Die vier Polaritätsquadranten

Unter den Weltanschauungen sind Polaritäten ein zentrales Thema. Es gibt unter den dutzend Weltanschauungen aber nicht nur Polaritäten, sondern auch Umstülpungen, Gegensätze, Widersprüche und Oppositionen. Welches Wort was bedeutet, das wird in diesem Artikel betrachtet.

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Hierfür gebrauchen wir vier Quadranten (I, II, III, IV) und vier äussere Typen (N, S, O, W), die beschreiben, wie einzelne Weltanschauungen verkehrt werden können.

Vier Typen

Die Polarisation ist der wichtigste und nützlichste Typ, denn sie nimmt zwei gegenüberliegende Weltanschauungen und versucht, durch die Andersartigkeit der beiden, Schlüsse über das jeweils andere zu ziehen. Sie ist nicht nur nützlich – sie ist grundlegend, um über die Weltanschauungen zu lernen. Die Polarisation ist, wenn sie richtig verstanden wird, eine ‘Harmonisierung zur Synthese‘ (falsch verstanden wird mit ihr das Gegensätzliche und Widersprüchliche gesucht). Aus Polaritätspaaren entsteht das Neue: die Synthese.

Die Perversion ist der schädlichste Typ, durch sie werden Weltanschauungen in ihren ‘Gegensatz der Güte’ umgestülpt (z.B. wird der Idealismus zum Nihilismus). Das Produkt des Gegensatzes der Güte ist so schädlich, wie die dutzend Weltanschauungen für Mensch und Welt nützlich sind. Die Perversion ist eine ‘Verkehrung in das Krankhafte‘. Ihre Wirkung auf den Menschen ist die störende ‘kosmische Dissonanz’, die wiederum ihr zugehöriges Prinzip, mit ganzem Drum und Dran, hat.

Die Opposition ist Gegnerschaft. Sie entsteht bei den dutzend Weltanschauungen überall dort, wo eine andersartige Weltanschauung als gegnerisch missinterpretiert oder missrepräsentiert wird. Die Opposition ist bei den dutzend Weltanschauungen im besseren Fall eine ‘Entzweiung zum Bekämpfen‘. Sie ist nicht nur auf gegenüberliegende Weltanschauungen anwendbar, sondern bis hin zu direkten Weltanschauungsnachbarn, oder gar Gruppen von Weltanschauungen zu anderen (einzelnen oder Gruppen), zu finden.

Schliesslich ist die Purifikation im Guten eine ‘Veredelung des Einzelnen’ (d.h. der einzelnen Weltanschauung), im Schlechten aber eine ‘Übertreibung ins Absolute‘. Die Purifikation geschieht nur innerhalb einer einzelnen Weltanschauung.

Vier Quadranten

  1. Positivität
  2. Kontrarität
  3. Destruktivität
  4. Partialität

Aus der Positivität kommen schöne und brauchbare Erkenntnisse.

Aus der Kontrarität kommt häufig ein künstlicher Dualismus, der zu allerlei Denkfehlern führt, allen voran die ‘falsche Auswahl’. Im wettbewerbspolitischen Denken der Gegenwart z.B., wo unsere Wettbewerbspolitik (ein Oxymoron, da Politik, dem ursprünglichen Begriffe nach, jeden gesellschaftlichen Wettbewerb ausschliesst), eine Art Spiel mit Gewinnern und Verlierern ist, geht durch solcherlei Denken viel Erkenntnispotential verloren.

Aus der Destruktivität kommen schädliche Ideen, die nicht nur die Erkenntnisfindung bremsen, sondern in die Gegenrichtung gehen, dort aktiv gegen alle echten Erkenntnisse arbeiten, und darin zu Wahrheitsverzerrungen und Lügen, also Erkenntnisverlust, führen.

Und schliesslich ist die Partialität (übersetzt ‘Teilhaftigkeit’) nichts mehr als ein anderes Wort für ‘Einseitigkeit’. Werden die Grenzen einer Weltanschauung nicht erkannt, und wird mit der Weltanschauung über deren natürliche Möglichkeiten und Gaben hinaus übertrieben, so wird das (allumfassende) Wirkliche in seiner Wahrnehmbarkeit für den einzelnen betrachtenden Menschen eingeschränkt. Dadurch ist dann nur noch ein Ausschnitt des Wirklichen zu erkennen, im Extrem nur noch ein Zwölftel; es ist, als würde die Welt vom Menschen durch das enge Gesichtsfeld eines Rohres, mit einer filtrierenden Scheibe vorne dran, betrachtet.

In der Praxis

In der Praxis lässt sich eine jede zum Ausdruck kommende Weltanschauung irgendwo unter diesen Quadranten einteilen. Damit ist anschaulich zu sehen, wie Weltanschauungen in den verschiedensten Arten falsch angewandt werden können. Um über die dutzend Weltanschauungen zu lernen hilft es, eher im ersten Quadranten, bei der Positivität, tätig zu sein.

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