschen nicht etwa – im Bilde der Gegenwart gesprochen; es müßte dann (ja noch) übersetzt werden in die Denkweise der Urzeit – «Spiritualisten», sondern sie nannten sich gerade «Vertreter des Materiellen». Denn sie sagten den Menschen: Ihr erreicht das Materielle, wenn ihr uns folgt, wenn ihr die Macht, die wir euch mit dem späteren göttlichen Wissen geben, ausnutzt, wenn ihr euch seelisch-geistig dadurch stärkt. So könnt ihr als Eroberer über das, was euch auf der Erde zugedacht ist, euch erleben; ihr könnt euch die Erde im Fluge erobern dadurch, daß ihr der Göttermacht teilhaftig werdet! So war damals durch diese Persönlichkeiten eine Art Zwiespalt in die Menschheitsentwickelung hineingekommen. 197.134f

Das Gegenbild von dem, was da in der Urzeit vorhanden war, erleben wir heute. Wir sehen, daß, von gewissen (allen) Konfessionen ausgehend, ein Kampf gegen den regulären Gang, den die Wissenschaft nun nehmen soll, stattfindet. 197.135 Wie jene alten, von Luzifer besessenen Menschen damals den Menschen vorgemacht haben, sie bekommen Macht über die Welt, wenn sie sich des alten Götterwissens bedienen – während aber schon andere Zeiten der Entwickelung da waren –, so kommen jetzt diese Nachzügler jener Menschen aus den Nachurzeiten und machen den Menschen vor, daß es nicht möglich ist, das Wissen in die übersinnliche Welt hinein auszudehnen, daß man mit dem Wissen vor der übersinnlichen Welt haltmachen müsse. Wie jene Menschen der früheren Zeit mit dem übersinnlichen Wissen die Menschheit betäuben wollten, so wollen die heutigen, ihnen entsprechenden menschlichen Wesenheiten nun die Menschheit erst recht hineintreiben in die physische Welt, damit sie dort drinnen stecken bleibe und nur mit dem stumpfen Impuls des Glaubens die übersinnliche Welt ergreife. Und die, welche heute gerade den Materialismus fördern, nennen sich heute «Spiritualisten» oder Priester dieses oder jenen Glaubens, die Vertreter des Übersinnlichen. Es ist heute der stärkste Quell des Materialismus nicht dasjenige, was etwa von Büchner, Moleschott oder dem dicken Vogt (alles materialistische Philosophen) ausgegangen ist, sondern dieser stärkste Quell ist Rom. 197.138f

In alten Zeiten war der Mensch mehr an seinen Leib gebunden als er es heute ist, aber er erlebte eben im Leibe das Geistige des Kosmos (mit). Dieses Erleben im Leibe hat der neuere Mensch verloren. Er ist geistig, aber er hat den verdünntesten Geist, er lebt im Intellekt und kann im Geiste nur leben vom Aufwachen bis zum Einschlafen, und er wird stumpf, wenn er in die geistige Welt geht mit seinem ganz verdünnten intellektiven Geiste. Der Materialismus kommt gerade daher, daß der Mensch geistig geworden ist, aber verdünnt geistig. 204.156f

Der Materialismus kommt von dem Untergang des alten Wissens. Dieser Untergang kommt davon, daß die Menschheit in Wirklichkeit in einer Entwickelung begriffen ist. Es gab Zeiten auf der Erde, da haben die Menschen nicht so feste Knochen gehabt, wie wir sie heute haben. Die Luft war nämlich viel dicker in alten Zeiten. Wir müssen unsere heutigen Knochen nur deshalb haben, weil uns die Luft nicht mehr trägt. Das Gehen in jenen alten Zeiten war früher viel ähnlicher einem Schwimmen. Aber wenn die Knochen hart werden, werden auch die anderen Dinge beim Menschen hart, so daß der Mensch, der weichere Knochen hatte, auch eine weichere Gehirnmasse hatte. Überhaupt war der Schädel in den alten Zeiten auch ganz anders geformt. Er war mehr so geformt, wie heute die Wasserköpfe geformt sind. Und so wie es das ganz kleine Kind im Mutterleibe hat, so behielt er seinen Kopf, weil er eine weiche Gehirnmasse hatte, und das weiche Gehirn lädt sich ab in den Vorderschädel. Die Urmenschen haben solch ein weiches Gehirn gehabt. Aber etwas anderes hatten diese Urmenschen wiederum. Wir können sagen: Wenn ein Kind geboren wird, so ist sein Schädel mit seinem weichen Gehirn und sind sogar die Knochen noch ähnlich – die Knochen nicht mehr so stark, aber das Gehirn ist sehr stark ähnlich dem, wie es beim Urmenschen war. Aber ein kleines Kind kann nichts, kann sich nicht von der Stelle rühren, sich nicht selber ernähren und dergleichen. Dafür mußte von höheren Wesen gesorgt werden, als die Menschen noch dieses weiche Gehirn hatten. Und die Folge davon war, daß die Menschen dazumal keine Freiheit hatten. Diese Menschen hatten große Weisheit, aber gar keinen freien Willen. Aber in der menschlichen Entwickelung kommt allmählich der freie Wille heraus. Dazu müssen sich die Knochen und das Hirn verhärten. Aber in der Verhärtung nimmt wiederum die alte Erkenntnis ihren Untergang. 353.289ff Wir leben jetzt in dem Zeitalter, wo sich die Menschheit durch den Materialismus die Freiheit erkauft hat. Deshalb kann man nicht sagen, daß der Materialismus, wenn er auch die Unwahrheit ist, etwas Schlechtes ist. Der Materialismus, wenn er nicht übertrieben wird, ist eben nichts Schlechtes, sondern durch den Materialismus lernte die Menschheit sehr viel kennen, was sie früher nicht gekannt hat. 353.292 Ist der Materialismus falsch? Er braucht es nicht zu sein, solange der Mensch ihn nicht in das Seelische hineinträgt. Will man Materialist sein, so muß man dem Vitalismus huldigen, dann lernt man das materielle Leben begreifen. Einen anderen Gesichtspunkt muß man aber für das Seelische und für das Geistige wählen. Wollen wir die Welt in ihrer Fülle begreifen, so müssen wir in der Lage sein, uns auf verschiedene Standpunkte zu stellen. Wir müssen den praktischen Geistesweg gehen. 125.60

Der Materialismus hat seine gewisse Berechtigung. Wir müssen uns aneignen dieses Denken, dem sich der Materialist hingibt, das Denken in materiellen Gesetzen, aber wir dürfen es nur verwenden für die materielle Welt; die begreifen wir mit diesen Gesetzen. 119.217 In der neueren Zeit ist es ein sicherer Weg, den Materialismus zu überwinden, die Art des Forschens in der Naturwissenschaft* zu durchschauen. Und Materialisten auf naturwissenschaftlichem Gebiete werden die Menschen eben nur deshalb, weil sie sich entweder gar nicht oder zu wenig befassen mit der Art ihres Forschens, denn wer die naturwissenschaftliche Art, die Welt anzuschauen, zu operieren mit den Dingen, um zu Erkenntnissen zu kommen, auf sich wirken läßt, der wird zum mindesten Idealist, aber wahrscheinlich Spiritualist, wenn er nur weit genug vordringt. Die größte Versuchung, materialistisch zu werden, ist, sich nicht befassen zu wollen mit den konkreten Ergebnissen der Geisteswissenschaft und nur immer und immer zu betonen das mystische Forschen, das mystische Seelenvertiefen (als) Methode in die geistige Welt hineinzukommen. 191.137f Deshalb sind die Führer der Monistenbünde die am wenigsten schädlichen. Diejenigen, die heute Mystik verbreiten und den Menschen immer von allerlei Mystik reden, die sind oftmals die eigentlichen Pfleger, die raffinierten Pfleger des Materialismus. 191.139

Materialismus, Genese des

Das achte ökumenische Konzil (in Konstantinopel) im Jahre 869 hat aus der Menschheit das Hinblicken auf den Geist ausgetrieben (durch Abschaffung der Trichotomie). Diejenigen, die so recht materialistisch gesinnt sind, möchten die nächste Etappe vorbereiten; sie möchten vorbereiten, (nach dem Geist nun) auch die Seele abzuschaffen, und es zu einer allgemeinen dogmatischen Erkenntnis des modernen und zukünftigen Lebens machen, daß der Mensch nur Leib sei. Und auf Mittel sinnen gewisse teuflische Eingeweihte, wie man – jetzt nicht durch seelische Einflüsse, sondern durch Ingredienzien, durch gewisse Säfte, die man der Natur entnimmt – materialistisch erziehen, materialistisch den Menschen überhaupt zubereiten könne als Leib. 203.242f

Wir sehen, daß zum Beispiel schon im 11., 12. Jahrhundert die Esoterik immer mehr und mehr hinunterglimmt, abschmilzt, und daß gerade diese esoterische Strömung jene materialistische Denkungsform annimmt, die dann in späterer Metamorphose zum Materialismus in der Naturwissenschaft wurde; denn der ist eigentlich aus dem Arabismus heraus entsprungen. 216.135 Den wichtigsten Punkt, wo die Menschheitsevolution gleichsam herunterrückt vom Astralplan auf den physischen Plan und die geistigen Erkenntnisse ins Materielle übergehen, können wir auf den Zeitpunkt fixieren, als die alte ptolemäische Weltanschauung, die kein Unsinn ist, sondern eine Projektion astraler Erkenntnisse auf den physischen Plan ist, durch Kopernikus* heruntergeführt worden ist auf den physischen Plan. 284.44

In der Tat ist es ja so in der historischen Entwickelung der Menschheit, daß das, was ursprünglich spirituell aufgetreten ist, uns wiederum durch anatomisches Zerschnitzeln (beispielsweise) vor Augen tritt, weil die Dinge, die früher dem hellseherischen Schauen spirituell zugänglich waren, in späteren Zeitaltern materialistisch zum Vorschein kommen. 126.93 Wenn man auf materialistische Art Anatomie, Physiologie oder das praktische Leben kennenlernt, so lernt man die Wahrheit kennen –, aber sie gilt nur für das Physische. 237.161

Was zuerst in materialistischer Auffassung zutage getreten ist in der neueren Zivilisation, das war der Sakramentalismus (siehe: Abendmahlsstreit). Da ging der Materialismus eigentlich zuerst auf. 220.63

Der Materialismus hat nämlich zwei Gestalten: Zuerst hat man alle Geistigkeit materiell gedacht, und nachher hat man den Geist geleugnet. Das ist eigentlich der Weg, den der Materialismus nimmt. 353.122 Am besten werden die Seelen vorbereitet für den Materialismus, wenn sie noch für das äußere Leben, ich möchte sagen, halb schlafen, wenn es noch kindliche Seelen sind. Wenn man die Vorstellungen (beispielsweise), von denen der Robinson Crusoe durchdrungen ist, in die kindlichen Seelen hineinsenkt, dann bekommen sie die Neigung zum Materialismus. 159.241 Nicht zu widerlegen, sondern zu überwinden ist der Materialismus. Die Menschen müssen wieder geistig-seelisch werden, müssen wiederum aufwecken ihr Geistig-Seelisches. Tat muß es sein, den richtigen Materialismus zu überwinden, nicht irgendwie ihn falsch zu widerlegen. Daß der Materialismus für die neuere Kulturentwickelung richtig geworden ist, das eben ist die üble Tatsache, nicht daß er eine falsche Weltanschauung; ist. 199.39

Es ist so mit der menschlichen Freiheit beschaffen, daß es sogar dem Menschen frei steht, den Materialismus zu verwirklichen für das Menschenreich, das heißt, diesen Erdenmenschen so zu gestalten, daß er in der Materie aufgeht. Es ist daher im Grunde genommen eine Sache des Beliebens, Materialist zu sein. Wenn man stark genug ist, das auch zu verwirklichen, was man dem Menschen vorsagt als materialistische Gesinnung, dann wird diese Gesinnung durch die Menschen erst wahr. 197.21 Also nicht darum handelt es sich, den Materialismus zu widerlegen, sondern darum, die Menschheit zu bewahren davor, daß der Materialismus richtig werde; denn er ist auf dem Wege, eine Richtigkeit, nicht eine Falschheit zu sein. In der Kultur heute wird er mit jedem Tage immer richtiger und richtiger. Wir können es schon mit dem Beginn des 3. Jahrtausends erleben, daß die Menschheit sich so entwickelt haben wird, daß der Materialismus die richtige Anschauung ist. Nicht darum handelt es sich, den Materialismus zu widerlegen; denn er ist auf dem Marsche, richtig zu werden, sondern darum, ihn unrichtig zu machen, weil er auf dem Wege ist, eine Tatsache zu werden, weil er nicht eine falsche Theorie bloß ist. 197.127.

Materialisten sind Leute, die nicht aus logischen Gründen, sondern aus Furcht vor dem Geiste Materialisten sind. Aus Ängstlichkeit vor dem Geiste leugnen sie den Geist, weil eben die Logik der unbewußten Seele sie dazu zwingt, die zwar hinaufdringt, aber nicht durch die Pforte des Geistes schreiten kann. Materialismus ist nicht Logik, sondern ist Feigheit gegenüber dem Geiste. Und das, was er ausspinnt, ist nichts anderes, als das Opiat um diese Furcht zu betäuben. In Wirklichkeit sitzt jedem Materialisten Ahriman* im Genick, der Bringer der Furcht. 146.146 Das Geistige in dem Menschen selbst zu leugnen, fällt ja selbstverständlich auch dem strammsten Materialisten nicht ein. Er wird das Geistige als solches anerkennen, es (aber) gewissermaßen nur ansehen als Ergebnis der physischen materiellen Vorgänge. 83.50f Dass es theoretische Materialisten gibt, ist in bezug auf die Gedanken verführerisch und in bezug auf das, was unsere Seelen eigentlich binden soll, fatal; aber unser äußeres Leben wird besonders dadurch beeinflußt, daß es für die Lebenspraxis so viele Materialisten gibt. Was ist ein Materialist für die Lebenspraxis? Das ist ein Mensch, der von seiner physischen Materie so abhängig ist, daß er den Winter nur einige Monate hindurch in seinern Kontor (Büro) zubringen kann und den Sommer, wenn er überhaupt das Leben zubringen will, an der Riviera sein muß. Materialist wird man dadurch, daß man vom Stofflichen ganz abhängig ist, daß man gezwungen ist, mit seiner Seele nachzulaufen den Bedürfnissen, die das Leben uns zudiktiert. Das ist noch ein ganz anderer Materialist als der, welcher bloß in Gedanken und Ideen einem Materialismus lebt. Ein theoretischer Idealismus kann vielleicht noch zu der Überzeugung führen, daß der theoretische Materialismus falsch ist. Aber den praktischen Materialisten kurieren, unsere Abhängigkeit vom Stofflichen des physischen Leibes kurieren, das kann nur die wirkliche Versenkung in die Geisteswissenschaft. 124.137

Der Materialismus macht ja nicht nur die Seelen der Menschen materialistisch gesinnt, er verdirbt auch die Logik und macht das Empfinden stumpf. 159.270 Würden die Menschen die Wahrheit heute lehren über das, was selbst noch gewaltet hat in dem Geistesleben des 11.–15. Jahrhunderts würden sie nicht nach vorgefaßten Meinungen das entstellen, was da geherrscht hat, dann würde selbst das noch befruchtend sein können für eine Durchgeistigung der gegenwärtigen Weltanschauung, so daß der Materialismus, der naturwissenschaftliche Materialismus oder der Materialismus der Mystiker* oder der Materialismus der Theosophen nicht bestehen können, namentlich nicht bestehen könnte der Materialismus der katholischen Kirche. 199.245 Erkennt sich der Mensch als ein wirklicher Abglanz des Übersinnlichen, erkennt sich der Mensch in dem, was er ist, als konstituiert aus dem Übersinnlichen heraus, dann findet er auch den Weg zu dem Übersinnlichen. Es ist im Grunde genommen menschlicher Hochmut, der in der materialistischen Weltanschauung zum Ausdrucke kommt, der sich nur in einer ganz merkwürdigen Weise äußert; menschlicher Hochmut, durch den der Mensch nicht sein will ein Abglanz des Göttlich-Geistigen, sondern durch den er sein will bloß das höchste der tierischen Wesen. 198.69

Materialismus christlicher

Mit der Prädestinationslehre des Augustinus* hängt nun das tief Materialistische des traditionellen Christentums* zusammen, das darin liegt, daß das Jenseits von einem physischen Dasein abhängig gemacht wurde. Diese materialistische Lehre des Christentums hat gleichsam ihre Früchte getragen. Heute hat man überhaupt kein Bewußtsein mehr vom Jenseits. Das Christentum hat dem nach und nach aufdämmernden materialistischen Zeitalter vorgearbeitet. Um die materialistische Kultur herbeizuführen, mußten die Menschen durch 1300 Jahre hindurch eine solche Lehre haben, wie das Christentum sie brachte, daß der Mensch von dem einen Erdenleben die ganze Ewigkeit abhängig macht. Das städtische Bürgertum ist dann der eigentliche Begründer des materialistischen Zeitalters. Die Sozialdemokratie ist die letzte Konsequenz des traditionellen Christentums. 93a.66

Materialismus – Folgen für seine Vertreter

Jene Menschen, die selbst noch ein solches materialistisch-atomistisches Weltgebäude aufbauen, die sozusagen an seinem Ursprunge stehen, betätigen dabei noch ihre Seele, die sind noch aktiv dabei; die können noch innere Kräfte ausbauen. Bei denen aber, die bei dem Zustandekommen solcher materialistischer Weltansichten nicht mehr in erster Reihe stehen, oder wo eine solche Weltauffassung passiv übernommen wird, da entspricht das, was als materialistische Weltanschauung auf die Seele wirkt, einem Nahrungsmittel, das nicht verdaut wird, das die Kräfte nicht entwickeln kann, wonach die Seele wirklich hungert. 63.421f

Die Nervosität, diese eigentlich heute am weitesten verbreitete Krankheitsform, ist die Folge einer bestimmten Geistesverfassung in einer früheren Zeit. Niemals würde sie aufgetreten sein, wenn nicht die materialistische Weltanschauung mit ihren Denkgewohnheiten herrschend geworden wäre. Würde diese Geistesrichtung fortdauern, so würde sie verheerend auf die Volksgesundheit wirken und die Menschheit dem Irrsinn nahebringen. Kinder würden schon zitternd vor Nervenschwäche geboren werden, ja eine Irrsinnsepidemie würde durch zunehmenden Materialismus zu befürchten sein, und die Menschen würden aus jeder Empfindung heraus ein peinigendes Schmerzgefühl haben. Das ist der furchtbare Einfluß des Materialismus, wie er sich physisch ausleben wird, nachdem er die Geister infiziert hat. 97.255 Der Mensch taucht eben seit dem 13., 14. Jahrhundert schon bei seiner Geburt unter in eine materialistische Atmosphäre. 98.44

Der Geistesforscher kann sogar genau angeben, daß das Jahr in dem der Materialismus zu einer Hochflut gekommen ist, das Jahr 1840/41 etwa ist. Seit der Zeit ist es sogar schon wiederum etwas im Ablaufen. 168.56 Siehe: Sturz der Geister der Finsternis.

Materialismus – Gefahr für die Zukunft

Nicht ungestraft haben die Menschen des Jahrhunderts angefangen, so derb materiell zu denken, so wegzudenken ihren Verstand von jeglichem Geistigen. Was dazumal die Menschen gedacht haben, das wird sich erfüllen. Und wir sind nicht weit davon entfernt, daß merkwürdige Krankheiten und Epidemien in unserer Menschheit auftreten werden! 96.18 Der Materialismus wird in rasender Eile seine Konsequenzen ziehen. 157a.71

Das, was Sie draußen sehen als die sinnlichen Erscheinungen der Welt, als Ihre sinnliche Umgebung, das ist ja nur solange da, als die Erde da ist. Das geht mit unserem Erdenplaneten zugrunde. Was fortlebt sind die Gedanken. Daher ist durchaus die Gefahr vorhanden, daß, wenn so etwas allgemeine Denkweise wird, unsere Erde sich in einen solchen Planeten verwandelt, wie er den Vorstellungen der Materialisten entspricht. Wenn wir heute sagen, wir müssen alles aus Atomen erklären, so ist das ein Irrtum. Wenn aber alle Menschen anfangen so zu denken, dann wird die Erde wirklich so, daß sie aus Atomen besteht. Wenn die falschen Gedanken allgemein werden, dann entstehen Realitäten. Der Materialismus ist nur so lange eine bloße Lehre, als er nicht Realität gewinnt. Aber darnach streben die ahrimanischen Mächte, daß die Gedanken des Materialismus so stark und verbreitet werden, daß das, was zunächst von der Erde übrigbleibt, die Atome sind. 213.187

Materialismus – Keime dazu

Der Materialismus als Gedanke ist vielfach eine aufgehende Frucht der Einbalsamierung der Leichname (bei den alten Ägyptern). Die Seele mußte immer herunterschauen, wenn da unten der Mumienleib lag (nachtodlich). Da wurden die Gedanken verfestigt, verknöchert, verhärtet, da wurden die Gedanken hineingebannt in die physische Welt. Weil aus den Regionen des Geistes die alte ägyptische Seele nach dem Tode herunterschauen mußte auf ihren konservierten Leib, deshalb ist der Gedanke in ihr eingewurzelt, daß dieser physische Leib eine höhere Realität ist, als er es in Wirklichkeit ist. Heute erscheint dieser Gedanke so, daß die Menschen sich nicht losreißen können von der physischen Körperform. 105.31f

Materialismus – naturwissenschaftlicher

Nicht aus der Naturwissenschaft heraus ist die Konsequenz gezogen, daß die Welt aus sinnenfälligen Erscheinungen bestehe, sondern man zog, infolge der Menschheitserziehung jener Zeit (19. Jahrhundert), in die Erklärung naturwissenschaftlicher Tatsachen den Materialismus hinein. 34.227 Man hört jetzt oft, der Materialismus des 19. Jahrhunderts sei wissenschaftlich abgetan. In Wahrheit ist er es aber durchaus nicht. Man bemerkt in der Gegenwart oft nur nicht, daß man keine anderen Ideen als solche hat, mit denen man nur an Materielles heran kann. Dadurch verhüllt sich jetzt der Materialismus, während er in der zwei ten Hälfte des 19. Jahrhunderts sich offen zur Schau gestellt hat. Gegen eine geistigdie Welt erfassende Anschauung ist der verhüllte Materialismus der Gegenwart nichtweniger intolerant als der eingestandene des vorigen Jahrhunderts. 4.183 Die materialistische Gesinnung in unserer Zeit ist etwas, was zu dem Allerintolerantestengehört, das im Zeitenverlaufe überhaupt den Menschen hat treffen können. 133.42

Materialismus okkultistischer

Was in die ätherische Welt einfloß von den geistigen Impulsen der Templer, das lebt ätherisch weiter; und durch dieses Weiterleben imÄtherischen wurde manche Seele dazu bereitet, aufzunehmen die Inspirationen, dieaus den geistigen Welten von den Templerseelen selber kommen. In dasjenige, wasaus mephistophelisch-ahrimanischen Impulsen fließt, was durchtränkt ist von demmephistophelisch-ahrimanischen Elemente, was inauguriert wurde auf den Folterbänken (für) die Templer dadurch, daß sie unter der Folter Unwahres über sich selber aussagen mußten. Dies nicht allein, aber dies mit als einer der geistigen Gründezum modernen Materialismus, dies gehört zu dem, was man verstehen muß, wennman innerlich den Sinn der modernen materialistischen Entwickelung verstehenwill. 171.208f Okkulte Bruderschaften arbeiten nicht etwa aus besonderem britischen Patriotismus heraus, sondern sie wollen letzten Endes die ganze Erde unterdie Herrschaft des bloßen Materialismus stellen. Und weil gemäß den Gesetzen desfünften nachatlantischen Zeitraumes gewisse Elemente des britischen (und anglo-amerikanischen) Volkes als die Träger der Bewußtseinsseele dazu am geeignetsten sind, so wollen sie es durch «graue» Magie dahin bringen, diese geeigneten Förderer des Materialismus zu benützen. Daher muß man diesem Volksbestandteilden den Fuß auf den Nacken setzen und ihn allen spirituellen Strebens entkleiden, das selbstverständlich in jedem Menschen lebt und gleich lebt in jedem Menschen. Aber weil das Karma so ist, daß hier die Bewußtseinsseele besonders wirkt, so suchten sich diese okkulten Bruderschaften gerade die Elemente des britischen Volkscharakters aus. Und worauf es ihnen ankommt, ist, die Welle des Materialismus über die Welt zu senden, den physischen Plan zum alleinherrschenden zu machen. Und von einer geistigen Welt will man nur so sprechen, wie es die Offenbarungen des physischen Planes ergeben. 174.178f

Materialismus der Tat

Nicht der Materialist ist der schlimmste, der an die Lehren des Materialismus glaubt, der da glaubt an die Lehre von «Kraft und Stoff», sondern der ist der schlimmste, der abhängig ist von Kraft und Stoff, so zum Beispiel, wenn er im Winter nur an diesem, im Sommer nur an jenem Orte leben kann, sich ganz vom Stoff abhängig macht, um nicht neurasthenisch zu sein. 127.108 Nicht nur die kleinsten Kinder suchen sie abzuwaschen in systematischer Weise – jeden Morgen werden sie gequält –, es beschränken sich die Menschen nicht darauf, sie laufen in der Sonne herum, um Lichtbäder zu nehmen, um im ganzen das Materielle der äußeren Welt auf sich wirken zu lassen. 127.111 Materialist wird man (auch) dadurch, daß man vom Stofflichen ganz abhängig ist, daß man gezwungen ist, mit seiner Seele nachzulaufen den Bedürfnissen, die das Leben uns zudiktiert. Das ist noch ein ganz anderer Materialist als der, welcher bloß in Gedanken und Ideen einem Materialismus lebt. 124.137 Wir sollen (dagegen) froh sein, daß wir imstande sind, vom inneren Zentrum nach außen wirken zu können und sollten uns nicht immer abhängiger und abhängiger machen von dem Materiellen. 127.111

Materialismus in der Theosophie

Man führt den Materialismus in die Theosophie ein, wenn man, um ins Geistige zu gelangen, annimmt, daß die Materie immer dünner und dünner wird. Dadurch kommt man nicht ins Geistige. 110.187

Materialismus ist unwiderlegbar

Es gibt keine Widerlegung des Materialismus. Es gibt nur einen Weg, hinzuweisen auf den Willen, wie man den Geist als solchen findet. Man muß den Geist ganz unabhängig von dem Materiellen finden, dann findet man ihn allerdings auch schöpferisch wirksam im Materiellen. Aber durch irgendwelche Beschreibungen des Materiellen, durch irgendwelche Schlüsse aus dem Materiellen kann nie auf den Geist hin geschlossen werden, weil im Materiellen alles im Abbild ist, was im Geiste ist. 225.15 Objektive Gründe sind gar nicht so viel vorhanden für eine materialistische Lebensauffassung. Nein, Stumpfsinn ist es, keiner kann Materialist sein, ohne stumpf zu sein. Unaufmerksamkeit ist es gegenüber unserer Umgebung. Wer mit regem Interesse seine Umgebung betrachtet, für den springt überall das hervor, was sich nur mit der Geisteserkenntnis vereinbaren läßt. Stumpfheit aber unterdrückt die Gemütsbewegungen und führt zur Willensschwachheit. 130.129f

Materialismus und Anthroposophie

Der Materialismus bewirkt, daß der Mensch ein Denkautomat wird, daß der Mensch ein Wesen wird, das als physisches Wesen denkt, fühlt und will. Und es ist nicht bloß die Aufgabe der Anthroposophie, an die Stelle einer falschen Weltanschauung eine richtige zu setzen – das ist eine theoretische Forderung –, das Wesen der Anthroposophie heute besteht darin, daß angestrebt wird nicht nur eine andere Idee, sondern eine Tat: das Geistig-Seelische wieder herauszureißen aus dem Leiblich-Physischen, den Menschen heraufzuheben in die Sphäre des Geistig-Seelischen, damit er nicht ein Denk-, Fühl- und Empfindungsautomat sei. 300a.164

Materialismus und Äthersehen

Eine Anschauung wird heraufkommen, die die Erde nicht mehr aus lauter mineralischen Kräften, sondern aus Pflanzen-, das heißt ätherischen Kräften ableiten wird. Dann wird man allmählich anfangen, das Ätherische zu schauen, weil es dasjenige ist, was charakteristisch für die Pflanzen ist. Die Wachstumskraft des Pflanzenreichs wird der Mensch in sich aufnehmen, dann befreit er sich von den Kräften, die ihn jetzt daran hindern, den Christus* zu schauen. Das ist aber unmöglich, solange die Menschen meinen, daß das Aufsteigen des Physischen zum Ätherischen nichts mit dem Innern des Menschen zu tun hat. Wenn man es mit Ätherkräften zu tun hat, dann geht die moralische Veranlagung in das Produkt über. Daher wäre es für den heutigen Menschen noch nicht möglich, diese Fähigkeit zu entwickeln, wenn er so bleibt, wie er ist. Gelingt das nicht, dann würde die Erde in Materialismus versinken und die Menschheit müßte von neuem anfangen, entweder – nach einer großen Katastrophe – auf der Erde selber oder auf einem nächsten Planeten. 118.90f Die nächsten 3 Jahrtausende werden dem gewidmet sein, daß die Christus-Erscheinung in der Ätherwelt wahrnehmbar sein wird. Nur denen, die ganz materialistisch fühlen, wird sie nicht zugänglich sein. Dadurch ist man nicht Materialist, daß man einsieht, daß die höheren Welten auch dann da sind, wenn man sie nicht in einer sinnlichen Manifestation wahrnehmen kann, sondern man sich zu ihnen hinauf entwickeln muß, um sie wahrzunehmen. 130.118

Materialismus und Bacons Idole

Der erste Teil des Programms des Materialismus ist die Lehre von den Idolen, die Abstreifung des alten aristotelischen Vorurteiles, daß in den Worten Kategorien* enthalten sind, die etwas bedeuten für die Wirklichkeit. Die Menschheit ist heute schon sehr weit fortgeschritten auf der Bahn, alles dasjenige, was nicht sinnlich wahrnehmbar ist, für Idole zu halten. Bacon of Verulam ist der große Inaugurator der Idolwissenschaft. 170.268

Materialismus und Devachan

Hier im Leben sind materialistische Vorstellungen ein Irrtum, im Reiche des Geistes sind sie eine Tatsache, nämlich daß wir uns dort im Devachan* einkerkern, uns zu Gefangenen machen unserer eigenen Astralität. 140.50 Siehe auch: Leben zwischen dem Tod und einer neuen Geburt.

Materialismus und Kino

Es gibt kein besseres Erziehungsmittel für den Materialismus als den Kinematographen. Auf sein tiefstes Unbewußtes wirkt man materialisierend. 175.91 Siehe auch: Kino.

Materialismus und Kirchen

Die Kirchen, die sich wehren gegen die neuen Wege zur Übersinnlichkeit, die sind in Wahrheit heute schon die Veranlasser, daß immer materialistischere und materialistischere Impulse in die Menschheit hereinkommen. 190.48

Materialismus und Kunst

Man kann materialistisch in der Weltanschauung werden, muß es sogar in gewisser Beziehung für die äußere organische Welt, man kann materialistisch in bezug auf das äußere Leben werden, aber man kann nicht materialistisch in der Kunst werden. Denn wenn man es wird, dann ist das, was man hervorbringt, auf keinem Gebiete mehr Kunst. 281.82

Materialismus und Luzifer.

So wie der Mensch uns entgegentritt, ist er lediglich ein Ergebnis des luziferischen Einflusses. Denn er hätte keine Nerven, keine Muskeln, keine Knochen* im heutigen Sinn, wenn der luziferische Einfluß nicht dagewesen wäre. Der Materialismus beschreibt nichts, als was Luzifer aus dem Menschen gemacht hat, so daß der Materialismus eben im eminentesten Sinne die Schülerschaft des Luzifer ist und alles übrige ablehnt. 134.78

Materialismus und Menschennatur

Während der Kopf sich beschäftigt mit geistvoller Verarbeitung materieller Dinge und materieller Erscheinungen zu einer materialistischen Wissenschaft, arbeitet der Stoffwechselmensch, der nun auch durchaus die volle menschliche Struktur hat, das entgegengesetzte Weltbild aus. Der arbeitet ein durch und durch spiritualistisches Weltbild aus, das nun gerade die Materialisten unbewußt in sich tragen. Aber das wirkt im Stoffwechselmenschen auf die Instinkte, auf die Triebe: da wirkt es das Gegenteil von dem, was es bringen würde, wenn es den ganzen Menschen in Anspruch nehmen würde. Da durchsetzt es die Instinkte, da wird es erfaßt von ahrimanischen Gewalten, da bringt es die Instinkte zu höchsten Graden des Egoismus. Und würde die Entwickelung nur fortfahren, diese Konsequenzen auszubilden, wir würden am Ende des 20. Jahrhunderts angekommen sein in dem ‘Kriege aller gegen alle*, gerade in demjenigen Gebiete der Erdentwickelung, in dem sich die sogenannte neuere Zivilisation entwickelt hat. 206. 86f

Aber wenn die Menschen auch nicht das Geistige aufnehmen, da ist es doch! Bei solchen Menschen, die das Spirituelle ablehnen, dennoch aber essen und trinken, fließt das Geistige, ihnen unbewußt, in den Essens- und Verdauungsprozeß hinein. Und auf diesem Wege geht der Geist, der hereinströmt in die Erdentwickelung, in das luziferische Element hinein, wird Luzifer mitgeteilt. 193.188f

In der bewußten Hauptesnatur des Menschen lebt Materialismus, und das Unterbewußte – diejenige Natur, die also erst ihre Metamorphose durchmacht, indem wir durch die Todespforte durchgegangen sind und hinüberleben zur nächsten Erdeninkarnation (siehe: Leben zwischen Tod und neuer Geburt), die wir aber doch als unvollendete Bildung jetzt in uns tragen –, diese, sagen wir untere Natur des Menschen, ist der Träger des unbewußten Seelenlebens, und dieses unbewußte Seelenleben wird merkwürdigerweise unter dem Einflusse des Materialismus immer spiritueller und spiritueller. Nun fordert aber diese untere Natur, daß etwas auf sie wirke; sie kann allein ihren Weg, den sie ja machen muß durch die Weltenentwickelung, nicht machen. Und die Folge davon, daß im Haupte, in der oberen Natur des Menschen nur materialistische Vorstellungen und materialistische Sympathien sind, ist die, daß diese obere Natur auf die untere Natur des Menschen nicht wirken kann, und daß daher die untere Natur des Menschen andern Wirkungen ausgesetzt ist wegen der Ohnmacht der oberen Natur: sie ist ausgesetzt den Wirkungen des luziferischen Prinzips. Und die paradoxe Wahrheit tritt vor unsere Seele, daß ein materialistisches Zeitalter in Wirklichkeit vorbereitet eine spirituelle, aber luziferische Kultur. Betrachten wir auch den umgekehrten Fall. Während materialistische Vorstellungen Spiritualismus fördern in der unteren Natur des Menschen, fördern rein kirchliche, ohne spirituellen Einfluß traditionell aufgebaute Anschauungen oder der abstrakte Idealismus das Materieller- und Materiellerwerden der unteren Menschennatur. Nun aber hat wiederum jenes Materieller- und Materiellerwerden der unteren Menschennatur keine Nahrung, wenn im Kopfe nur die traditionellen oder abstrakt-idealistischen Vorstellungen sind. Daher ist eine solche Menschheit, die eine solche Kultur begründet, vorzugsweise ausgesetzt nicht ihrer eigenen Kopfnatur, sondern den ahrimanischen Einflüssen. So daß wir sagen müssen: Abstrakt-Religiöses, Abstrakt-Idealistisches fördert im wesentlichen den Materialismus, und zwar einen ahrimanisch orientierten Materialismus, während umgekehrt materialistisches Vorstellen einen Spiritualismus fördert, und zwar einen luziferisch orientierten Spiritualismus. 184. 175ff

Wenn wir geboren werden, können wir nur dadurch Menschen werden, daß die geistig-seelische Individualität heruntersteigt aus geistig-seelischen Welten. Und indem das Kind in seiner ersten Organisation auftritt, ist es ein noch unvollkommenes Bild der geistigen Individualität, die liegt in ihm. Die kann man unberücksichtigt lassen, oder man kann sie entzaubern, nach und nach aus dem Fleisch herausholen, aus dem Lebensgang, aus dem Schicksal herausholen. Das aber ist des Menschen Aufgabe und wird in der Zukunft immer mehr und mehr des Menschen Aufgabe werden, daß er den Geist nicht verkommen läßt. Und indem wir uns bewußt durchdringen mit dem Geiste, erlösen wir dasjenige, was erlöst sein will, aus dem Untergrund des Daseins heraus. Man wird immer mehr einsehen, wie der Materialismus nicht darin besteht, daß er einfach eine (spirituelle) Theorie nicht heraufkommen läßt, oder daß er eine falsche Theorie heraufkommen läßt, sondern wie der Materialismus darin besteht, daß er dasjenige, was ins Wissen, in die Empfindung der Menschenseele einziehen will, herunterströmen läßt in die grobe Materie und in der groben Materie wuchern läßt dadurch wird der Geist zur Mißbildung, dadurch kommt er in diabolischen, in teuflischen, in ahrimanischen Wahn hinein –, oder ob die Menschheit den Geist wird verwandeln wollen in Gedanken, in Gefühle, in Willensimpulse: dann wird der Geist unter den Menschen leben und das erreichen, was er erreichen will, indem er durch die Menschen in das Leben der Erde einziehen will. 182. 59f

Man kann sich (als Geistesforscher) gar nicht erwehren dieser Impression, die sich bei solchen Untersuchungen der Menschen ergibt, welche nur materialistische Vorstellungen haben, daß sie tatsächlich ihr Bewußtsein bald nach dem Tode erlöschen, verdämmern fühlen. Diese Verdunkelung des Bewußtseins ist verknüpft mit ungeheuren Angstzuständen. Und es mögen materialistische Weltanschauungen noch so sehr einleuchten (aber) sie sind nun einmal nicht förderlich der menschlichen Entwickelung nach dem Tode. 140.14f

Der Mensch ist früher dadurch, daß der Äther* in ihn hereingewirkt hat, auch mit dem Lebendigen der Sinneswelt in Beziehung gekommen. In derjenigen Zeit, wo der Mensch noch an die geistige Welt geglaubt hat, konnte er auch die Sinneswelt begreifen. Heute, wo er nur mehr an die Sinneswelt glaubt, ist gerade das Eigentümliche, daß seine Gedanken am allergeistigsten sind, wenn auch tot. Es ist eben toter Geist. Aber der Mensch ist sich dessen nicht bewußt, daß er eigentlich heute mit der Erbschaft dessen, was er vor dem irdischen Leben hatte, in die Welt hineinschaut. Hätte er noch lebendige Gedanken, durch den Äther ringsherum belebt, so könnte er in das Lebendige seiner Umgebung hineinschauen. Da er aber von seiner Umgebung nichts mehr empfängt, sondern nur das hat, was er aus einer geistigen Welt geerbt hat, kann er die umliegende physische Welt nicht mehr verstehen. Die Menschen sind deshalb Materialisten, weil sie zu geistig sind. Sie würden überall die Materie verstehen können, wenn sie das Lebendige, das in aller Materie lebt, erfassen könnten. Da sie aber mit ihrem toten Denken dem Lebendigen gegenüberstehen, machen die Menschen dieses Lebendige selbst zum Toten, sehen überall den toten Stoff. Man wird Materialist, weil man eigentlich gar nicht auf der Erde lebt. Nun kann der Mensch in diesem Zeitraum nicht anders über die toten Gedanken hinüberkommen – weil sie ihm nicht mehr von außen, von dem Äther belebt werden – als dadurch, daß er sie selber belebt. Die toten Gedanken muß er durch innerliche Seelenarbeit beleben, und er wird über den Materialismus hinauswachsen. 222. 97f

Das Proletariat hat den wissenschaftlichen Materialismus als eine Lebensanschauung ausgebildet, in derselben Zeit, als das aristokratische Element die Geistlehre materialistisch ausgebildet hat. Während die Proletarier Materialisten geworden sind, sind die Aristokraten Spiritisten geworden. Spiritismus ist maskierter Materialismus, der dazu noch nicht einmal dabei bleibt, ehrlich sich zu bekennen, sondern der lügt und der behauptet, daß seine materiellen Bekenner spirituelle Geister seien. 314. 36f Weiteres siehe: Mediumismus.

Würde die materialistische Weltanschauung siegen, so würde sich von Rußland ausgehend die ganze Menschheit dem Geiste nach mechanisieren, der Seele nach vegetabilisieren, dem Leibe nach animalisieren, weil die Erdentwickelung selber dazu drängt, dann würde Ödigkeit über die Erde hinfluten, und der Krieg aller gegen alle würde beschleunigt werden. 192.246

Materialismus und Pädagogik

Je intellektualistisch-geistiger Sie ein Kind bis zum 4., 5. Jahre erziehen, einen desto größeren Materialisten erzeugen Sie von ihm im Leben. Denn es wird das Gehirn auf der einen Seite so bearbeitet, daß der Geist schon in den Formen des Gehirns lebt und innerlich der Mensch die Intuition bekommt: alles ist nur materiell, weil sein Gehirn so früh vom Intellektualistisch-Geistigen ergriffen worden ist. 307.119 Alles dasjenige, was heute bei vielen Menschen als eine Neigung zum Materialismus auftritt, das ist im Grunde genommen nichts anderes als ein Ergebnis eines verfehlten Rechenunterrichts so gerade um das 9. Lebensjahr herum. 301.151 Man kann den Rechenunterricht und den Sprachunterricht in den Dienst der Menschheitsentwickelung stellen, indem man von dem Ganzen zu den einzelnen Buchstaben übergeht. (Im Rechnen) Wie läßt sich eine Summe in Addenden zerlegen, beim Subtrahieren – wovon muß man 5 abziehen, damit man 8 bekommt. Wenn man da atomisiert, analysiert (statt synthetisiert), dann werden die Kinder ganz sicher zum Materialismus, zum Atomismus keine Neigung haben, so wie sie heute alle Menschen aus dem Grunde haben, weil sie in der Schule nur zum Synthetisieren angeregt werden und daher ihr analytisches Bedürfnis, ihr Zerteilungsbedürfnis dann für die Weltanschauung im Leben entfalten wollen. 301.160 Ein starker Grund für die Entstehung des Materialismus ist, daß sich der Staat nach und nach bemächtigt hat aller freikorporativer, schulmäßigen Institutionen. 188.165

Materialismus und Phrase

Die Schwester des Materialismus ist die Phrase. Je mehr die Menschheit an äußerlich Materiellem hängt, desto mehr wird das, was sie über die Außenwelt sagt, zur Phrase. Über die Phrase und den Materialismus hinauskommen können wir heute nur durch geistige Vertiefung. 192.210

Materialismus und Religion

Als eine Art gesetzmäßiger Notwendigkeit flutete die materialistische Weltanschauung über unsere Erde hin, und das erste, was diese Welle ergriff, war die Religion. Zuerst wurde nicht die Wissenschaft erfaßt von der materialistischen Anschauung, zunächst war es die Kirche. Ein Beispiel dafür bietet die Auffassung des Abendmahls*. 94.228 Wäre der Mensch nicht vertieft worden in das Materielle, dann könnte er nicht aus seiner eigenen Freiheit sich durchringen zum Spirituellen. Um den Menschen auf der Erde zur Selbständigkeit aufzurufen, war dieses Durchringen durch das Materielle so stark, daß selbst noch die Religion und die Theologie materiell geworden sind. Sehen Sie, irgend etwas Geistiges begreift selbst der heutige Theologe schwer, manchmal wirklich am schwersten. 191.64 Der Materialismus der neueren Zeit ist nur eine Folge dessen, daß auch das spirituellste Religionsbekenntnis, das Christentum, zunächst im Abendlande eine materialistische Auffassung hat finden können. 120.36 Der Verstand, mit dem man nachgedacht hat, ob im Altarsakrament Brot und Wein sich verwandeln in Leib und Blut Christi, ob dem Menschen auf diesem oder jenem Wege die Gnade zufließt, dieser selbe Verstand wurde später verwendet dazu, nachzudenken, ob das Molekül aus Atomen* besteht, ob die Sonne dieser oder jener Körper ist und so weiter. Es ist die Fortentwickelung des Theologenverstandes, der in der Naturwissenschaft heute lebt. 204.273 Den Kirchen verdanken wir den Materialismus. Und er wird immer stärker werden, wenn die Kirchen als religiöse, konfessionelle Verwaltungen nicht ihre Macht verlieren. 192.354 Der verbrämte Materialismus des Westens, wie er durch Ralph Waldo Trine oder durch Christian Science hereintritt, die auch nichts anderes ist als Materialismus, nur von der anderen Seite, bedeutet geistigen Rückschritt. 203.59 Die naturwissenschaftlichen Entdeckungen mußten an sich nicht notwendig und unter allen Umständen zum Materialismus hinführen, sondern nur, weil viele Träger des Geisteslebens in dieser Zeit materialistisch gesinnt waren, wurden diese Entdeckungen materialistisch gedeutet. Der Materialismus wurde in die Naturwissenschaft hineingetragen. 54.15 Der Materialismus der Naturwissenschaft ist erst eine Folge des Materialismus in der Religion; es gäbe ihn nicht, wenn nicht das religiöse Leben vom Materialismus durchsetzt wäre. Diejenigen, die heute zu bequem sind, sich auf religiösem Gebiete zu vertiefen, sind dieselben, die in der Naturwissenschaft den Materialismus erzeugt haben. Und die durch diesen Materialismus erzeugte Nervenzerrüttung wirkt sich aus bei ganzen Stämmen, ganzen Völkern, wie im Einzelleben der Menschen. Wenn die spirituelle Strömung nicht so viel Macht gewinnt, daß sie auch die Faulen und Bequemen erfassen kann, dann gewinnt dasjenige, was die karmische Folge ist, die Nervosität, immer mehr Einfluß auf die Menschheit, und wie es im Mittelalter Epidemien des Aussatzes gegeben hat, so werden, durch die materialistische Gesinnung hervorgerufen, in der Zukunft schwere Nervenerkrankungen, ganze Epidemien des Wahnsinns auftreten, und ganze Völker werden davon überfallen werden. Je mehr die Menschheit spirituell wird, desto mehr wird alles ausgemerzt, was mit Erkrankung des Nervensystems und der Seele zusammenhängt. 99.71

Materialismus und Spiritualismus

Man hat weder in dem Materialismus noch in dem Spiritualismus die Welt, sondern das sind eigentlich nur zwei Fotografien von verschiedenen Standpunkten aus. – Im Grunde genommen hat der Materialist ebenso Recht wie der Spiritualist. Denn diese beiden Begriffe, Spiritualität und Materialität, haben nur auf dem physischen Plane ihre Gültigkeit. Sobald man über den physischen Plan hinauskommt, sind diese Begriffe überwunden. Warum sehen die einen in dem Menschen bloß, ich möchte sagen, physische Körperlichkeit, die anderen neben der physischen Körperlichkeit auch Seelisch-Geistiges? Weil der Mensch beides ist. Und das Geheimnis des Lebens besteht eigentlich darin, daß der Mensch beides ist. Wenn Sie sagen: Ein Gedanke, der ist bloß eine geistige Entität, der ist bloß etwas Geistiges –, so haben Sie recht, denn der Gedanke ist bloß etwas Geistiges. Aber niemals ist der Gedanke als Geistig-Seelisches in Ihnen, ohne daß er einen physischen Abdruck hat, so daß Sie eigentlich immer auch den physischen Abdruck nachweisen können. So daß jeder Gedanke auch etwas Materielles ist. Man ist in der Tat seelisch-geistig; faßt man das auf, so kann man Spiritualist sein. Man ist aber durchaus auch ein materieller Abdruck des Seelisch-Geistigen, faßt man das auf und läßt das andere aus dem Auge, so kann man Materialist sein, weil der Mensch beides ist, und weil das eine nur ein Abdruck des anderen ist, weil das eine dem anderen gleich ist. 191.56f Denkt man das Materielle zu Ende, dann wird es in der Vorstellung ein Geistiges. Und wenn man das Geistig-Seelische betrachtet, so bleibt es auch nicht, wenn man in seine Wirklichkeit eintritt, jenes Abstrakte, das uns so leicht in der heutigen Erkenntnis entgegentritt, sondern es gestaltet sich, wird bildhaft. Es wird aus dem abstrakten Begreifen ein Künstlerisches, und man steht zuletzt mit einem Anschauen des Materiell-Wesentlichen da. Also man kann Materialist oder Spiritualist sein – man kommt auf beiden Wegen zu demselben, wenn man nur bis ans Ende geht. Das Schädliche des Spiritualismus besteht auch nicht darinnen, daß man das Spirituelle anfaßt, sondern darinnen, daß man leicht blödsinnig wird, zum nebulosen Mystiker wird, Verwirrung stiftet, alles nur nebulos anschaut und es nicht zum konkreten Gestalten bringt. 302.34 Wer den Materialismus nicht überwinden kann, dem fehlt die Fähigkeit, bei sich den Ausnahmezustand – über das Denken selber nachzudenken – herbeizuführen, der ihm zum Bewußtsein bringt, was bei aller andern Geistestätigkeit unbewußt bleibt. Wer den guten Willen nicht hat, sich in diesen Standpunkt zu versetzen, mit dem könnte man über das Denken so wenig wie mit dem Blinden über die Farben sprechen. 4.45f Die Gedanken, die wir aus der Welt ziehen, finden sich in Wahrheit in ihr. Alles, was wir schaffen, ist notwendigerweise darin eingeschlossen. Die Ideen, die wir in der Natur finden, sie müssen hineingelegt worden sein durch die göttlichen Geister,die Gehilfen des Logos*. Der Materialist gibt nicht zu, daß die Gedanken, die wir an der Natur heranbilden, zuvor in dieser enthalten sind. Er glaubt, daß wir sie in sie hineinlegen. 94.34 Der Materialismus kann niemals eine befriedigende Welterklärung liefern. Denn jeder Versuch einer Erklärung muß damit beginnen, daß man sich Gedanken über die Welterscheinungen bildet. Der Materialismus macht deshalb den Anfang mit dem Gedanken der Materie oder der materiellen Vorgänge. Damit hat er bereits zwei verschiedene Tatsachengebiete vor sich; die materielle Welt und die Gedanken über sie. Er sucht die letzteren dadurch zu begreifen, daß er sie als einen rein materiellen Prozeß auffaßt. Er glaubt, daß das Denken im Gehirne etwa so zustande komme, wie die Verdauung in den animalischen Organen. So wie er der Materie mechanische und organische Wirkungen zuschreibt, so legt er ihr auch die Fähigkeit bei, unter bestimmten Bedingungen zu denken. Er vergißt, daß er nun das Problem nur an einen andern Ort verlegt hat. Statt sich selbst, schreibt er die Fähigkeit des Denkens der Materie zu. Und damit ist er wieder an seinem Ausgangspunkte. Wie kommt die Materie dazu, über ihr eigenes Wesen nachzudenken? Warum ist sie nicht einfach mit sich zufrieden und nimmt ihr Dasein hin? Die materialistische Anschauung vermag das Problem nicht zu lösen, sondern nur zu verschieben. 4.30f Den Begriff des Materialismus muß man viel weiter fassen, als man dies gewöhnlich tut. Wer durch seine Vorstellungsart dazu gezwungen ist, zu denken, von dem wirklichen «Ding an sich» könne nichts in seiner Seele aufleben, weil dessen Materie nicht in diese hinüberwandern kann, der ist Materialist, auch wenn er glaubt Idealist zu sein, weil er die Seele gelten läßt. Sieht man diese Dinge im rechten Lichte, so wird allerdings auch die Nichtigkeit der in der Gegenwart immer wieder auftretenden Versicherung durchschaut: Die Wissenschaft sei heute über den Materialismus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hinausgekommen. Sie ist in ihn deshalb tiefer hineingekommen, weil sie ihre materialistische Vorstellungsart nicht mehr als solche erkennt. 35.97 Das ist ein viel wichtigeres Kennzeichen des Materialismus, daß der Mensch nicht mehr befrägt das außerirdische Weltenall zur Ordnung seiner irdischen Angelegenheiten, als alles das, was als naturwissenschaftlicher Materialismus aufgetreten ist. Und man ist nicht dadurch Spiritualist, daß man Theorien aufstellt über den Menschen und über irgend etwas anderes in der Welt, sondern man wird erst dadurch Spiritualist, daß man wiederum die Angelegenheiten der irdischen Menschheit an das außerirdische anzuknüpfen verstehen wird. 199.241 Diematerialistische Gesinnung ist in Zunahme begriffen, und sie wird am besten gedeihen, wenn sich die Leute einbilden werden, daß sie nicht mehr Materialisten seien. Die materialistische Gesinnung wird noch im Zunehmen sein durch etwa 4 bis 5 Jahrhunderte. (Denn) die 5. nachatlantische Epoche ist dazu da, materialistisches Wesen herauszugestalten aus der allgemeinen Menschheitsentwickelung. 178.174f Der Kampf des Materialismus gegen den Spiritualismus muß ausgefochten werden. Verschiedene Formen wird er annehmen, aber er muß ausgefochten werden, weil die Menschen all das werden ertragen lernen müssen, was notwendig ist zu ertragen, um sich die spirituelle Weltanschauung für den 6. nachatlantischen Zeitraum zu erwerben. Und man kann sagen: Es muß viel gelitten werden, aber nur aus Schmerzen und Leiden geht das hervor, was die Erkenntnis wirklich mit unserem Selbst verbindet: denn auf der anderen Seite ist mit all dem, was materialistisches Anschauen der Welt ist, die materialistische Lebensgestaltung verbunden, die heute erst im Anfange steht, die aber noch unendlich furchtbarere Formen annehmen wird. Materialistische Lebensgestaltung hat insbesondere damit begonnen, daß zunächst erkenntnismäßig nur gelten gelassen wird das Materielle; aber sie hat ja schon bis zu einem hohen Grade dahin geführt, daß die Menschen auch im Leben nur gelten lassen wollen das Materielle. Das aber wird noch viel, viel weiter gehen, wird viel intensiver noch werden. 174.152f Die Aufgabe ist heute nicht, zu widerlegen den Materialismus, die Aufgabe ist heute die Tatsache, daß die menschliche Seele in Abhängigkeit gekommen ist vom Leibe, zu überwinden. 198.171 Dasjenige Denken, das sich gerade im 19. Jahrhundert geltend gemacht hat, das muß materialistisch gedeutet werden. Das ist ganz abhängig, wenn es auch eben Bilder sind, von dem Werkzeug des menschlichen Gehirnes. 198.36 Als im 15. Jahrhundert der Materialismus begann, war nämlich die Menschheit im hohen Grade daran, luziferischen Einflüssen zu verfallen, nach und nach immer mehr und mehr ausgehöhlt zu werden. Da kamen eben die ahrimanischen Einflüsse seit jener Zeit. 205.205 Wenn man das Wort «Gott» vor Zeiten ausgesprochen hat, so suchte man etwas, was äußerlich die Menschengestalt hatte, was unter den physischen Menschen wandelte. Nicht als ob die ältesten Menschen Materialisten gewesen wären. Materialisten konnten erst entstehen, nachdem man die geistige Welt ins Übersinnliche abgeschoben hatte. 197. 51

Materialismus und Sprache

In der Zeit des Materialismus sind die Menschen besonders in bezug auf die Sprache Philister geworden und haben nicht mehr in der Sprache das, was man nennen kann Körper seelischer Wesenheiten, daß man eine ganze Welt fühlt bei den Worten, wie in alten Zeiten. 124.80

Materialisten

Wenn man eine geistige Anschauung hat, die nicht durch die äußere Welt zustande gebracht ist, dann können wir nicht, wenn wir uns an sie erinnern wollen, uns in ein inneres Phantom* versetzen, das geblieben ist; das ist ja im Leibe (siehe: Erinnerung). Da müssen wir durch eine viel stärkere Kraft, ohne diese Unterstützung, die ganze Sache vom Inneren heraus wiederum erarbeiten. So muß sich derjenige, der in der geistigen Welt lebt, innerlich mit seinem Willen mehr anstrengen als der, welcher sich auf die Unterstützung seines Leibes verläßt. Das aber hängt damit zusammen, daß alles dasjenige, was im Geisteswissenschaftlichen errungen wird, ja, was nur verstanden werden soll, überhaupt ein großes seelisches Anstrengen fordert. Man kann viel träger, fauler sein, wenn man Materialist ist, als wenn man Geisteswissenschafter ist. Und dies ist der Grund, warum die Menschen Materialisten sind, oder wenigstens einer der Gründe. Sie sind nicht Materialisten aus dem Grunde, weil sie ihrerseits durch eine Logik* dazu gezwungen werden, sondern sie sind Materialisten aus Furcht, aber auch aus Trägheit, weil sie wollen, daß dasjenige, was da sich abspielt in der Seele, sich nicht durch die inneren Kräfte der Seele abspielt, sondern sich abspielt durch das, was im Leibe geschrieben ist, was da aufgezeichnet wird. 159.353f Man glaubt heute, Materialist oder Idealist oder Spiritualist sei man durch den Inhalt einer Weltanschauung. Das ist nicht der Fall. Man ist noch lange nicht Spiritualist, wenn man sagt, man widmet sich der Betrachtung des Innerlichen und nicht der Betrachtung des Äußerlichen. Denn es könnte passieren, daß man sich seinem Inneren widmet und dann erst recht die Materie beobachtet, nämlich so, wie sie innerlich Flamme wird (siehe auch: Eingeweihte physiologische). 197.115 Der Materialist begeht nur den Fehler, daß er das Materielle hat und nicht gelten lassen will, daß es der Ausdruck eines Geistigen ist. Aber andererseits muß man immer im Unrecht bleiben, wenn man irgend etwas Geistiges behauptet und einem der Materialist Dinge sagt; von denen man keine Ahnung hat. Selbstverständlich kann man das reiche Gebiet der Forschung überblicken und doch von sehr vielem keine Ahnung haben; aber von der Art und Weise, wie die Dinge gewonnen werden, muß man eine Vorstellung haben. 164.207

Materialisten durch Esoterik

In den Köpfen der sogenannten Theosophen (geschrieben im Jahre 1905) wird sich noch einmal aller Materialismus unseres Zeitalters am krassesten spiegeln. Weil die theosophische Gesinnung selbst eine so hohe ist, werden diejenigen, die nicht ganz von ihr ergriffen werden, gerade die schlimmsten Materialisten werden. An den Theosophen werden wir wohl noch viel böseres zu erleben haben, als an denen, die nicht von der theosophischen Lehre berührt worden sind. Die theosophische Lehre als Dogmatik, nicht als Leben aufgenommen, kann gerade in materialistische Abgründe führen. 262.48 Ein großer Teil der Spiritisten ist viel materialistischer als die gewöhnlichen Materialisten. Die gewöhnlichen Materialisten sagen: es gibt keinen Geist, und sie nennen die Materie «Materie». Aber ein großer Teil der Spiritisten will, damit sie den Geist sehen, den Geist auf materielle Weise sehen. Das ist ein Vermaterialisieren der ganzen geistigen Welt. 163.130

Materialisten nachtodlich

Wenn man eine Seele beobachtet unmittelbar in dem Moment, wo sie durch die Pforte des Todes gegangen ist, in diesem Moment schwirren sie ganz besonders heran, die ahrimanisch-geistigen Wesenheiten. Da sind sie in Fülle da, und es ist nicht zu verwundern, daß sie da sind, denn sie sind ja die Geister der Zerstörung. Ihre regelmäßige Tätigkeit ist es, daß sie an der Zerstörung der physischen Organisation arbeiten. Das gehört zu ihrem Handwerk. Sie dürfen nur nicht zu lange dableiben. Die Menschen nun, welche geistiges Verständnis in sich aufgenommen haben, halten sich diese Wesenheiten vom Leibe. Aber viel Macht haben diese Geister über die materialistisch denkenden Seelen, über die Seelen, die sich kein Verständnis aneignen für die geistige Welt. Und viel leiden von Ahriman* diejenigen Seelen, welche es im Leben verschmäht haben, sich geistiges Verständnis anzueignen. Die griechische Mythe hat dieses Verschmähen des Verständnisses der geistigen Welt sehr schön dargestellt in der Gestalt des Tantalus. Sie sind es in dem Sinne, als ihnen nach dem Tode während der Kamalokazeit, wenn sie ihre Lebenszeit rückwärts (das verschlafene Drittel der Lebenszeit) durchgehen, alles weggeschnappt wird. Dann haben sie überall, indem sie sehen, in was sie gelebt haben, das Gefühl: Wozu habe ich dies oder das getan? Sie sehen, da kommt gleich einer der zerstörenden Geister und schnappt es ihnen weg, so daß sie finden: Ich habe es eigentlich für nichts getan! Es ist dies natürlich eine Täuschung, aber sie leiden die Tantalusqualen, weil die Geister der Zerstörung in ihrer Nähe sind. Weil sie sich kein Verständnis erworben haben, können sie nicht sehen, daß allerdings unser ganzes Erdenleben von der Geburt bis zum Tode sinnlos wäre, wenn es nicht durchdrungen wäre von den Geistern der höheren Hierarchien. Aber diese Geister der höheren
Hierarchien können sie nicht sehen beim Zurückleben, und so muß ihnen alles sinnlos erscheinen. 254.185f

Materialisten und der Tod

(Für den Seher) ergibt sich zum Beispiel das Folgende. Den ganz materialistischen Seelen, die alle Gesinnung für die übersinnliche Welt verlieren, denen droht eigentlich schon in diesem unserem Zeitalter eine Art von Untergang, eine Art von Abschnürung aus der fortgehenden Entwickelung. Und es ist in gewisser Weise schon in unserem Zeitalter für einen großen Teil der Menschen die Gefahr vorhanden, daß sie nicht mitkommen können, weil sie sozusagen durch ihre eigene Seelenschwere, indem sie ganz materialistische Seelen sind, festgehalten werden auf Erden und nicht mitgenommen werden zur nächsten Verkörperung. Aber diese Gefahr soll nach dem Ratschluß von höheren Hierarchien abgelenkt werden. In Wahrheit verhält es sich so, daß eigentlich erst im 6. Zeitraum und zuletzt eigentlich gar erst während der Venus*-Entwickelung die Entscheidungsstunde schlägt für die Seelen, die, sich ganz abschnürend, von der Entwickelung nicht mitgenommen werden. 140.217f

Materialisten – Unfehlbarkeitsdogma des Materialismus

Dieses Dogma der Unfehlbarkeit ist nicht bloß aus dem Katholizismus heraus geboren. Da ist es geboren als äußeres Gesetz, als äußeres Dogma. Als Gesinnung lebt aber das Unfehlbarkeitsdogma auch im Geiste der materialistisch Denkenden, der monistischen Freigeister. Die halten sich – ich will nicht sagen, jeder für ein Päpstlein – aber doch für so unfehlbar, daß sie alles das für abergläubisch halten, was nicht ihren Kreisen entstammt. (Allerdings) der Wahrheit gegenüber ist die Zustimmung höchst gleichgültig, (denn) durch Majorität werden Wahrheiten nicht entschieden. Dem, der die Wahrheit eines mathematischen Lehrsatzes begriffen hat, kann es ganz gleichgültig sein, ob eine Million Leute zustimmen oder nicht. 52.376

Materialisten vorgeburtlich

(Vor der Geburt) lebten wir alle noch in der geistigen Welt, und waren so im Durchschnitt Menschen in der geistigen Welt, die als Seelen-Empfindungen hatten von dem Himmlischen, in dem wir drinnen waren, und von dem Irdischen, nach dem wir strebten, und das dort ein Jenseits ist. Dann aber gab es einige, die betrachteten das Reden von dem Irdischen als einen Aberglauben, die behaupteten, es gebe nur Geistiges, und alles Irdische, Stoffliche sei eine Träumerei. Ja, diese Menschen wurden dann auch geboren. Sie trugen die Namen Ludwig Büchner, Ernst Haeckel, Carl Vogt und so weiter. Diese Menschen haben, bevor sie geboren wurden, kein Verständnis für die Materie gezeigt, und das ist ihnen geblieben; denn wer die Materie als absolut bezeichnet und nicht als etwas, was bloß Ausdruck des Geistes ist, der versteht eben nichts von Materie. 170.42

Materialisten-Zukunft

Alle diejenigen Menschen, aus deren Herzen hervorgehen die materialistischen Anschauungen, haben in ihrem Unterbewußtsein* eigentlich das allerintensivste Streben, mit dem physischen Tode unterzugehen. Wenn sie sich auch in dem Oberbewußtsein der Illusion hingeben, weil ihr Egoismus nichts anderes ertragen kann, nach dem Tode fortleben zu wollen, ihr Unterbewußtsein strebt darnach, mit dem physischen Tode unterzugehen. Die Wirklichkeit ist in Wahrheit noch viel ernster. Wenn ein Mensch nämlich genügend intensiv durch genügend lange Zeit diese unterbewußte Sehnsucht ausbildet, mit dem physischen Tode zugrunde zu gehen, so geht er auch mit dem physischen Tode zugrunde. Dann hört das, was da als Geistig-Seelisches vorhanden ist und was sich sein Abbild schafft, auf, eine Bedeutung zu haben; dann vereinigt es sich wiederum mit geistigen Welten und verliert die Ichheit. Das Abbild der Ichheit wird ahrimanisch umgestaltet, und die ahrimanischen Mächte bekommen das, was sie wollen: sie bekommen das irdische Leben in die Hand. Das heißt, ein großer Teil der heutigen zivilisierten Welt strebt darnach, nicht die Zivilisation der Erde fortzusetzen, sondern die Menschen zum Sterben zu bringen und ganz anderen Wesen, als die Menschen es sind, das irdische Leben zu übergeben. 198.275 Der Mensch kann eben so stark in das Materielle hinein aufgehen, daß er sich losschnürt von dem Geistig-Seelischen, daß er in die ahrimanischen Mächte hinein sich versenkt und mit den ahrimanischen Mächten in einer unserer Welt fremden Weltenströmung weitergeht, aber ohne sein Ich, das ja nicht zur ahrimanischen Welt gehören kann, sondern das nur seine wirkliche Entwickelung finden kann, wenn der Mensch der normal fortschreitenden Evolution folgt, das heißt, wenn er sich verbindet mit alledem, was zusammenhängt mit dem Mysterium von Golgatha; wenn er vor allen Dingen in unserer Zeit erkennt, wie man den Zusammenhang zu suchen hat mit dem, was durch die geistige Forschung an die Menschheit herangebracht werden kann. 198.283f

Materialist erster

Der erste Materialist war eigentlich der, welcher dieses Dogma festgesetzt hat, daß der Verstand mitgeboren ist mit dem Physischen des Erdenlebens, war eigentlich Aristoteles schon. 350.241

Materie

Die wissenschaftlichen Meinungen sind veränderlich, müssen auch veränderlich sein, denn sie hängen ganz ab von den jeweiligen Tatsachen, die gerade auf ein Zeitalter besonders signifikant wirken. Dagegen hat die geisteswissenschaftliche Lehre durch alle Epochen hindurchgehend, so lange es Erdenkulturen gibt – und sie wird so lange hindurchgehen, solange es eine Erdenkultur geben wird –, immer jene einheitliche, gleiche Anschauung gehabt über das Wesen des materiellen Daseins, über die Materie. Sie kennen den ganz gewöhnlichen Vorgang: Wenn wir Eis haben, ist das ein fester Körper, eine feste Materie. Diese Materie ist nicht fest durch ihre eigene Wesenheit, sondern sie ist eine feste Materie nur durch äußere Umstände. Sie ist sofort keine feste Materie mehr, wenn wir die Temperatur erhöhen da ist sie eine flüssige Materie. Wie sich eine Materie in der äußeren Welt darlebt, das hängt also nicht ab von dem, was in ihr selber ist, sondern von den ganzen Verhältnissen des umgebenden Weltalls. Wir haben Eis, Wasser, Dampf und haben durch die Erhöhung der Temperatur der Umgebung etwas herbeigeführt, was wir bezeichnen können als «die Materie in den verschiedensten Formen». So haben wir an der Materie, wie sie sich uns darstellt, nicht nach einer innerlichen, sie konstituierenden Wesensart zu unterscheiden, sondern wir müssen uns klar sein, daß die Art, wie Materie uns entgegentritt, von der Art der Gesamtkonstitution des Weltalls abhängt und daß man nichts vom ganzen Weltall in einzelne Materien trennen darf. Nun liegen allerdings die Dinge so, daß die Methoden der heutigen Wissenschaft überhaupt nicht ausreichen, um zu dem zu kommen, wozu Geisteswissenschaft kommen kann. Es kann die heutige Wissenschaft mit ihren Mitteln die Materie, die in der Form eines Stückes Eis durch Temperaturerhöhung erst flüssig und dann dampfförmig wird, niemals so weit führen, daß sie bis zu dem auf der Erde als letzten erreichbaren Zustand kommt, in welchen jede Materie überzuführen ist. Die Geisteswissenschaft kann das, weil sie zuletzt fußt auf der hellseherischen Forschungsmethode. Dadurch ist sie imstande, eines zu beobachten: Wie in den, man könnte sagen, Zwischenräumen unserer Materien immer sich ein Gleiches überall findet, ein Gleiches, welches in der Tat die äußerste Grenze darstellt, zu dem überhaupt Materie gebracht werden könnte, was für eine Materie es auch immer sein mag. Es gibt ein Grundwesen unseres materiellen Erdendaseins, von dem alles Materielle nur durch Verdichtung zustande gekommen ist. Jede Materie auf der Erde ist kondensiertes Licht. Es gibt nichts im materiellen Dasein, was etwas anderes wäre als in irgendeiner Form verdichtetes Licht. Wo Sie hingreifen und eine Materie anfühlen, da haben Sie überall kondensiertes, zusammengepreßtes Licht. 120.190ff

Ich habe also im Gebiete der Weltenwirkung Erhellung aufzufassen als eine noch nicht genügend eingetretene Verdichtung, so daß die Verdichtung noch nicht genügend als Materie erscheint, sondern die Wirkungen erst auf dem Wege zum Materiellen sind. 321.167

Leben zwischen Geburt und Tod besteht darin, daß der Mensch den Geist in Bildesabglanz erlebt, die Wirklichkeit aber nicht bewußt erlebt; sondern diese Wirklichkeit erscheint ihm nur durch das Medium der Leiblichkeit. Zwischen Geburt und Tod sehen wir den Geist durch seine Leiblichkeit. Wir sehen eigentlich nicht in Wirklichkeit Materie. Die Materie ist der äußere Schein des Geistes. Wir sehen den Geist von außen, indem wir Materie sehen. Anders ist es, wenn der Mensch des Geistes teilhaftig wird. Da bleibt ihm sein Leibliches, wie zum Beispiel das Innere seines Hauptes, ja auch das äußere seines Hauptes, wenn er sich nicht just im Spiegel sieht, aber dann hat er auch nur ein Bild, das bleibt im Hintergrunde. Dagegen erlebt er wirklich den Geist, aber er erlebt den Geist nur als Bild. Im Bewußtsein sehen wir den Geist innerlich, aber im Bilde. Schlafend, auch wachend schlafend, nehmen wir den Geist in seinem Schaffen wahr, aber wir können die Wahrnehmung nicht in ihrer Wesenheit ins Bewußtsein hineinbringen; sie bleibt draußen. Deshalb müssen wir schon sagen, wenn wir irgendwo materielle Oberfläche wahrnehmen: dahinter ist der Geist. Der Mensch beginnt, indem er durch die Pforte des Todes geht, das, was er vorher nur im Bilde wahrgenommen hat, als seine Wirklichkeit zu erleben, und was er vorher als Wirklichkeit (siehe: Todesvorgang) verschlafen hat, das wird jetzt für ihn Bild – Bild, in dem sich allerdings vorbereitet das nächste Erdenleben, wo wiederum eine Umkehr stattfindet. 208.130f Wenn wir fragen: Wo ist Devachan, wo ist die geistige Welt? – so antworte ich: Immerfort um uns herum, also sind auch all die Seelen der Menschen, die entkörpert sind, um uns herum. Wenn wir als Seher sie aufsuchen, können wir finden, wenn wir das Licht nicht bloß sinnlich wahrnehmen, innerhalb des Lichtes die toten Menschen. Das Licht, das uns umgibt, bildet den Körper der Toten. Sie haben einen Körper aus Licht gewoben. Das Licht das die Erde umspült, ist Stoff für die Wesen, die im Devachan leben. 99.46f Der Astralleib (jedes) Menschen erscheint dem hellseherischen Bewußtsein auch heute als eine Aura, die den Menschen umgibt. Er ist ein Lichtleib, der nur in dem gegenwärtigen Bewußtsein nicht gesehen wird, er ist Licht, geistiges Licht; und unser physisches Licht ist nur umgestaltetes geistiges Licht. Auch das physische Sonnenlicht ist die Verkörperung des geistig-göttlichen aurischen Weltenlichtes. 103.45f

Jeder Stoff ist verdichteter Geist, und wer in die geistige Welt hineinsieht, dem vergeistigt sich die ganze stofflich sinnliche Welt, die Welt überhaupt. 54.223 Wer hellsichtig wird, dem steht nicht die äußere Materie gegenüber. Die ist als solche Maya. Während dem Menschen im Alltag die Materie gegenübersteht, steht der Seele, die sich in die Einweihung* hineinentwickelt, die Welt der Asuras, die Welt des Dämonischen gegenüber, gegen die er zu kämpfen hat. Die Materie ist das, was Widerstand leistet; die Asuras, die Mächte der Finsternis, die werden Feinde. Dann erst wird dieses Seelische spirituell seiner selbst gewahr, wo es in Kampf tritt gegen die Dämonen, gegen die Asuras. In unserer Sprache würden wir diesen Kampf, der aber nur wie im kleinen uns entgegentritt, als etwas bezeichnen, was als Geister sichtbar wird, wenn die Materie in ihrer Geistigkeit erscheint. Es tritt uns da eben im kleinen das entgegen, was wir als den Kampf der Seele mit dem Ahriman kennen, wenn sie zur Einweihung kommt. Aber indem wir das auffassen als solch einen Kampf, stehen wir ganz im Seelischen drinnen. Dann wächst das, was früher nur die materiellen Geister waren, ins Riesengroße heran, der mächtige Feind steht der Seele gegenüber, da steht der individuellen Seele im weiten Weltall Ahrimans Reich gegenüber. Wir sehen die Seele, wenn ihr Verhältnis nicht nur dem gegenübersteht, was in der Materie geistig ist, sondern wenn sie dem rein Geistigen gegenübersteht, dem Ahrimanischen gegenübersteht. 142.100ff

Statt jener phantastischen Welt von durcheinanderwirbelnden Atomen findet der wahre Denker und Geistesforscher hinter dem, was er sieht und hört, Geist, geistige Wirklichkeit. Und den Geist kennen wir! Wir müssen sein Wesen in uns selbst aufsuchen. Was wir selbst sind in unserem innersten Wesen, das sind alle die Dinge draußen in der Welt, nur in anderer Form. Das niederste Glied der menschlichen Wesenheit, das, was wir physischen Leib* nennen, ist für uns nichts anderes als Geist in der Form, in der er eben auch vorhanden ist in der scheinbar leblosen Natur. 56.70f

In alledem, was wir wahrnehmungsgemäß an uns herantretend (emp)finden, dürfen wir nicht suchen irgend etwas von Materie. Das sind durchaus solche Erscheinungen, solche Phänomene, wie zum Beispiel der Regenbogen selbst, wenn sie auch sonst derber auftreten als dieser Regenbogen. Sie sind das, was kommt und geht aus einer anderen Wirklichkeit heraus, die wir nicht fassen, wenn wir sie uns nicht geistig denken können. Das ist eine Empfindung, die wir entwickeln müssen: nicht die Materie in der äußeren Welt zu suchen! Daher verfehlen das wirkliche Ziel anthroposophischer Entwickelung gerade diejenigen am allermeisten, die die äußere Materialität verachten, die sagen: Ach, das, was man äußerlich wahrnimmt, ist ja nur Materie, darüber muß man sich erheben! – Das ist eben gerade falsch. 197.98f

Und man steigt eigentlich, indem man in das Gebiet der elektrischen Erscheinungen hinuntersteigt, in dasselbe Gebiet hinunter, in das man hinuntersteigen muß, wenn man überhaupt nur zur Masse kommt. Was tut man, wenn man Elektrizität* und Magnetismus* studiert? Man studiert die Materie konkret. 320.161

Hinter allem, was uns als Festes entgegentritt, wirken und weben die Geister des Willens, die Throne. Wir können diese Tätigkeit der Geister des Willens so auffassen, daß wir sagen: sie waren während des alten Saturndaseins so weit, daß sie ihre eigene Substanz als Wärme ausfließen ließen, substantiell hinopferten, daß ihr Feuer in das planetarische Dasein des alten Saturn einströmte. Dann erhärteten sie dieses ihr Feuer während des alten Sonnendaseins zum Gasigen. Sie selber waren es aber auch, die ihr Gasiges während des alten Mondendaseins zum Wässerigen dichteten, und während des Erdendaseins verdichteten sie weiter ihr Wässeriges zum Erdigen, zum Festen. In diesem Festen wirken Kräfte, die es einzig und allein möglich machen, daß dieses Feste existiert, die durch ihre eigene Wesenheit ausgeflossen sind als Wärme auf dem alten Saturn, die immer dichter diesen Ausfluß gemacht haben bis zum Festen, das sie nun kraftvoll zusammenhalten. 122.112 Alle physische Materie kommt nämlich dadurch zustande, daß sich Kräfte begegnen, die von den Geistern der Form, Exusiai* herrühren. Wir haben die Begegnung von Kräften der normalen Geister der Form und von Kräften der abnormen Geister der Form. Die prallen aufeinander. Es entsteht in Wahrheit eine Einstülpung, und damit zugleich an
dieser Stelle ein Zerbrechen der Form. Und zerbrochene Form, zersplitterte Form, das ist in Wahrheit Materie. 136.107f

Die Geister der Form (die Elohim* der Genesis*) haben auf der Erde den Menschen so geschaffen, daß er noch eine unsichtbare Form hat. Unsichtbare, nicht räumliche Formen haben zunächst die Geister der Form dem Menschen beim Beginne seines Erdenwerdens gegeben. Und hinter einer jeden äußerlich räumlich materiellen Dinglichkeit haben wir etwas Ähnliches zu suchen, wie es in unserer Seele selber lebt. Wenn ein Prozeß im Weltenall fortgeschritten ist bis zur Form, die noch ganz im Geistig-Seelischen ist, die noch keine Raumesform ist, wenn der Prozeß fortgeschritten ist bis zu dieser übersinnlichen Form, dann ist der nächste Schritt nur noch möglich dadurch, daß die Form als solche zerbricht. Das ist, was sich dem okkulten Anblick darbietet. Und wenn Sie nun ins Auge fassen zerbrochene Formen, etwas, was also dadurch entsteht, daß Formen, die noch übersinnlich sind, zerbrechen, dann haben Sie den Übergang von dem Übersinnlichen in das Sinnliche des Raumes. Und das, was zerbrochene Form ist, das ist Materie. Materie ist solcher Geist, der sich entwickelt hat bis zur Form und dann zerborsten, zerbrochen, in sich zusammengefallen ist. Materie ist ein Trümmerhaufen des Geistes. 134.72f

Aber es treten uns doch räumliche Formen entgegen wie die schönen Kristallformen. Es gibt nirgends etwas anderes als das, was durchdrungen ist von den Taten der Geister der Bewegung, Dynamis, denn die Bewegung geht der Form voraus. An einem bestimmten Punkt kommt die Bewegung bei der Form an, erlahmt in sich selber und zerbirst in sich selber. Die Hauptsache ist, daß Sie es so auffassen, daß das, was zunächst geistig-seelisch ist, hinstrahlt, aber nur eine gewisse Schwungkraft hat, an das Ende der Schwungkraft kommt und nun in sich selber zurückprallt und dabei zerbirst. So daß, wenn wir irgendwo Materie auftreten sehen, wir sagen können: dieser Materie liegt zugrunde ein Übersinnliches, das an die Grenze seines Wirkens gekommen ist und an dieser Grenze zerbirst. Aber bevor es zerbirst, da hat es innerlich geistig noch die Formen. Nun wirkt in den einzelnen auseinanderfallenden Trümmern, wenn es zerborsten ist, nach das, was als geistige Form vorhanden war. Wo das stark nachwirkt, da setzen sich nach dem Zerbersten noch die Linien die geistigen Formen fort, und da drückt sich, nachdem das Stück zerborsten auseinanderprallt, in den Linien, die sie dann beschreiben, noch eine Nachwirkung der geistigen Linien aus. Dadurch entstehen Kristalle, sie sind Nachbildungen geistiger Formen, die gleichsam noch durch die eigene Schwungkraft die ursprüngliche Richtung im entgegengesetzten Sinn beibehalten. 134.73f

Nehmen wir an, dieses Zerbersten geschieht sozusagen ins Leere hinein, dann entsteht nämlich mineralische Materie. Nehmen Sie aber einmal an, daß aus dem Geiste heraus dasjenige, was da zerbricht, zerbirst, schon eine vorbereitete Welt findet, also sich hineinentwickelt jetzt nicht ins Leere, sondern, sagen wir, in schon vorhandene Ätherleiblichkeit, dann entsteht pflanzliche Materie.

(Beim Menschen nun) treffen wir eine eigentümliche Äthersubstanz an. Wir treffen einen Ätherleib an, der einen Überschuß, ein Übergewicht hat über astralische Substanz, das kommt von den luziferischen Einflüssen. Nun gibt es aber auch physische Leiblichkeit, die ein Übergewicht hat über Äthersubstanz, über den Ätherleib. Da, wo der physische Leib mit dem Ätherleib zusammentrifft und der Ätherleib durch das Übergewicht des physischen Leibes überall beirrt ist, da ist es nicht so, wie wenn der Geist einfach in Äthersubstanz hineinsprüht und zerbirst (wie beim Entstehen der pflanzlichen Materie) sondern, wenn nun Geist in eine solch vorbereitete Substanz hineinsprüht und zerbirst, dann entsteht Nervensubstanz, Nervenmaterie. Wenn in Astralleiblichkeit, die überwogen ist von Ätherleiblichkeit, Geist hineinsprüht in gewisser Weise, dann entsteht Muskelmaterie. Wenn (nun) Geist hineinsprüht und zerstiebt in das, was ihm entgegentritt in jener Unregelmäßigkeit der Leiblichkeit, die zustande gekommen ist dadurch, daß das Ich in seiner Ichlichkeit den Astralleib überwiegt, da entsteht – aber erst auf vielen Umwegen – Knochenmaterie. Es hängt also im wesentlichen, wie Sie sehen, davon ab, wie Materie aufsprüht, zusammenschießt, wenn sie aus dem Geiste entsteht. Wir haben die verschiedenen Materien dadurch entstehen sehen, daß sich Formen geistig hineinergießen in etwas, was nur durch den luziferischen Einfluß da ist. Der Mensch hätte keine Nerven, keine Muskeln, keine Knochen im heutigen Sinn, wenn der luziferische Einfluß nicht dagewesen wäre. Der Materialismus beschreibt nichts (anderes), als was Luzifer aus dem Menschen gemacht hat, so daß der Materialismus eben im eminentesten Sinne die Schülerschaft des Luzifer ist. 134.76ff

Materie, so wie der Mensch sie kennt, ist das, was von dem Geiste zurückgeblieben ist, nachdem der Geist wieder Geist geworden ist. Ihre eigene Menschenform ist nichts anderes als das, was einstmals Gottesgedanke war, was einstmals göttliche Gedankenwirkungen waren. Was wir als Materie anschauen, es ist ja nichts anderes als festgewordener Geist, und das, was wir als Menschengeist anschauen, ist junge Form, ist in der Entstehung begriffene Gestalt. Geist und Materie sind ja nur nach den Lebensaltern in der Welt verschieden. Und der Fehler ihnen gegenüber besteht nicht darin, daß wir uns der Materie zuwenden oder daß wir uns dem Geiste zuwenden, sondern daß wir das, was wir im Leben erhalten sollten, was wir befruchten sollten, damit es Zukunft werden kann, in der Gegenwart erhalten wollen. 203.90f Und das, was man heute in phantastischer Weise als den Begriff der Materie bezeichnet, was überhaupt so, wie es vorgestellt wird, gar nicht vorhanden ist, sondern eine Illusion ist, das ist etwas, was sich als ein geistig-seelisches Wesen überall da verbirgt, wo der polarische Gegensatz des Lichtes, die Finsternis, auftritt. In Wahrheit ist das, was als physikalischer Begriff von Materie bezeichnet wird, eine Phantasterei. In den Gebieten des Raumes, wo man, wie die Physik sagt, das zu suchen hat, was als Materie spukt, da ist in Wahrheit nichts anderes vorhanden als ein gewisser Grad von Finsternis. Und ausgefüllt ist dieser finstere Rauminhalt von seelisch-geistig Wesenhaftem, das verwandt ist mit dem, was schon in der Genesis konstatiert wird, da wo die Gesamtmasse dieses Seelisch-Geistigen durch die Finsternis charakterisiert wird und wo gesagt wird, daß diese Finsternis über dem elementarischen Dasein wogt. Alle diese Dinge liegen eben ungeheuer viel tiefer, als die gegenwärtige Naturwissenschaft sich träumen läßt. Also wir haben es zu tun, wenn von Finsternis gesprochen wird in der Genesis, mit der Offenbarung der zurückgebliebenen saturnischen Wesenheiten (siehe : Archai saturnische), und wenn von Licht gesprochen wird, haben wir es mit der Offenbarung der fortgeschrittenen Wesenheiten zu tun. Die wirken und weben ineinander. 122.97 Das ist der Anfang unserer Evolution – «Im Anfang war das Wort». Das Wort durchtönte die Saturnmaterie, und alle Wesen waren in Schwingungen in dieser Saturnmaterie. Denken Sie zum Vergleich an die Chladnischen Klangfiguren. Materie ist innerlich nach den Gesetzen der Tonschwingungen gestaltet und gegliedert. Nach und nach sind aus diesen Schwingungen heraus jene festen Körper entstanden. 96.242f Die Entstehung der geformten Materie ist richtig zu vergleichen mit der Formung der Klang- oder Tonfiguren. Das sind nachbildliche Vorgänge der Urvorgänge. Form ist in der Materie starr gewordener Ton. 110.185

Es ist nun so, daß die Erde sich fortwährend zusammenzieht. Dadurch drängt sich die Materie von allen Seiten – nach dem Mittelpunkte. Und jetzt sage ich, selbstverständlich mit vollem Bewußtsein, daß es ein Gesetz von der Erhaltung der Kraft gibt, aber auch im vollen Bewußtsein der jedem Okkultisten bekannten Tatsachen: es drängt sich die Materie gegen den Mittelpunkt immer mehr und mehr zusammen, und das Eigenartige ist, daß die Materie im Mittelpunkte verschwindet. Sie verschwindet tatsächlich im Mittelpunkt in nichts! So daß Sie sich vorstellen können, daß die ganze Erde einstmals, indem sich die materiellen Teile gegen den Mittelpunkt zusammendrängen, in den Mittelpunkt hinein verschwindet. Das ist aber nicht alles. In demselben Maße, wie das in den Mittelpunkt hinein verschwindet, in demselben Maße erscheint es im Umkreise. An einer Stelle des Raumes verschwindet die Materie, und von außen tritt sie wieder auf, wird herangezogen, und zwar so, daß hineingearbeitet ist jetzt in diese Materie alles das, was die Wesen, die auf dem Planeten gearbeitet haben, der Materie eingeprägt haben, natürlich nicht in seiner heutigen Form, aber in einer Form, wie sie ihm eben durch diese Umwandlung gegeben wird. Dasjenige, was da angekommen war im Beginne unserer Erdenentwickelung vor der Saturnentwickelung, das müssen wir auswärts setzen, außerhalb des Tierkreises. Die Urweltsweisheit hat es genannt den Kristallhimmel, und in diesem Kristallhimmel waren deponiert die Taten der Wesen einer früheren Evolution. Sie bildeten sozusagen dasjenige, auf Grund dessen die neuen Wesenheiten zu schaffen begannen. 110.157f

Was innerhalb der Eleusinien (siehe: Mysterien von Eleusis) Vater* genannt worden ist, wird in den Schriften des Aristoteles* zur Form*. Was Mutter genannt wurde, bezeichnet Aristoteles als Materie. We.152

Materieauswechselung des menschlichen Organismus

Es ist ja der Lauf der Entwickelung des Menschen auf Erden überhaupt so, daß er sozusagen immer mehr und mehr, je älter er wird, von der alten physischen Materie etwas in sich behält. Eine Auswechselung in sieben- bis achtjährigen Zeiträumen der weitaus meisten Teile der physischen Materie findet schon statt, aber wir müssen unterscheiden am Menschen zwischen etwas, was immerhin zurückbleibt; mit dem 7. Jahre sind es nur die Zähne, die sich dann ansetzen und dann bleiben, aber nach weiteren rhythmischen Wiederholungen solcher Übergangszeiten bleiben auch immer in der menschlichen Wesenheit Teile des Materiellen stehen, die nicht ausgewechselt werden, obwohl der größte Teil des Menschen im Verlauf von 7 bis 8 Jahren seine Materie durchaus auswechselt. 318.50

Materiebildung

Erst nach und nach haben sich eingegliedert in die menschliche Gestalt die festen Teile. Ursprünglich waren im Menschenleibe, auch als er sich schon heruntergesenkt hatte, noch keine Knochen. Die Knochen entwickelten sich aus weichen, knorpelartigen Dingen, die wie Stränge den menschlichen Leib durchsetzten, und diese wiederum waren aus ganz weichen Substanzen entstanden, und diese weichen Substanzen aus flüssigen, diese aus luftförmigen, die luftförmigen aus ätherischen und die ätherischen aus astralischen, die sich aus geistiger Substantialität verdichtet hatten. Alles Materielle ist zum Schluß aus dem Geistigen heraus entsprungen. Im Geiste ist alles vorgebildet. Erst in der atlantischen Zeit* ist der Mensch nach und nach dazu gekommen, sein Knochensystem, das schon früher veranlagt war, herauszubilden. 104.126

Materie – Form oder Signatur einer Substanz

Man steht bedeutsamen Wahrnehmungen gegenüber ratlos da. Sehen Sie, man hat ja Diamant, Graphit, Anthrazit und Steinkohle: alles ist Kohle, aber doch so verschieden. Warum ist das so? Würden die Menschen wirklich eingehen können auf dasjenige, was nicht bloß die chemische Beschaffenheit, sondern was im alten Sinne die Signatur ist, so würden Sie anfangen zu verstehen, was für ein Unterschied ist zwischen Steinkohle und Graphit. Steinkohle ist während des Erdprozesses entstanden. Graphit während des Mondprozesses, der Diamant während des Sonnenprozesses. Und Sie bekommen da, wenn Sie die Dinge kosmisch betrachten, auch einen Einblick dahinein, daß es wiederum nicht auf die Substanz ankommt, sondern daß es darauf ankommt, unter welchen Umständen und Zeiten eine Substanz eine gewisse, also eine feste Form angenommen hat. 316.56f

Materie – Hindernis der Erinnerung

Solange der Ätherleib – (der Träger des Gedächtnisses) – im physischen Körper darinnen steckte, mußte er durch das Physische wirken und war an die physischen Gesetze gebunden. Da ist er nicht frei; da vergißt er, denn da tritt beiseite alle Erinnerung, die nicht unmittelbar zum allernächsten gehört, was der Mensch gerade erlebt. Im Tode aber wird der ätherische Leib, der Träger des Gedächtnisses, frei (siehe: Lebenstableau). Bei einem Schock tritt manchmal der Teil des ätherischen Leibes, der die Kopfgegend erfüllt, ganz oder zum Teil aus dem Kopf heraus, und wenn dies auch nur auf einen Moment geschieht, so wird doch dadurch die Erinnerung frei, weil der ätherische Leib in solchem Momente von der physischen Materie, dem Hindernisse der ungehemmten Erinnerung, befreit ist. 108.54

Materie ist Körper für den Geist

Was in unserer Umgebung ist, das Kleinste und das Größte, stellt den Körper eines Geistigen vor. Gold, Silber, Kupfer, alles was da lebt, ist Körper für etwas Geistiges. Auch Blei ist der äußere Körper für eine gewisse Geistigkeit. Und wer mit Blei hantiert, hat es nicht nur mit Blei im chemischen Sinne, sondern auch mit dessen Geistigkeit zu tun. So gibt es innerhalb der sozialistischen Bewegung eine Organisation, die als geschlossene Gruppe immer eine ganz homogene, gleichartige Gesinnung und ein gleichartiges Vorgehen gezeigt hat. Das waren die am wenigsten Radikalen. Im Grunde genommen ist es ein Stand, ein Gewerbe, von dem die sozialistische Gewerkschaftsbewegung ausgegangen ist, nämlich die Buchdrucker. Blei greift nicht nur die Lunge an, sondern hat auch eine ganz bestimmte Wirkung auf den übrigen Menschen. Da haben Sie den Ursprung für die eigentümliche Gesinnung innerhalb dieses Standes. 96.86

Materielles Leben – Sehnsucht nach der Materie

Den Kopf verlieren wir in bezug auf seine Kräfte, indem wir durch den Tod gehen; den übrigen Leib in bezug auf seine Kräfte wandeln wir um zu unserem Haupte, zu unserem Kopf der nächsten Inkarnation. Die große Masse der heutigen Menschen war in der vorigen Inkarnation so auf die Erde hingestellt, daß sie Verächter waren – wie man es damals meinte, im rechten christlichen Sinne –, Verächter des irdischen Jammertales. Diese Verachtung ist ein Gefühl. Das ist an den übrigen Organismus, nicht an den Kopf gebunden. Aber indem diese Menschen sich heute reinkarnieren, wird dasjenige, was in der vorigen Inkarnation ein scheinbar sehr erhabenes Gefühl war, indem es nunmehr das Organ des Kopfes ausbildet und reinkarniert, in sein Gegenteil umgewandelt, es wird zur Sehnsucht nach der Materie, zur Sehnsucht nach dem materiellen Leben. 189.147

Materielle Verführung der Menschheit

In der Bibel wird das ausgedrückt durch das Bild, das gegeben wird über die luziferische Verführung, das ja in den Worten hauptsächlich charakterisiert ist, die Luzifer* spricht mit Bezug auf das Menschengeschlecht: Eure Augen werden aufgetan sein, und ihr werdet unterscheiden das Gute und das Böse. Eure Augen werden aufgetan sein, – in diesem Hereinnehmen der Sinnlichkeit in das Bewußtsein mit dem Aufgetanwerden der Augen liegt eben der Fall der Menschheit in die Materie. Also jetzt war die Menschheit tiefer in die Materie hineingefallen, als es ihr vorbestimmt war. Es war der Menschheit vorbestimmt, zu schauen die materielle Welt von außerhalb der materiellen Welt. Durch die luziferische Verführung ist die Menschheit gesunken in die materielle Welt, und durch das Ahrimanische der atlantischen Zeit ist dann innerhalb des Materiellen eine Verwandtschaft des Menschen mit dem Materiellen eingetreten, die nur hätte gewissermaßen im geistigen Gegenbild oben stattfinden sollen. Was sich oben hätte vollziehen sollen, gewissermaßen schwebend über dem Materiellen, hat sich in dem Materiellen vollzogen. Das Erste also ist dadurch ausgedrückt, daß über dem Menschen die Worte gesprochen worden sind: Eure Augen werden aufgetan sein, und ihr werdet unterscheiden – äußerlich – in der sinnlichen Anschauung das Gute und das Böse. Das Zweite wird ausgedrückt in der Bibel: Und die Söhne der Götter fanden, daß die Töchter der Menschen schön seien, und sie verbanden sich mit ihnen in der Materie. Das ist das biblische Wort, welches – ich möchte sagen – mit Anlehnung an den Menschen und das, was im Menschen wohnt, eine breite Tatsache ausdrückt. Denn in dieser breiten Tatsache ist alles ahrimanische Wirken im Menschengeschlecht zugleich mit inbegriffen. Durch dieselbe Kraft, mit der die himmlische Liebe hineingesunken, gezogen ist in die Materie und zur irdischen Liebe geworden ist, durch die Kraft, die der Tatsache der Verwandlung der himmlischen Liebe zur irdischen Liebe zu Grunde liegt, durch diese Impulse, diese Tatsache wurde zugleich das bewirkt, daß in einer irdischen Weise der Intellekt des Menschen sich verbindet mit der Materie und die materialistische Form der Wissenschaft schafft. 272. 297f

Materielle Welt

Es ist wichtig, daß man eine Anschauung gewinnt von dem Hervorgehen der materiellen Welt aus der geistigen Welt, gewissermaßen von der Abbildlichkeit der geistigen Welt in der materiellen Welt. Nur darf man dabei nicht im Abstrakten stehenbleiben, sondern muß in das Konkrete gehen. 206.55
Es ist dasjenige, was wir in der Sternenwelt zu beobachten haben, vor dem okkulten Blick etwas durchaus anderes, als es sich für die physische Astronomie ausnimmt. Was für diese vorhanden ist, ist eben nichts anderes als die Beschreibung einer Maya, und erst hinter dieser Maya* liegt die Wahrheit; denn die Wahrheit hinter der materiellen Welt ist die geistige Welt. Die materielle Welt existiert gar nicht einmal in Wirklichkeit. Das, was man materielle Welt nennt, ist das Zusammenspielen der Kräfte der geistigen Welt. 136.110

Materielle Wissenschaft

Die materielle Wissenschaft kennt gerade die Materie nicht, weil man die Materie erst kennenlernt, wenn man weiß, wie der Geist drinnen arbeitet. 350.296

Materie negative

Jeder Körper kann aus einem mehr festen in einen mehr immateriellen Zustand übergehen: vom festen zum flüssigen und zum gasförmigen Zustand. Die Verfeinerung des materiellen Zustandes kann einen Grad erreichen, der, wenn man ihn überschreitet, bei einer negativen Materie endet; man nennt ihn Akasha. In ihr drücken sich alle Ereignisse in einer endgültigen Weise ab, und man kann sie alle wiederfinden, selbst diejenigen aus der tiefsten Vergangenheit. 94.83 Gerade wie uns unser Denken irreführt, wenn wir das Anschauliche verlassen und in die Welt der Moleküle und Atome hineintheoretisieren, so führt es uns auch irre, wenn wir ins Makrokosmische hinausgehen und das, was wir durch die Anschauung in irdischen Verhältnissen festsetzen, auf so etwas wie die Sonne übertragen.

Jede irdische Materie hat einen bestimmten Intensitätsgrad ihres Wirkens, ob man den auf diese oder jene Weise mißt, auf Dichtigkeit oder dergleichen, darauf kommt es nicht an. Sie hat eine bestimmte Intensität des Wirkens. Diese kann auch zu Null werden; das heißt wir können dem scheinbar leeren Raum gegenüberstehen. (Aber) das, was man in der Sonne finden würde, wäre überhaupt nicht vergleichbar mit unserem Materiellen, wäre auch nicht vergleichbar mit unserem leeren Raum, der der Null entspricht, sondern es geht darüber hinaus. Es ist in einem Zustand negativer materieller Intensität. Da, wo die Sonne ist, würde man ein Loch finden, in den leeren Raum hineingehend. Es ist weniger als leerer Raum da. So daß alle Wirkungen, die auf der Sonne zu beobachten sind, als Saugwirkungen betrachtet werden müssen, nicht als Druckwirkungen oder dergleichen. 321. 21f

Der Äther will durch seine eigene Wesenheit immer die räumliche Materie aus dem Raume heraus vernichten. Wo die physische Materie drückt, da saugt der Äther. Die physische Materie erfüllt den Raum; der Äther schafft die Materie aus dem Raume heraus. Er ist nämlich die negative Materie, aber qualitativ negativ, nicht quantitativ negativ. Das ist in bezug auf den menschlichen Ätherleib ebenso. Wir leben zwischen physischem Leib* und Ätherleib so, daß wir uns fortwährend vernichten und wieder herstellen. Der Äther vernichtet fortwährend unsere Materie, der physische Leib stellt sie wieder her. Das Gesetz von der Erhaltung der Kraft gilt nur für die unorganische Welt im strengen Sinne des Wortes. Für die organische Welt gilt es nur so weit, als diese von Unorganischem ausgefüllt ist. 306.103

Wenn man in dieser Weise den physischen und den ätherischen Leib des Menschen, ich möchte sagen, durchleuchtet, dann lernt man den langsam verlaufenden Tod, das heißt das Abscheiden von mineralisch-physischer Substanz – und das Sterben ist ja nichts anderes, als daß man die mineralisch-physische Substanz auf einmal abscheidet –, man lernt das fortwährend dauernde Abscheiden eines Leichnamhaften in uns kennen. 79.148f

Daß unsere Gestalt so sein kann, wie sie ist, verdanken wir diesem (in der Erdentwickelung*) vorangehenden Kristallisations-Prozeß, der begleitet war von Schmerz. Und wenn unsere Erde stofflich wieder auseinandergehen wird, dann wird die Erde dieses mitgenießen in Seligkeit im Devachan. Bei. 60.13

Materie organische

Die Erde kommt in einen wässerigen Zustand, dichter als unser Meerwasser, denn es war in ihr auch alles enthalten, was heute fest ist. In dem Maße, wie das Wasser auftritt, wirkt aus dem Kosmos und aus der Erde heraus die Sphärenmusik, die Weltentöne. Es ist nicht solche Musik wie heute, die durch die Luft fortgepflanzt wird. Die Entwickelung der Erde steht nun unter dem Einfluß der Weltenmusik. Die Materien heben sich als einzelne Stoffe aus der undifferenzierten, großen Materie heraus. Es fangen die Erdenstoffe an zu tanzen unter dem Einfluß der Weltenmusik. Das ist die Differenzierung der Stoffe in lauter organische Stoffe, zum Beispiel in Eiweiß. So entstand organische Materie, das Protoplasma, unter dem Einflusse der Weltenmusik, ähnlich wie heute die Chladnischen Klangfiguren. Diese Stoffe, eiweißartige, leimige Substanz, werden hineingeschoben in die früheren Kraftlinien der Menschenanlage. Die Zellen, die man heute als das erste in der Entwickelungsgeschichte der Organismen ansieht, entstanden viel später. 98. 215

Materie – Sterben der Materie – Denken und Vorstellen

Wenn das Denken sich verdichtet zu dem imaginativen Leben, dann treten die Bilder des imaginativen Lebens auf. Aber es ist ja begreiflich, daß nichts, was in der Seele vorgeht, das heißt, erlebt wird, nicht auch irgendein leibliches Korrelat im gewöhnlichen Leben zwischen Geburt und Tod hat. Man nimmt etwas an sich selbst wahr, wenn man zur Imagination aufsteigt. Und was man wahrnimmt, das ist ja eben gerade derjenige Prozeß, der sich beim Denken überhaupt abspielt, denn es ist ja nur eine Weiterbildung des Denkens, dieses imaginative Erkennen. Die Tatsachen am Menschen werden keine anderen dadurch, daß man zu dem höheren, zu dem übersinnlichen Erkennen aufsteigt. Man lernt nur das, was ja immer am Menschen vorhanden ist, erkennen. Hat man nun im vorgerückten Bewußtsein die Bilder, dann weiß man, daß diesen Bildern in der menschlichen Organisation entsprechen gewisse figurale Ablagerungen, richtige stoffliche Ablagerungen. An diesen Ablagerungen spiegeln sich die Imaginationen. Das Leben unseres Nervensystems hängt von diesen Ablagerungen ab. Sie bleiben für das gewöhnliche Bewußtsein unbekannt. Mit dem imaginativen Bewußtsein werden sie erkannt. Es ist schon so, daß wir in uns den Wachstumswucherungsprozeß, also den Stoffwechselprozeß haben, und fortwährend fällt sterbende Materie heraus. Wir werden fortwährend, indem wir denken, mit solcher sterbenden Materie angefüllt. Dieses Sterben der Materie nehmen wir eben wahr, wenn wir zur Imagination aufsteigen. Und unser Denken, unser Vorstellen ist an diese sterbende Materie gebunden. Überwuchert der Wachstumsprozeß, der Stoffwechselprozeß, so schwindet unser Vorstellungsleben. Überwiegt dieser Absterbeprozeß, dann werden unsere Vorstellungen immer steifer, pedantischer. 206.157f

Materie und Erdinneres

Die vierte Schicht des Erdinneren ist nun so beschaffen, daß alle diejenigen Dinge, die in den drei übergeordneten (-gelagerten) Schichten vorhanden sind und immerhin mehr oder weniger etwas von unseren gewöhnlichen Stoffen haben, keine Stofflichkeit mehr aufweisen, wie sie auf der Erde angetroffen werden kann. In dieser Schicht sind also die Substanzen so, daß sie für keinen äußeren Sinn wahrnehmbar werden. Sie sind in einem astralischen Zustand. Wir können in dem Sinne, wie es in der Bibel* heißt, sagen: «Der Geist Gottes schwebt über den Wassern.» Nennen wir diese Schicht die Wassererde, wie sie auch im Okkultismus bezeichnet wird. Diese Wassererde ist zu gleicher Zeit der Ursprung, der Urquell alles auf der Erde befindlichen Stofflichen, alles äußerlichen Stofflichen, gleichgültig ob dieses im Mineral, in der Pflanze, im Tier oder im Menschen enthalten ist. Dieses Stoffliche, das jedes irdische Wesen in sich trägt, ist, bis ins Astralische verflüchtigt, in dieser Wassererde vorhanden. Sie müssen sich vorstellen, daß von allen unseren physischen Kräften auch astralische Urkräfte vorhanden sind, daß diese astralischen Urkräfte sich ins Physische verdichten und daß diese Urkräfte in der vierten Schicht, in der Wassererde enthalten sind. 96.34

Materie und Geist

Nehmen wir einmal an, wir hätten vor uns irgendeinen Aufbau, kunstvoll geschichtet aus Papierrollen, aber denken Sie sich in jede Papierrolle wäre hineingemalt ein wunderbares Gemälde. Das würden wir gar nicht sehen, wenn wir die Rollen, die zusammengerollt sind und auf der Innenseite die Gemälde haben, ins Auge fassen. Und dennoch sind sie drinnen! Und bevor der Aufbau hat geschehen können, mußten die Malereien hineingemalt sein. Nehmen Sie aber an, es wäre die Sache so, daß wir nicht den kunstvollen Aufbau aus den Papierrollen schichteten, sondern daß der sich selbst schichten müßte, nehmen wir an, dadurch, daß die Gemälde auf alle Rollen gemalt sind, läge in ihnen die Kraft, daß sich die Rollen selber schichteten: Dann haben Sie hier ein Bild von unserem wirklichen Weltengebäude. Die Gemälde, die auf den Rollen sind, kann ich vergleichen mit all dem, was während der Saturn-, der Sonnen- und Mondenzeit geschehen ist, was da hineingeheimnißt ist in jeden einzelnen Teil unseres Weltengebäudes. Aber es sind keine toten Gemälde, es sind lebendige Kräfte, die dasjenige, was auf der Erde sein soll, was auf unserem physischen Plan sein soll, aufbauen, und wir holen heraus dasjenige, was kunstvoll verborgen ist in dem, was gewissermaßen aus einzelnen Rollen des Weltengebäudes vor uns aufgeschichtet ist, und was beschrieben wird von der äußeren Wissenschaft, was uns gegenübersteht im äußeren Leben. Wenn Sie aber dieses Bild zu Ende denken – ich habe lange nachgesonnen, ein Bild, das möglichst entspricht dem Sachverhalt, zu finden; es ist das Bild von diesen Rollen, die lebendige, tätige Bilder haben –, dann werden Sie finden, daß kein menschliches Auge zunächst, das der Aufschichtung entgegenschaut, eine Ahnung haben kann von den Bildern, die da drinnen sind. Wenn der Aufbau recht kunstgemäß ist, werden wir etwas recht Kunstgemäßes als Beschreibung des Aufbaues bekommen, aber nichts wird in der Beschreibung stehen von den Gemälden, die drinnen sind. Sehen Sie, so ist es mit der äußeren Wissenschaft. Sie beschreibt diesen kunstvollen Aufbau, sie läßt aber ganz außer acht dasjenige, was als Gemälde auf jeder einzelnen Rolle steht. Aber wenn sie den Vergleich zu Ende denken, müssen Sie noch etwas ganz anderes ins Auge fassen: Gibt es denn in all jener Tätigkeit, welche diesen kunstvollen Aufbau der Rollen beschreibt, eine Möglichkeit, auch nur zu ahnen, was auf diesen Rollen steht? Das gibt es ja gar nicht. In diesem Sinne müssen Sie sich auch klar sein, daß die gewöhnliche Wissenschaft zunächst gar nicht darauf kommen kann, daß unserem Weltengebäude dieses Geistige zugrunde liegt. Ältere Zeiten waren sich immer klar darüber, daß dasjenige, was man von dem geistigen Inhalte der Welt wissen soll, beruht auf einem besonderen Erfangenwerden der Seele von der Geistigkeit. Daher haben sie nicht bloß von Wissenschaftlichkeit, sondern von Initiationen* gesprochen. 169.145ff

Materie und Mystik

Wir finden das Materielle wirken in uns, wenn wir Mystiker werden – selbst der hohe Mystiker, was bringt er denn für Erscheinungen in sich zur Geltung? Dasjenige bringt er in sich zur Geltung, was brodelt und kocht in seinem Stoffwechsel, wenn dieser auch noch so verfeinert ist. Innerhalb der menschlichen Haut entdecken wir die eigentliche Materie, nicht in der Außenwelt, die auf uns Eindrücke macht. Wir entdecken die Materie, wenn wir das, was entzündet wird im Stoffwechsel, in uns aufsteigen lassen. Wenn wir zum Beispiel uns bei Meister Eckart informieren, wie er so innerlich Gott geschildert hat: da weist er darauf hin, wie er sich sorgfältig zum Bewußstein gebracht hat, was in seinem Stoffwechsel brodelt und kocht, was ihm erschien als nach dem Herzzentrum wirkend und dort sich umwandelt in das, was wahrnehmbar wird als Fünklein des göttlichen Selbstes im Menschen; dieses ist das Flämmchen, das entzündet wird durch den Stoffwechsel im Herzen. Da kommen wir auf das eigentliche Wesen des Materiellen, wenn wir Mystik treiben. Wir entdecken nicht im chemischen Laboratorium die materiellen Vorgänge. Nein, wenn der Chemiker in seinem Laboratorium arbeitet, dann ist dasjenige, was sich in der Retorte abspielt, nur eine äußere Erscheinung, wie der Regenbogen eine äußere Erscheinung ist. Auch das ist ein Phänomen, da ist nichts von einer wirklichen Materialität. Dasjenige, was wirkliche Materialität ist, lernen wir kennen, wenn wir das Brodeln und Kochen unserer inneren, innerhalb der Haut gelegenen Vorgänge sich so entzünden sehen, wie sich die Kerze zur Flamme entzündet. Durch die Mystik lernen wir das materielle Rätsel lösen. Durch die Mystik lernen wir aber auch nur das materielle Rätsel lösen. Wir dürfen nicht umdeuten die innere Materialität der menschlichen Organisation so etwa in dem Stil, wie wenn wir sagen würden, wenn wir eine Flamme brennen sehen: die kann doch nicht das Ergebnis dessen sein, was in der Kerze ist, sondern in der Kerze steckt ein kleines Geistchen, das ruft die Flamme hervor. – Das ist natürlich Unsinn. Ebenso ist es Unsinn, wenn wir eine geistige Wirklichkeit suchen in dem, was der Mystiker erlebt. Mit dem, was in der Mystik erreicht wird, kommt man nicht sehr weit; denn wir stehen da in betäubenden Erscheinungen drinnen, hingegeben an unsere egoistischen Begierden, die sich nur ja nicht als materialistische Vorgänge der eigentlichen inneren Vorgänge schildern lassen möchten. 197.102ff

Materie unzerstörbare – Entstehung des modernen Materiebegriffes

Nur einer ganz verfehlten Auffassung des Zeitbegriffes verdankt der Begriff der Materie seine Entstehung. Man glaubt die Welt zum wesenlosen Schein zu verflüchtigen, wenn man der veränderlichen Summe der Geschehnisse nicht ein in der Zeit Beharrendes, ein Unveränderliches unterlegen dächte, das bleibt, während seine Bestimmungen wechseln. Aber die Zeit ist ja nicht ein Gefäß, in dem die Veränderungen sich abspielen; sie ist nicht vor den Dingen und außerhalb derselben da. Die Zeit ist der sinnenfällige Ausdruck für den Umstand, daß die Tatsachen ihrem Inhalte nach voneinander in einer Folge abhängig sind. Die Zeit gehört der Erscheinungswelt an. Sie tritt erst da auf, wo das Wesen einer Sache in die Erscheinung tritt (aus einem Latenzzustand der Möglichkeit heraus). Sie hat mit dem Wesen selbst noch nichts zu tun. Dieses Wesen ist nur ideell zu erfassen. Nur wer diesen Rückgang von der Erscheinung zum Wesen in seinen Gedankengängen nicht vollziehen kann, der hypostasiert die Zeit als ein den Tatsachen Vorhergehendes. Dann braucht er aber ein Dasein, welches die Veränderungen überdauert. Als solches faßt er die unzerstörbare Materie auf. Damit hat er sich ein Ding geschaffen, dem die Zeit nichts anhaben soll, ein in allem Wechsel Beharrendes. Eigentlich aber hat er nur sein Unvermögen gezeigt, von den zeitlichen Erscheinungen der Tatsachen zu ihrem Wesen vorzudringen, das mit der Zeit nichts zu tun hat. Kann ich denn von dem Wesen einer Tatsache sagen: es entsteht oder vergeht? Ich kann nur sagen, daß ihr Inhalt einen andern bedingt, und daß dann diese Bedingung als Zeitenfolge erscheint. Das Wesen einer Sache kann nicht zerstört werden; denn es ist außer aller Zeit und bedingt selbst die letztere. 1.273f

Materie vergeistigte

Der Mensch hat in seinem Kopfe auch die Erdenmaterie bis zu einem gewissen Grade vergeistigt, aber er kann diese Erdenmaterie nicht hineinnehmen in die Welt, die er durchlebt zwischen dem Tode und einer neuen Geburt, denn er würde fortwährend einen unsäglichen, nicht erträglichen, zerstörenden Schmerz aushalten müssen, wenn er diese vergeistigte Erdenmaterie seines Kopfes hineintragen wollte in die geistige Welt. (S.a.: Kopf – nachtodl. Schicksal). Wir können vom Vogel, den wir im Adler repräsentiert finden, sagen, daß er bei seinem Tode die vergeistigte Erdensubstanz in die geistige Welt hineintragen kann. Er hat dadurch seine Aufgabe im kosmischen Dasein, daß er als Vogel die Erdenmaterie vergeistigt und dasjenige tun kann, was der Mensch nicht tun kann. Dadurch wird in der Tat ein Zusammenhang geschaffen zwischen dem, was irdisch ist, und dem, was außerirdisch ist. Die irdische Materie wird zunächst gewissermaßen langsam in den Geist übergeführt, und das Vogelgeschlecht hat die Aufgabe, diese vergeistigte irdische Materie dem Weltenall zu übergeben. Der Schmetterling* vergeistigt noch mehr die Materie als der Vogel. Er ist imstande, dadurch, daß er eben die Sonnenregion gar nicht verläßt, seine Materie so weit zu vergeistigen, daß er nun nicht erst bei seinem Tode, wie der Vogel, sondern schon während seines Lebens fortwährend vergeistigte Materie an die kosmische Erdenumgebung abgibt. 230.78f