Der Gnostismus kategorisiert sich unter den sieben Visibilitätsstufen wie folgt:
- Weltanschauungsprinzip (WAP)
- 2. Kontemplation (KPT)
- 2.1 Der Anthropomorphismus DAM
- 2.2 Drei Seelentöne (DST)
- 2.3 Drei plus vier Visibilitätsstufen (DVS)
- 2.3.1 Gnostismus (GTM)
- 2.3.2 Logismus (LGM)
- 2.3.3 Voluntarismus (VRM)
- 2.3.4 Empirismus (ERM)
- 2.3.5 Mystismus (MYM)
- 2.3.6 Transzendentalismus (TLM)
- 2.3.7 Okkultismus (OTM)
- 2.4 Dutzend Weltanschauungen (DWA)
- 2. Kontemplation (KPT)
Artikel zum Gnostismus:
Das Wort kennt man zumeist von der frühmittelalterlichen ‘Gnosis’, welche sich dadurch auszeichnete, dass sie sehr frei über das Christentum nachdachte, und auch zu einer Art Gegner der gedanklich schon damals etwas weniger beweglichen ‘frühen’ Kirche wurde.
Wie bei den meisten Visibilitätsstufen fassen wir jedoch auch den Gnostismus viel weiter, als nur auf den Pneumatismus (WA des Gottesglauben). Gnostizismus ist das Gegenteil des ‘Agnostizismus’, der die ‘Unerkennbarkeit’ lehrt. Der Agnostizismus meint, man könne in den Dingen keine Gewissheit haben, und so solle man sich nicht auf dieses und jenes festsetzen. Daraus schliessen wir ein bestimmtes Gemüt beim Gnostizismus, nämlich das des ‘Gewissheit habens’. Der Gnostismus ist für uns jene Visibilitätsstufe, durch die wir eine absolute Gewissheit in unseren Erkenntnissen haben können.
Die frühmittelalterliche Gnosis ist in diesem Sinne ein ‘gnostischer Spiritualismus’ (oder ‘gnostischer Pneumatismus’). Man kann die zwei Worte auch umkehren, und sagen, es sei ein spiritualistischer Gnostismus gewesen, jedoch behalte ich der vielen Begriffe wegen im Sinne der Übersichtlichkeit, in der Rubrik Kontemplation stets diesselbe Reihenfolge bei (DAM -> DST -> DVS -> DWA).
Zum Begriff
Zu Beginn meines Weltanschauungsstudiums versuchte ich die Begriffe der 23 Arten sinnvoll zu kategorisieren. Zur Vereinheitlichung der Begriffe habe ich mich nun nach x Jahren zu einer Abweichung der im Primärwerk verwendeten Begriffe entschieden, auch wenn dadurch Wortneuschöpfungen entstehen. Das wird bei der geringen Anzahl Interessierter wohl kaum gut ankommen, aber ich will nicht, dass man auswendig lernen muss, wo nun eine -Istik, ein -Ismus und wo ein -Izismus verwendet wird. Der ‘Gnostismus’ ist nirgendwo ein Wort, hier wird er aber zu einer Hauptkategorie, denn ‘Gnosis’ wie auch ‘Mystik’ sind neben all den -Ismen ein sprachlicher ‘Stachel’; etwas nicht Falsches aber Störendes, da Ausschläger irritieren und von der Sache ablenken. Entweder sind Weltanschauungen -Ismen, oder sie sind es nicht. Stehen sie unter einer jeweiligen Gattung gleichwertig nebeneinander, so ist eine sprachliche Gesetzmässigkeit innerhalb der Gattung angemessen. Deswegen gibt es im WAP auf weltanschauung.org weder den Gnostizismus noch die Gnosis noch die Gnostik, sondern den Gnostismus. Dann gibt es weder die Empirie noch die Empirik noch den Empirizismus, sondern den Empirismus. Das heisst nicht, dass es die anderen nicht gibt, sondern dass die anderen Begriffe andere Dinge beschreiben als in einer Visibilitätsstufe. Und dann gibt es unter den DVS nicht die Mysik noch den Mystizismus sondern die Wortneuschöpfung Mystismus. Dadurch findet sich für diese eine Gattung dieses eine System für Suffixe (Nachsilben).