3. Kontention (KTT)

Zum Begriff ‘Kontention’

contention (n.)

Spätes 14. Jahrhundert contencioun (streiten, zänken, Uneinigkeit), vom altfranzösischen contencion und direkt vom lateinischen contentionem (nominativ contentio, ein energisches Ringen, Kämpfen, ein Wettbewerb), Aktionsnomen des Vergangenheitspartizips aus dem Stamme contendere. Die Bedeutung “eine gewaltsame Bemühung etwas zu erlangen” ist aus den 1570ern; die Bedeutung “das wofür bestritten wird” aus den 1630ern.

Siehe https://www.etymonline.com/word/contention

Strukturierung von Kontention

  • WAP Weltanschauungsprinzip
    1. Präsentation (Darstellung) PTT
    2. Kontemplation (Bestimmung) KPT
    3. Kontention (Bestreitung) KTT (Buch III.)
      1. Semantisierung SSR
      2. Explizierung EZR
        • Briefwechsel (für Veröffentlichung vorgesehene E-Mails)
        • Externe Quellen
        • Kommentare, Stellungnahmen
      3. Indexierung IXR
        • mySQL
      4. Librisierung LSR
        • Inskriptik ISK (Primärliteratur)
        • Analytik ALK (interpretative, kontextualisierende Sekundärliteratur)
        • Supraskriptik SSK (produktive, über das Interpretative hinausgehende Sekundärliteratur)
      5. Argumentierung ATR (Hauptteil)
        1. Question (Fragestellung) QST (Hauptargument)
          1. (3.5.1.1-) Intention (Vorhabung) ITT (Argument)
          2. (3.5.1.2-) Demarkation (Umgrenzung) DKT
          3. (3.5.1.3-) Formulation (Ausarbeitung) FLT
        2. Konjektion (Vermutung) KJT
          1. (3.5.2.1-) Kondition (Bedingung) KDT
          2. (3.5.2.2-) Präparation (Vorbereitung) PRT
          3. (3.5.2.3-) Konstruktion (Erbauung) KST
        3. Rezitation (Wiedergebung) RZT
          1. (3.5.3.1-) Repräsentation (Darstellung) RTT
          2. (3.5.3.2-) Refutation (Entkräftung) RFT
          3. (3.5.3.3-) Redaktion (Überarbeitung) RDT
        4. Substanziation (Begründung) SZT
          1. (3.5.4.1-) Evaluation (Einschätzung) ELT
          2. (3.5.4.2-) Rekonstruktion (Umbauung) RST
          3. (3.5.4.3-) Konklusion (Schliessung) KKT
  • Aufbau eines jeden Argumentes (z.B. Intention, Demarkation usw.)
    • 3.5.X.X-00: Erläuterung der Absicht
    • 3.5.X.X-01: Inhaltsangabe aller Hauptargumente und Argumente von 3.5, sowie Zusammenfassungen (04, 05)
    • 3.5.X.X-02: Inhaltsangabe der Teilargumente von .X-10 bis .X-99
    • 3.5.X.X-03: Fragestellung des Arguments
    • 3.5.X.X-04: Zusammenfassung der Erwägungen des Arguments
    • 3.5.X.X-05: Zusammenfassung des Schlusses des Arguments
    • 3.5.X.X-06: Fussnoten1
    • 3.5.X.X-07: Quellenverweise1
    • 3.5.X.X-08: Relevante Literatur, Einzelnachweise
    • 3.5.X.X-09: Sonstige Anmerkungen
    • 3.5.X.X-10 bis 3.5.X.X-99: Teilargumente

Die Notwendigkeit der freien Lizenz

Damit die Absicht von Kontention gelingen kann, müssen alle philosophischen Schriften die verwendet werden können, frei zur Verfügung stehen. Wenn nicht nachgeschaut und überprüft werden kann, was die Texte wirklich sagen, ist in Kontention viel Ablenkung möglich, die eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Materie erschwert. Viele digitale Versionen bedeutender Bücher konnte ich bereits ergattern, aber nicht annähernd so viele, wie ich gerne hätte (nämlich alle). An dieser Stelle könnte ein langes Geschimpfe über den Elitismus von Universitäten folgen, aber dafür finden sich hier ganze Artikel. Die von mir zur Verfügung gestellten Werke sollen weiter nach Stichworten durchsuchbar sein. Mit einem Hyperlink soll der Leser oder die Leserin direkt zu der Stelle geschickt werden, wo sich das Zitierte im eigentlichen Werk findet, um dort so viel Kontext zu finden, wie man nur möchte. Einige einfache, technische Verbesserungen finden sich automatisch. Beispielsweise habe ich soeben (Januar 2023) herausgefunden, wie ich mit WordPress automatisch Fussnoten generieren kann (was hier vieles verbessern wird). Manchmal spiele ich ein bisschen mit Archive.org und BibTeX herum, zu dem ich vielleicht verlinken möchte. Allerdings nervt die Seite von Google, die bei vielen Werken das erste ist, das man sieht. Mein Fokus liegt jedoch auf dem Ausarbeiten des Weltanschauungsprinzips. Bis ich da genügend erarbeitet habe, wird die ernsthafte Beschäftigung mit solchen technischen Problemen warten müssen.

Absicht von KTT

Mit der Kontention wird versucht, das System der Weltanschauungen nach und nach so darzustellen, dass selbiges nicht nur von der anthroposophischen, sondern auch von der akademischen Geisteswissenschaft genutzt werden kann, welche darauf aufbauend den Naturwissenschaften einen Rahmen oder eine Grundlage geben kann, der nicht allein auf Kant und später folgenden Rationalisten und daraus folgenden Materialisten baut, sondern auch WA wie den Phänomenalismus oder den Realismus erwägen kann. Dafür ist es notwendig, in ‘hoher Auflösung’ zu beschreiben, was WA sind, was sie nicht sind, wie manche von ihnen heute in einer groben Art für zu vieles angewendet werden, andere für zu wenig, und wie genau welche WA für einzelne wissenschaftliche Disziplinen anders angewendet werden könnte (oder sollte). Während die Hauptrubrik Präsentation Bilder zu den WA geben möchte (die anthroposophische ‘Imagination’), und die Hauptrubrik Kontemplation zu verschiedenen Gedanken anregen möchte (‘Inspiration’), hat die Kontention die dritte Hauptaufgabe, die vertiefte Auseinandersetzung, ja gar Verbindung mit dem Wesen der WA (die anthroposophische ‘Intuition’), durch die sich eine Richtung aufzeigen sollte, nach der man eine Grundlage erbauen kann, welche dem wirklichen Wesen einzelner Wissenschaftsströmungen entspricht. Hat man ein Gefühl für die Eigenschaften und Zusammenhänge, werden viele weitere Dinge möglich, wie die verständliche Abgrenzung oder Andockung von Disziplinen untereinander. Es wird weiter deutlicher, wo eine WA an ihre Grenze kommt (etwas, das für den Materialismus, den Mathematizismus und den Rationalismus in der Gegenwart dringend nötig ist), wo eine Disziplin dem Potential ihrer WA nicht annähernd entspricht (Psychologie, die den Begriff der ‘Seele’, und damit ihren eigenen Kern, meidet), oder wo eine WA z.B. in Altbewährtem, nicht mehr Gültigem stecken blieb, und sich vom Zeitgeist abtrennt, der vorgibt, was für die Gegenwart angemessen ist (z.B. der Pneumatismus katholischer und vieler anderer Theologen).

Kontemplation möchte zu Dialog anregen, Kontention zu Debatte.

Die WA finden sich dort am stärksten, wo der menschliche Geist seine Grenzen zu überwinden versucht: beim Denken. Diese dritte Rubrik hätte man ‘Deskription’ nennen können, aber wir wollen hier nicht beim Beschreibenden stehen bleiben, und auch nicht immer nur lieb und zuvorkommend sein. Somit ist diese Rubrik die “Kontention“, wo auch konstruktiver Streit möglich ist (sofern nicht des Streites wegen gestritten wird). Man ist hier im Kaninchenbau drinnen, und die Welt bereichert sich mit jedem zusätzlichen Bild, jeder zusätzlichen Idee oder Kategorie von den WA.

Das Wort Kontention wird im Deutschen nie gebraucht, aber es ist der Begriff, der für diesen Teil der WA m.M.n. der Angemessendste ist. Er bedeutet 1) einen Punkt, der in einer Debatte oder einem Argument verteidigt wird, und 2) ein Akt des Kontendierens, z.B. mag sich “Kandidat X aus der Kontention um die Nachfolge heraus genommen” haben. Das Wort soll für die WA ‘deskriptives, sachliches Streiten’ bedeuten.

Nicht mit dem Begriff ‘Konvention’ zu verwechseln, der ‘Verhaltensnorm, Brauch, Etikette’ und dergleichen bedeutet.

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