Irgendwann im Leben
So wird es sich ergeben
Dass man sich gewisse Fragen stellt
Dass ein jeder Mensch sich fragt
Was da draussen in der Welt
Sich an Wahrheit finden mag.
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Wahrheit ist, so wird berichtet
Ein kolossaler Weltenbaum
Der Yggdrasil durch Ewigkeit
Von ewig Zeit errichtet
Er wächst hinauf – bis in den Weltenraum.
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Zwölf Stämme hat er, zwölf Glieder
Von einem jener Stämme will ich hier erzählen
Denn er findet sich in einem Zwölftel aller Menschheit wieder
Einem Stamm, mit dessen Zweigen
Die sich durch die vergang’ne Menschheit strählen
Sich bis in die Tiefen unserer Geschichte neigen.
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Der Dynamismus ist es
Der hier sei beschrieben
Wir wollen seh’n als Erstes
Welch ein Bild wir kriegen
Von einer jener Weltanschauungsstätten
Wo Kräfte, Wandel, allerlei Beweglichkeiten aneinanderreiben.
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So stehst Du nun, in noch finst’rer Morgenstunde
Die Luft ist kalt und feucht
Und lässt sich auf die Gräser nieder
Wie ein Gewicht hängt dir der Wunsch zum Schlafen an den Lidern
Schlaflos machst Du um dein Haus die Runde
Stehtst an deinem Weiher, auf dem so manche Sterne reflektierend funkeln
Und auf den das kühle Lichtlein eines fahlen Mondes leucht’.
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In deinem Schlafbedürfnis scheint dir die Welt zu verschwimmen
Dein Blick wird dir so trübe, wie dir dein Geiste müde
Ein warmer Schlummer schleicht sich ein
Nur noch halb-wach schaust Du auf die kleine See
Vom Schlafbedürfnis trunken, fast als säss’ der Geist in einem Fässchen Wein
Und auf einmal wirkt dir alles hell
Erwachen tausend Gegenfarben
In deinen trägen Augen
Die einzig noch zum Schliessen und zum Schlafen taugen
Und Du kannst dich nicht erinnern
Wann Du in deinem Leben jemals solche Farbenspiele hast geseh’n.
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Das eben noch fast schwarze Wasser, mit seinem trüben Sternenglitzer
Nun gelblich-orange, wie ein liebevolles Lavabeet, ein sanftes Magmafeld
Der feuchte Sand und das Kies am Strand
Haben nun einen hellen Blauton zum Besitzer
Und das Gras und das Gesträuch dazwischen
Sind umzogen von rötlich-rosa Schleiern
Die feuchte Luft legt einen Tau auf das Gesträuch, fast als wärs bestellt
Um es zu bekräften und um es zu erfrischen
Denn der Schleier soll den Gräsern nicht erlischen.
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Die Kälte spannt die Halme, und das Grün wird innen angeregt
Durch der Kraft, die durch die Säfte in sie einzieh’n wird
Damit, wenn das Licht der Sonne später auf sie scheint
Sich ihre Schönheit so nach aussen dreht
Und am Tag als Phänomen der Welt die Blüte zeigt
Ihr Äuss’res sich mit ihrem Sinn vereint
Und später auf dem Weg zurück zum Geiste wiederum verstribt.