Ich, Welt und Kosmos
Wenn wir die dutzend Weltanschauungen mit dem Kosmos in Beziehung setzen, so sprechen wir vom Tierkreis. Die zwölf Tierkreiszeichen sind geozentrische Sternenformationen, die sich, geozentrisch gesehen, zusammen jeden Tag einmal mit der Sonne um die Erde drehen. Die Sonne ist bei dieser Umdrehung der Erde jedoch etwas langsamer als die Sterne dahinter, nämlich so viel langsamer, dass sich die Sonne in einem Jahr durch den ganzen Tierkreis bewegt; ungefähr ein Grad pro Tag ist sie langsamer als die Sterne dahinter (weil sich die Erde, nun heliozentrisch gesehen, jeden Tag ein bisschen weiter um die Sonne herum bewegt). Dieser Tierkreis ist unser Bezugspunkt, wenn wir das WAP mit dem Spiritualismus betrachten; der Tierkreis ist unser ‘Makrokosmos’ (der ‘grosse Kosmos’). Wir selber sind im Vergleich zum Makrokosmos ein Mikrokosmos; unser Geist ist sowohl sich selber wie auch ein kleiner Spiegel des grossen Kosmos. Gleichzeitig sind wir als Menschheit als Ganzes jedoch etwas Makrokosmisches, oder haben als Ganzes zumindest etwas Makrokosmisches an uns.
Unsere Welt ist dazwischen, sie trägt überall Mikrokosmos in sich, und ist als Summe dessen selber etwas Makrokosmisches. Dadurch hat die Welt mehrere sehr schwierige Aufgaben zu vereinigen: Einerseits muss sie gleichzeitig das Grösste wie das Kleinste sein, dann muss sie dem Grössten wie dem Kleinsten Sein geben, und schliesslich muss sie gleichzeitig zum Grössten wie zum Kleinsten einen Spiegel hinhalten oder Spiegel sein. Auf der anderen Seite sind diese Aufgaben vielleicht natürliche Qualitäten eines jeden spirituellen Seins.
Zur Logik von Kosmos zu Arkade
Warum der Kosmos existiert, warum er unabhängig vom Menschen existiert, und warum der Kosmos durch den Tierkreis folglich ein Dutzend Weltarkaden hat, die Teil einer Makroarkatur sind.
Selbst wenn wir dem Anthropozentrismus (zu Beginn) den besten Glauben schenken, und ihm zugestehen, dass der Kosmos wie er ist, nur durch den Menschen ist wie er ist, ist es dennoch angemessen zu sagen, dass der Kosmos existiert, selbst wenn er nur unter Bedingung der Existenz des Menschen existierte. Durch die Methode des Spiritualismus, die (wie anderswo gezeigt) im WAP Gültigkeit hat, wissen wir, dass der Mensch ein geistiges Wesen ist, oder wenigstens Geistiges an sich hat, und wir wissen weiter, dass alle Dinge wohl zuerst spirituelle Wesen sind, und selbst wenn nicht zuerst, so doch irgendwann. Weiter wissen wir, dass die erste Qualität spiritualistischen Seins das ‘Bewusstsein’ ist.
Da der Kosmos also existiert, und da wir wissen, dass der Mensch existiert, und da der Kosmos aus geistigen Wesen besteht, die weiter ein Bewusstsein der einen oder anderen Art haben, existiert der Mensch auch für den Kosmos. Wenn also der Kosmos existiert, und die Weltanschauung alles zur ‘Welt’ zählt, das ausserhalb des Ichs des Menschen ist, und alles zur Anschauung zählt, das das Ich mit der Welt verbindet, so verbindet die Weltanschauung ebenso das Ich mit dem Kosmos. Da nun der Kosmos wie das Ich existieren, und der Mensch gleichsam für den Kosmos existiert (wenn auch wohl in anderer Art als der Kosmos für den Menschen existiert) muss sich der Kosmos, nach spiritualistischer Logik, umgekehrt in der einen oder anderen Weise auch mit dem Menschen verbinden, wenn sich der Mensch über die Weltanschauung mit dem Kosmos verbindet. Dadurch hat der Kosmos notwendigerweise eine Wirkung auf den Menschen. Der Mensch im Bewusstsein des Kosmos gibt dem Menschen einen Impuls. Wenn es also die Weltanschauung ist, die das Ich zum Kosmos richtet, muss es auch etwas geben, das den Kosmos zum Ich richtet. Wir können dies nicht Weltanschauung nennen, da aus dem Kosmos kein Ich, wie das menschliche Ich eines ist, schaut, aber da doch etwas ist, das Bewusstsein hat, da es andernfalls nichts Geistiges an sich haben könnte, geschweige denn Geistiges sein könnte, wo aber unter der Bedingung der Gültigkeit des Spiritualismus Geistiges vorhanden sein muss. Dadurch nähern wir uns den dutzend Weltarkaden, oder der Makroarkatur.
Es gibt nichts, das wir den Makrokosmos nennen können, das in anderen Worten mehr als nur am Makrokosmos teilhaft ist, und es gibt für uns nichts, das nicht weiter aus Anteilen besteht, die mikrokosmischer sind, als es selber ist. In anderen Worten gibt es immer maktrokosmischeres, und es gibt immer mikrokosmischeres als ein Betrachtetes. Die Welt wie auch die Menschheit sind gleichsam bestehend aus Mikrokosmischem wie auch teilhaft am Makrokosmos, da
- der einzelne Mensch etwas Mikrokosmisches ist und zur Welt gehört,
- die Welt aus unzähligen mikrokosmischen Teilen (wie z.B. dem einzelnen Menschen) besteht oder zusammengesetzt ist,
- die Menschheit als Ganzes den Makrokosmos zur Ursache hat und dadurch in gewisser Weise zum Makrokosmos gehört, und schliesslich
- die Welt als Erde und Planet als Ganzes ein Teil des Makrokosmos ist, und aus vorherigem folgend, etwas Makrokosmisches auf sich trägt.
Das kosmische Bewusstsein, welche Teile es auch haben mag, beschränkt sich nicht auf den Tierkreis den wir kennen und studieren, denn es ist grenzenlos grösser. Aber die Teile, die für die Menschheit von Bedeutung sind, sind im Tierkreis zusammengefasst. Dadurch ist der Kosmos grösser als das, was uns interessiert, aber er ist für uns nicht in seiner gesamten Grösse von Bedeutung. Dem Kosmos ein bestimmtes Attribut zu geben, wie das Bewusstsein um eine geringe Anzahl von Arkaden die für uns von Bedeutung sind, ist unangemessen, weil das kosmische Bewusstsein grenzenlos weit darüber hinaus geht. Wir können aber sagen, dass der Kosmos mit all seinen Sternenhaufen in seiner Grenzenlosigkeit eine grenzenlose Anzahl an (Makro-)Arkaden hat, zu denen wir die Tierkreiszeichen zählen, und einige davon, wie ebenjene Tierkreiszeichen, für uns von Bedeutung sind, und der Kosmos für diese wie auch für alle anderen uns Unbekannte ein Bewusstsein hat, wenn auch nirgendwo ein fokussiertes. All diese Arkaden im Makrokosmos zusammen sind die makrokosmische Arkatur. Wir sagen nun: innerhalb dieser Makroarkatur finden sich zwölf Makroarkaden in einer Reihe, die für uns von Bedeutung sind – es sind die ‘dutzend Makroarkaden’ gleich den dutzend Tierkreiszeichen. Es ist dies die geringe Arkadenzahl die für uns und unsere Welt wichtig ist. Von ihnen gehen Impulse aus, die wir die dutzend Weltarkaden nennen.
Der Zodiakkreis als Arkadenhof
Man kann sich die Ursprünge der dutzend Weltarkaden, von denen jede einen Bogen hat, als einen gewaltigen ‘Arkadenhof‘ denken. Als einen Raum also, der von einem Dutzend Arkadenbögen, die zusammen einen grossen Ring formen, umschlossen ist. Unser Horizont ist zwischen diesem Ring, und wo auch immer wir uns in diesem Raum bewegen, der Arkadenring hat immer den gleichen Abstand zu uns – er bewegt sich mit uns mit, und er dreht sich um uns herum. Denn wo auch immer wir auf der Welt stehen, die dutzend Tierkreiszeichen (die Zodiaks) haben immer den gleichen Abstand zu uns, und auch unser Horizont geht mit uns mit. Und durch welche Makroarkade auch immer unsere Sonne durchstrahlt oder das schale Licht der anderen Planeten unseres Sonnensystems hindurchfunkelt, da kommen Impulse des jeweiligen Tierkreises durch den jeweiligen Bogen zu uns. Und wie wir die Impulse aufnehmen, uns sie zu uns passend formen und, mit unserem eigenen Wesen zusammen, zurück auf die Welt richten, das nennen wir ‘Weltanschauung‘: das uns selbst, und den kosmischen Impuls in uns, in der Welt Sehen.
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