Das Weltanschauungsprinzip (WAP) bedingt einen guten Begriff vom Wort ‘Prinzip’. Ohne einen guten Begriff ist es schwierig, mit dem Prinzip etwas Ordentliches aufzubauen.
Sieben-Klassen-Prinzip
So unterteilen wir das ‘Prinzip’ nach einem Siebenklassenprinzip:
Emergenz (EMG, über das System hinausgehendes Produkt des Systems)
Die Substanz definieren wir als die unterste Einheit des Prinzips, die Identität als die kleinste, das System als die grösste, und die Emergenz als das Höchste.
Dazwischen fungieren Modus, Kategorie und Relation nach deren jeweiligen Bedingungen. Der Modus ist eine von verschiedenen möglichen Betriebsarten eines Einzelnen. Die Modi eines Einzelnen schöpfen die Wandelbarkeit desselben aus. Die Kategorie beschreibt die Ordnungsarten für die Hierarchie, die Fremdheit und die Verwandtschaft der Einheiten des Prinzips. Und die Relation beschreibt schliesslich die Beziehungsarten der Einheiten untereinander.
Axiomatisch, systematisch, teleomatisch
Wir haben drei Weltanschauungsprinzipien. Steht nur “WAP” geschrieben, ist damit stets das “systematische Weltanschauungsprinzip” gemeint.
Axiomatisches Weltanschauungsprinzip (AWP)
Das noch inhaltslose WAP als Grundlage.
Systematisches Weltanschauungsprinzip (SWP)
Ein WAP, das eine Synthese aus den anderen beiden, dem axiomatischen und dem teleomatischen, bildet, an dem hier gearbeitet wird.
Nach Wikipedia: “Das Axiom (von griechisch ἀξίωμα axíoma, “Forderung; Wille; Beschluss; Grundsatz; philosophischer Satz, der keines Beweises bedarf”, “Wertschätzung, Urteil, als wahr angenommener Grundsatz”) ist ein Grundsatz einer Theorie, einer Wissenschaft oder eines axiomatischen Systems, der innerhalb dieses Systems weder begründet noch deduktiv [Anm.: d.i. ideell, ohne auf einer bestimmten Erfahrung zu beruhen] abgeleitet, sondern als Grundlage willentlich akzeptiert oder gesetzt wird.”
Inhalt
Axiologie
Das Wort Axiologie ist geprägt von Eduard von Hartmann 1 (im Werk “Die Philosophie des Schönen”), der Begriff (d.i. die Idee hinter dem Wort) beschreibt die Lehre des Guten, oder die ‘Wertlehre’. Das Wort kommt nicht von ἀξίωμα axíoma(Forderung, Wille, Beschluss, Grundsatz), sondern von ἀξία axia (Wert, Geltung). Die beiden Worte stehen sich im Altgriechischen allerdings nahe, axíoma ist ein ‘Verbalsubstantiv’ vom Verb axioein (‘als würdig einschätzen’, aber auch ‘benötigen’), das wiederum von áxios (‘im Gleichgewicht sein’, und folglich ‘den gleichen Wert haben wie …’) kommt.
Hartmann verband die Axiologie mit dem vom Mechanizismus abgegrenzten Vitalismus, oder in Hartmanns Fall: Neovitalismus. Heute ist die Axiologie generell die nahe bei der Ethik stehende ‘Wertlehre’. Ich habe allerdings leicht abgewandelte Pläne für sie: für KKontention bildet sie ein Axiom, das sagt, dass das Gute ein universelles Erstes ist, und dass jede bedeutende, persönliche Erkenntnis Positivismus bedingt.
Axiomatik
Die Axiomatik ist die Technik des Schaffens von Grundsätzen. Sie studiert die Frage, wie sich Axiome anwenden lassen und wie sie formuliert werden müssen, um als Fundament für andere Ideen anwendbar zu sein, und auch, wie dies im Einzelnen auszusehen hat.
Axionomie
Die Axionomie ist im WAP die ‘selbst-referenzierende Axiomatik’. Das heisst, axionomische Aussagen betreffen das Wesen der Axiome selber, weniger unsere Welt oder deren Ursachen. Axiomatische Aussagen hingegen verwenden Ideen der Welt, fügen sich darin ein, und werden zu einem Teil der in der Welt auffindbaren Ideen.
Die Verwendung für das WAP
Die Axiologie beschäftigt sich generell nicht mit Axiomen, ich möchte die Axiologie für das WAP aber für Axiome verwenden. Ich möchte das Gute als ein zeitliches Grundaxiom verwenden (als erste Ursache von allem Sein), und nenne es die Weltanschauungsaxiologie (WAL). Mit der Weltanschauungsaxionomie (WAN) möchte ich über die Gesetzmässigkeiten von Axiomen nachdenken.
Das ‘Gute’ als Axiom einer ‘Lehre der Axiome’ zu verwenden ist passend, weil das Gute der Ursprung von allem Sein zu jedem Zeitpunkt ist, und sich alles Sein aller Zeiten davon ableitet. Das folgt aus dieser Überlegung: je weniger gut etwas ist, desto weniger Sein hat es, und desto mehr wird es vakuumartig und nimmt vom Sein weg (wird zerstörerisch, und zerstört sich dabei im Wesenskern auch selber, bis sein Wesen nur noch durch den Zerstörungsakt vorhanden ist). Das ‘Gute’ geht als Axiom weiter, als die Idee von Gott, oder dessen Schöpfungswort in der Genesis der Bibel, da Gott und Gottes Wort bereits Formen des Guten sind. Was auch immer vor Gott war, es war noch immer gut, weil es sonst nicht hätte sein können. Damit wird Gottes Schöpfer, Gott und dessen Entstehung, wie auch Gottes eigenes Schöpfungsprodukt umfasst – also sowohl ‘so weit als möglich Bestimmtes’ wie auch ‘Transzendentes’. So studiert die Axiologie rechtmässig die Natur eines Guten als ein Erstes, um durch die ordnende Natur dieses Anfangs darauf bauend bessere Schlüsse über das Sein an sich gewinnen zu können.
Das widerspricht nur an der Oberfläche der Axiologie wie sie heute bekannt ist, und es gibt ihr eine tiefergehende Aufgabe als das Nachdenken über intrinsische, extrinsische und finale Eigenwerte und Fremdwerte.
Und schliesslich möchte ich die Axiomatik für die praktische Formulierung von Axiomen verwenden. Die Weltanschauungsaxiomatik (WAM) beschäftigt sich hierfür sowohl mit dem Weltanschauungsprinzip (WAP) an sich, wie auch mit allen Weltanschauungen, und wie sich diese mit Begriffen in möglichst kurzen Sätzen auf ihren innersten Kern zurückführen lassen.
Die Weltanschauungsaxiomatik teilt sich weiter auf in das ‘axiomatische Weltanschauungsprinzip‘ (AWP, das das WAP als Fundament verwendet), das ‘systematische Weltanschauungsprinzip‘ (SWP, auch das ‘synthetische Weltanschauungsprinzip’, das sich auf weltanschauung.org überall in Entwicklung findet) und in das angestrebte ‘teleomatische Weltanschauungsprinzip‘ (TWP, das das WAP in seinem vollends ausgestalteten Zustand beschreibt 2).
Die Struktur aus Obigem
Axiologie
Weltanschauungsaxiologie (WAL)
Das Gute als die axiologische Ursache von allem Sein.
Axionomie
Weltanschauungsaxionomie (WAN)
Untersucht die Gesetzmässigkeiten der Axiome im WAP.
Axiomatik
Weltanschauungsaxiomatik (WAM)
axiomatisches Weltanschauungsprinzip (AWP)
Das noch inhaltslose WAP als Grundlage.
systematisches Weltanschauungsprinzip (SWP)
Ein WAP, das eine Synthese aus den anderen beiden, dem axiomatischen und dem teleomatischen, bildet.
Der Begriff ‘Religio‘ geht im klassischen Herkunftsverständnis auf den grossen Cicero selber zurück: relegere: re (wieder) und lego (lesen), wo lego im Sinne von drübergehen, wählen oder vorsichtig erwägen gemeint ist.
Eine andere Interpretation setzt den Begriff aus religare: re (wieder) und ligare (binden oder verbinden) zusammen. Diese zweite Interpretation wird von vielen Akademikern bevorzugt, und sie ist auch was hier Anleitung geben soll, um auf die eigentliche Bedeutung zurückzukommen.
Der folgende Text wurde aus einer Audiofolge von “The Duran” inspiriert (~Minuten 30-40). Folgendes ist nicht ein atheistisches oder materialistisches Argument, weil etwa das Wort ‘irrational’ im Zusammenhang mit Religion verwendet wird. Irrational ist ein besser verständlicher Gegenpol zu ‘rational’ als der Weltanschauungsgegenpol ‘dynamistisch’ es ist. Irrational ist somit nicht als willkürlich, widersinnig gemeint, sondern als etwas Natürliches, Eigenlogisches, nicht etwas auf Wortlogik und Semantik Basierendem.
Das Binden, Anbinden oder Verbinden in der ‘Religio’ bezieht sich als erstes auf etwas Gemeinsames. Die Religion ist als erstes nichts Privates, sondern etwas Gemeinschaftliches. Sie gibt dem Menschen die Anbindung oder Wiederanbindung an seinen sozialen Verpflichtungen. Religion bedeutete, die Familie, Vorbilder in der Gesellschaft (König, Helden, Ritter, Heerführer etc), die eigene Zunft (in Bezug auf die Arbeit) oder Gott/Götter zu ehren, usw. Das stille, unausgesprochene, persönliche, private Gebet ist in solcher Religio vielleicht ein Bestandteil, aber es wurde seit der Aufklärung nach und nach uminterpretiert zu einer Hauptsache: es wurde zur persönlichen Anbindung oder Wiederanbindung an Gott. So verstehen wir sie heute anders als noch vor der Trennung von Staat und Religion.
Die Anbindung an Gott war aber etwas das gemeinsam getan wurde, und es wurde gemeinsam angehört, ausgesprochen, gesungen – bei Naturvölkern auch getanzt usw.
Die Trennung von Kirche und Staat bewirkte in gewisser Weise eine Trennung von Religion und Öffentlichkeit. Religion wurde persönlich und privat, und dadurch fast widersinnig; sie unterschied sich immer weniger vom Glauben, sie wurde zu einem persönlichen Glauben, da sie in einer öffentlichen Rolle als etwas Überwundenes angesehen wurde, das einer Vergangenheit angehört(e). Für die moderne, westliche, in einseitiger Weise ‘aufgeklärten’ Gesellschaft bedeutete der Verlust von Religio einen Verlust von Zusammenhalt, wenn an die Stelle der Religio nicht Neues treten würde. Was an die Stelle der Religio trat, war die Ratio: der skeptische Verstand und dessen Produkt, die Scienzia (die Wissenschaft). Seltsamerweise erhält man mit dem Verlust von Religion – die nicht rationalistisch ist – die eher ein Gegengewicht zum Rationalismus ist, das Irrationale. Ideatrie und Ideologie finden ihren Weg in die Scienzia, da sie sonst nirgendwo untergebracht werden können. Und das gerade vom Zweifel Lebende, die Scienzia, wird zu einem Gegenteil dessen, was sie sein sollte, sie wird zu etwas, das Gewissheit in sich halten muss, während sie ihrem eigentlichen Begriffe nach gleichzeitig überall dazu angehalten ist, ihren Zweifel anzuwenden. Daraus entstehen viele widersinnige Dinge, die wir in der Gegenwart aus den Akademien kommend sehen können, wie die scheinbare Abschaffung von Kategorien (Skeptizismus), nur um sogleich mit neuen Kategorien aufzutanzen, in deren Aktualität der Aktualität wegen Gewissheit (Ideologie bis Ideatrie) eingegeben wird.
Eine Gesellschaft kann nicht auf Zweifel und Skeptizismus beruhen, es braucht etwas, das man gemeinsam teilen, gemeinsam glauben kann. Der Mensch braucht das Kollektive, von dem er Teil sein kann. Eine Methode zur Zerteilung – was der Skeptizismus letzten Endes ist – reicht hierzu jedoch nicht aus. Die Ideologie in Religion wird verpönt, und die Gegenwehr im Skeptizismus wird zur Ersatzideologie, und sie setzt sich in ungesunder Weise im nicht von Natur aus rationalistischen Menschen fest, und sie macht durch ihre Widersprüche jene Menschen einsam, dann frustriert, und dann wütend.
Eine bedeutende moderne Strömung im ‘Westen’ ist der Progressivismus. Die Aufgeklärtheit jener Progressiven erlaubt ihnen nicht, gemeinsam etwas Religionsartiges auszuüben, da dies (vermutlich korrekt) als rückwärts gewandt verstanden wird; dennoch ist in ihnen, wie in den meisten Menschen, ein starkes Bedürfnis nach einer kollektiven, sozialen Aufgabe, nach einem gemeinsamen Sinn. Der Widerspruch aus persönlicher Notwendigkeit und dem, was man sich gedanklich erlauben kann, zeigt sich durch ein geistiges Unbefriedigtsein letzten Endes als Wut. Progressive Menschen bedingen etwas wie Religion, aber sie können sich durch die Umstände der Gegenwart keine Religion erlauben. So schaffen sie sich das im positiven Sinne ‘Irrationale’, Religionsartige über andere Wege; Wege, die mit den passenden Begriffen wie ‘Aufklärung’, ‘Wissenschaftlichkeit’ usw. verknüpfbar sind. Das im positiven Sinne Irrationale ist ein Teil des Menschen, und es muss seinen Platz im Leben finden.
Die Ratio die alles, auch ‘Irratio’, in sich vereinigen muss, führt zu Wut unter den Menschen. Die Gesellschaft die nicht zwischen der falschen Auswahl aus Staatsreligion und Staat über Religion entscheidet, sondern beides im öffentlichen Raum belassen kann, ist viel friedlicher (siehe eine Vielzahl asiatischer Kulturen). Die Kunst ist, lediglich das Rechtswesen von der Religion zu trennen, aber nicht den Staat an sich.
Was die dutzend Weltanschauungen (DWA) an sich sind und was der Begriff innerhalb des Weltanschauungsprinzips beschreibt, sind eigentlich zwei verschiedene Dinge. So wie die Weltanschauungen (unabhängig vom Menschen) sind, wie sie sich in den Dingen zusammenfinden – ob nun darauf geschaut wird oder nicht – macht den Begriff streng genommen widersinnig. “Weltanschauungen” sind da, auch wenn niemand schaut. Weltanschauung ist ein anthropomorphistischer Begriff, er geht vom Menschen aus. Den nichtanthropomorphistischen Begriff für die dutzend Weltanschauungen definiere ich als die “dutzend Weltarkaden” (DWA). Der Baum im Wald fällt, auch wenn niemand schaut, nur ist es ein anderes Ereignis wenn es ohne einen Menschen geschieht: es sind keine Begriffe vorhanden, wenn kein Mensch es sieht. So haben die Weltarkaden wie der Baum einen anderen Charakter, wenn kein Mensch sie betrachtet, dennoch sind sie auch ohne ihn vorhanden.
Die Weltarkaden sind deswegen nicht Tore (die sich öffnen und schliessen lassen), weil sowohl die Welt selber, wie auch jeder Mensch sie zu jeder Zeit bei und um sich hat. Kann man immer durch jede Arkade durchlaufen, drin stehen, hinein- und hinausschauen, so ist noch immer immerzu ein Mensch involviert.
Das Erleben der Welt wie es zu jedem wachen Zeitpunkt geschieht, das ist der Realismus. Im ‘Geschehnis’ kann man den Phänomenalismus erleben, aber der Menschenzustand auf der Welt, wo Materie und Geist äussere Extreme darstellen, die sich in der Mitte treffen und zu etwas Neuem werden, das ist der Realismus. Es ist schwierig, eine einzige andere Weltanschauung zu verstehen, wenn nicht die Allgegenwärtigkeit des Realismus im Erleben des Menschseins erkannt wird. Weltanschauung ist zuerst eine Welterfahrung, und diese geschieht zuerst im Realen.
Die Weltanschauung des WAP hat sowohl ihre eigenen Qualitäten, wie auch Qualitäten die sich aus der Beziehung oder dem Unterschied zu anderen Weltanschauungen ergeben. Die dutzend Weltanschauungen zusammen ergeben wiederum etwas, das das ‘Sein’ (die Welt) dem Menschen zugänglich macht, während die dutzend Weltarkaden das Sein, das die Weltanschauungen beschreiben, selber sind. Weltanschauungen sind vom Menschen ausgehend, Weltarkaden vom Kosmos. Dennoch bedingen beide den Menschen; so sind Weltanschauung und Weltarkade zwei Seiten einer Münze.
Die Dutzend Weltanschauungen (DWA)
Im Weltanschauungsprinzip (WAP) ist der Begriff Weltanschauung auf nur zwölf Stück anwendbar. Alles andere gilt als teilhaft (untergeordnet), übergeordnet, vermischt, irrelevant usw. Die DWA sind der Ausgangspunkt des Weltanschauungsprinzips, sie werden in die Mitte gestellt. Für den Weltanschauungsbegriff bedeutet dies, dass er sich innerhalb des WAP selbst erklären muss, und dann die Erklärung auf sich selber anwenden muss, was wieder die Erklärung ändert, usw. Der Begriff ist im WAP so in einem Endloszirkel, denn wo kann eine Erklärung beginnen, wenn der Beginn bereits das Resultat bedingt? Die Selbsterklärung gilt für jede anspruchsvolle Methode, für die Weltanschauungen aber besonders: Spiegelung und Gegensatz sind das WAP, und sofern das WAP Methode ist, ist es schwierig, einen Anknüpfungspunkt zu finden, weil nur schwerlich zwischen Methode, Studienobjekt und Ergebnis unterschieden werden kann. Können wir diese Zirkelargumentation im Verlaufe des Projekts auflösen, ist vieles auch für andere Methoden geschafft.
Während eine Weltanschauung für ein Gebiet spezialisiert ist, gilt die Methode des WAP allein für sich selbst, und für nichts ausser ihr. Das WAP studiert nur das WAP, aber anders als alle anderen Methoden, ist diese über diese Selbstbezogenheit ehrlich (wobei Unehrlichkeit im Fall des WAP hier unmöglich wäre). Dadurch ist der Weltanschauungsbegriff des WAP in gewisser Weise im WAP gefangen.
Der Begriff ‘Weltanschauung’ hat im Weltanschauungsprinzip verschiedene Schwierigkeiten, bevor eine Definition überhaupt versucht wird – deren Lösung sich mir noch entzieht. Mit der Unterscheidung zwischen Anschauung und Arkade können wir die Weltanschauung in angemessener Weise mit dem Menschen verknüpfen.
Inhärenz, aus dem Lateinischen inhaerere (in etwas hängen, an etwas haften), ist die Eigenschaft einer Sache, die zwar nicht Bedingung für ihre Sache, aber schwer wegzudenken ist. Ist z.B. eine Partei ‘inhärent korrupt’, so ist die Korruption der Partei ist nicht deren Aufgabe, Idee oder Strategie, sondern etwas, dem sie sich nicht entledigen kann. Inhärenz ist etwas, das sich z.B. von aussen kommend in einer Sache einnistet, in einer Sache entsteht und anwächst, oder sonstwie scheinbar oder tatsächlich zunehmend zum Wesen einer Sache wird.
Immanenz
Immanenz ist hingegen kein Begriff aus dem Lateinischen. Faber Stapulensis (Geburtsname ‘Jacques Lefèvre d’Étaples’) übersetzt das Altgriechische περιχώρησις (perikhōrēsis, Griechisch aus peri, also um etwas herum; und chorea, d. h. schwingen; zusammen: rotation) mit invicem immanentia (invicem beiderseits, einander, umgekehrt; in manera, verbleiben in) als die Eigenschaft einer Sache, die nicht über ihre Sache hinaus kann. Für das Weltanschauungsprinzip ist ein solches Verständnis jedoch eine verpasste Möglichkeit, einen notwendigen Begriff für den Monadismus zu nutzen. Der Monadismus vertritt eine Denkweise die unserer angewohnten mathematizistischen schwer zugänglich ist. Im Monadismus sind die Grenzen vom einen zum anderen nicht nur nicht klar, es macht darin überhaupt keinen Sinn von Grenzen und Abständen und dergleichen zu sprechen. Das innere Wesen der Dinge ist überall vom einen Ding zum anderen überlappend, teilhaft, ähnlich und unähnlich, und selbst im Gegensatz Teil voneinander. Die Immanenz einer Monade ist ausserhalb aristotelischer Kategorien wie Proprium oder Akzidens, dessen Kategorien wie Körper voneinander verschieden sein müssen, solche Immanenz ist gleichzeitig Proprium und sie ist es nicht.
Immanenz kann vielleicht am einfachsten wie auch genausten mit der Perichorese (vom Verb perichorein, herumgehen, durchwandern, durchdringen sowie auf jemanden übergehen) der göttlichen Trinität erklärt werden: Vater, Sohn und Heiliger Geist sind sowohl eine jeweilige Identität, wie auch gegenseitige Durchdringung (Einheit ohne Verschmelzung). Das eine ist dem anderen in christlich-dogmatischem Sinne immanent, wenn 1) das eine gleichzeitig im anderen, 2) das andere im einen, und 3) jedes sich selbst ist. Mathematische 1+1 Logik, in der Inhalte wie Gegenstände behandelt werden, reicht nicht an die Eigenschaften von Monaden heran. Im Physischen mag ein Gegenstand räumlich seinen Platz haben, den er niemals mit einem anderen gleichzeitig teilen kann während er sich selbst bleibt – im Monadismus haben solche Räume keinen Sinn, da keine Realität. Geistige Kategorien bedingen einen Betrachter, und sind mit dessen Wahrnehmung und Wesen eng verknüpft. Der Monadismus, der Spiritualismus und der Pneumatismus haben durchaus Kategorien, aber sie sind beweglicher als die, die wir für gewöhnlich kennen.
Der Begriff benötigt noch mehr Vertiefung, die mit der Arbeit am Monadismus automatisch geschehen wird.
Für den Rationalisten Kant ist die Immanenz ein Begriff der sich aus der Theologie entnehmen lässt, in der das sonst transzendente Göttliche eine zugängliche Form findet (z.B. in der Physis, oder etwa durch Christus) – eine ‘immanente Form’, die vom Menschen erkannt und verstanden werden kann. Kant zieht das Immanente dadurch in die Welt des Bewusstseins: zugänglich (immanent) und nicht-zugänglich (transzendent). Er macht einen monadistischen Begriff rationalistisch.
Der Unterschied aus Inhärenz und Immanenz sollte dadurch offensichtlich sein: die beiden haben nicht vieles gemeinsam.
Ideologie ist die Lehre der Ideen, auch: Studium der Lehre der Ideen. ‘Die’ Ideologie ist nicht eine einseitige Weltanschauung, sondern ein Hauptaspekt des Idealismus, der sich über alle WA ausdehnt, da alle WA durch Ideen formuliert werden (ohne dass diese dadurch idealistisch werden müssen).
‘Eine’ Ideologie repräsentiert eine Ansammlung von Ideen und Idealen zu einem Weltbild, an ihr ist nichts notwendigerweise an sich Abwertendes, Parteiisches oder Einseitiges, auch wenn sie aus verschiedenen Gründen in bestimmte Richtungen mangelhaft sein kann.
Inhalt
Ideologie ist weder Doktrin noch Dogma
Sie wird spätestens seit anfangs zwanzigstes Jahrhundert, wo durch die fortwährende Partisanisierung der Gesellschaft (zum Zwecke kompetitiver, tyrannischer oder revolutionärer Gesellschaftssysteme) viele Begriffe ihre eigentlich neutrale Bedeutung in etwas zum Handeln Anregendes umgewertet sahen, fast immer verwendet für etwas, das als ‘Doktrin‘ (Ansammlung festgelegter Prinzipien oder Dogmata eines Wissensgebietes) oder ‘Dogma‘ (erledigte Meinung; ein nachdrücklich als abgeschlossen behauptetes Prinzip) bezeichnet werden sollte.
Unsere ‘Politik’ ist apolitisch, und Ideologie ist weit mehr als sie
Weiter, und hier kommt die Absurdität der Begriffsverständnisse der Gegenwart zur Geltung, wird sie für ‘politische’ Schemata verwendet, obwohl gerade solche meist apolitisch weil privatistisch sind, weil das Politische 1) keine Parteienbildung, 2) keine Inaktivität oder ungleiche Teilnahme an sich durch Bürger, und 3) keine Mittelbarkeit (durch Dritte oder sonstwie indirekt repräsentierte, ‘vermittelte’ Haltungen) erlaubt. Unsere ‘Politik’ geschieht in der Praxis hinter unzähligen verschlossenen Türen, und ist dadurch das Gegenteil von Politik: sie ist Privatismus. So wird die Ideologie auf etwas beschränkt, das wiederum selber dem eigentlichen Sinn des eigenen Begriffs widerspricht. Die Möglichkeiten für Missverständnisse gehen dadurch bereits (nicht in das Unendliche aber) ins Grenzenlose.
Ideatrie
Um zu beschreiben was abwertend als Ideologie bezeichnet wird, wird hier stattdessen das Wort ‘Ideatrie‘ (aus ἰδέα idea “Form, Muster” und λατρεία latreia “Verehrung”) vorgeschlagen, woraus sich ein ‘Überbewerten der Wichtigkeit einer Idee’ ergibt.
Der erste Teil des folgenden Artikels ist komplett von ‘Adalan Ibrahim (der auch einen Youtube-Kanal hat) inspiriert, siehe Ende des Artikels. Er ist ein echter Philosophe auch wenn er sich vielleicht nicht so bezeichnet, denn seine Videos und seine Artikel sind (trotz einem Patreonkonto) für jeden frei zugänglich; die Ideen zum Begriff ‘Politik’ kommen, nach Ibrahims Aussage, vor allem von Christian Meier. Ich habe Herrn Ibrahim nie getroffen und wir haben keinen Austausch, so hat er keine Affiliation mit dieser Seite.
Inhalt
Politik in Abgrenzung vom Privaten
Das Wort Politik wird generell für etwas anderes verwendet, als die eigentliche Bedeutung verlangt. Es wird gegenwärtig mitunter für all die Systeme der Gegenwart verwendet, die eine bestimmte Repräsentation vieler verschiedener Menschen durch wenige Menschen zum Kern haben. Jene (Miss-)Repräsentation geschieht durch ‘Wahlverfahren’, wo einige Menschen sich zur Wahl stellen, mit dem Ziel, jene Wahl zu ‘gewinnen’. So ist das Gemeinschaftliche der Gesellschaft kaum etwas Gemeinschaftliches, sondern ein Gegeneinander, eine ‘Wettbewerbspolitik’, in der sich allerlei Allianzen, Feinschaften und Intrigen finden. Dieses Gegeneinander hat nicht zum Ziel, sich als erstes um eine Lösung für alle zu tun, sondern aus einer Vielzahl an Kompromissen, Parteikämpfen, Schlagzeilen, persönlichen Streitereien, finanziellen Abhängigkeiten, Wahlversprechen, Umfragen, Abstimmungen, Ideologien, Karrieren, zeitlichen/geostrategischen Notwendigkeiten usw, manchmal unter dem Schein von Freundlichkeit und Zusammenarbeit irgendwas zu tun. Um eine echte Lösung kann es unter solch verworrenen Umständen fast nicht mehr gehen. Es ist ein Wunder, wirklich ein Wunder, dass unsere gegenwärtigen Institutionen unter solchen Umständen nicht schon lange durch innere Konflikte kollabiert sind.
Mit Politik selber, nach ihrer eigentlichen Bedeutung, hat all das, wenn man in der Sprache eine gewisse Strenge zeigt, nichts zu tun, denn Politik ist das Gemeinwesen wo jeder mündige Bürger in gleicher Weise teilnimmt, und als Mitglied des Gemeinwesens auch teilnehmen muss – nicht das delegierende Gegeneinander. Die Delegation, die Wahl von Repräsentanten, führt immer zu ‘privaten’ Treffen, nicht zu ‘politischen‘. Das Private ist mit dem Politischen so unvereinbar wie Tag und Nacht – wenn das Eine vorhanden ist, ist das andere, nach einer etwas strengeren Definition, nicht vorhanden.
Das Politische erlaubtkeinesder folgenden drei:
Parteienbildung,
Öffentliche Inaktivität oder ungleiche Teilnahme an sich [d.i. dem Politischen] durch Bürger, und
Mittelbarkeit (durch Dritte oder sonstwie indirekt repräsentierte, ‘vermittelte’ Haltungen).
Oder anders: Politik bedingt folglich
keine Parteienbildung,
aktive, gleichrangige und obligatorische Teilnahme aller mündigen Bürger und
Unmittelbarkeit (physische Anwesenheit).
Der zweite Punkt wird durch 1) echte Bildung und 2) den Zufall des Losverfahrens ermöglicht (Isonomie).
Zum Privaten gehören nach Christian Meier Eigeninteressen und Wettbewerb, und hier beginnen die Probleme unseres Systems. Der Wettbewerb ist in der Polis (der Bereich wo die Politik der Bürger – nicht ‘Volk’ – hinreicht) destruktiv (während er im Wirtschaften bis zu einem Punkt konstruktiv sein kann), so sehr, dass eine Polis überhaupt nicht existieren kann, wenn stets darum gestritten wird. Um das Destruktive an unserem System (repräsentative Demokratie, in der Praxis Aristokratie, Ochlokratie oder Oligarchie) zu überwinden, finden sich bei bei den alten Griechen einige Lösungsansätze (isonomische Demarchie, aleatorische Demarchie, attische Demokratie). Die alten Griechen hatten ein sehr kompetitives Leben, von dessen schädlicher Wirkung auf die Gesellschaft sie wussten, wenn im ständigen Wettbewerben übertrieben wurde. Sie wussten, dass der Wettbewerb im öffentlichen Entscheidungsraum (Polis) keinen Platz haben kann, wenn irgendwas erreicht werden will. So verbannten sie den Wettbewerb aus diesen Räumen, und sie formten mit Klugheit und-oder Weisheit ein System, das durch einen friedlichen Konsens zu Lösungen kommen konnte: die Isonomie (Rechtsgleichheit) zusammen mit der Isegorie (Meinungsäusserungsgleichheit).
Die Isonomie gibt allen Menschen (damals: allen ‘Vollbürgern’, heute wäre es wohl: allen ‘mündigen Volljährigen’) die gleichen Rechte: durch das Losverfahren wird von jedem verlangt, am Gemeinwesen mitzuwirken. Nicht, indem er irgendjemanden als Repräsentanten erwählt, sondern indem er selber, physisch hingeht, und an Gesetzgebung, Umsetzung usw mitspricht und mitwirkt, aktiv und mit realen Konsequenzen politisch entscheidet. Hier hat man nicht mehr einen kleinen Bruchteil der Bevölkerung, die sich direkt an Politik (oder wie es im Falle des Apolitischen genannt werden sollte: am repräsentativen Privaten) beteiligt, sondern die grösste Mehrheit. Wer sich nicht beteiligt, wurde Idiot genannt, von ἰδιώτης Idiotes, für Privatperson. Es findet sich quer durch alle Schichten, durch das Zufallslos, die Gesellschaft so vor, wie sie sich wirklich zusammensetzt (!). Es ist nicht mehr ein einzelner, der die Widersprüche unzähliger Menschen und Gruppen in sich vereinigen muss, und der darauf hinaus noch alle möglichen Umstände navigieren muss, welche mit seiner Rolle einher gehen, sondern eine bestmögliche Widerspiegelung der Gesellschaft. Und das ist, was Politik eigentlich ist. Was wir mit unserer behaupteten Demokratie haben ist nicht Politik, sondern etwas äusserst Dysfunktionales, das die inneren Probleme im besten Fall nur durch grössere, nach aussen projizierte Probleme durch den gemeinsamen Feind in halbwegs angemessener Weise angehen kann.
Politik und Privation in Abgrenzung zum Partisanismus
Hier die Ergänzung zur binären Unterscheidung zwischen Politik und Privation: der Partisanismus dazwischen.
Auf Twitter verwendete ich das Wort Politik seit meiner Aufklärung zum Begriff durch Ardalan Ibrahim nicht mehr, wie es für gewöhnlich verstanden wird (partisanes Denken, politisches Handeln, Demokratie), aber auch das mit falschem Verständnis Geschriebene werde ich allesamt überarbeiten, den falsch verwendeten, abwertenden Politikbegriff in den Partisanenbegriff, den begrifflichen Kompromiss ‘Wettbewerbspolitik’, oder ‘Politizismus’ umändern, und die Politik – ihrer eigentlichen Bedeutung nach – sich selber sein lassen.
Es sollte einem in der Auseinandersetzung mit ‘Politik’ immer bewusst sein, dass heute mit diesem Wort Unfug betrieben wird, und all die “-kratien” von der eigentlichen Politik sehr weit entfernt sind – und dass wir durch die Wettbewerbspolitik eine -kratie haben, welche auch immer das sein mag.
In Partisanismen wie ‘Politik der ersten Person‘ (Kampfaussage: ‘das Persönliche ist politisch’) durch bis ins Absurde verzerrte Bewegungen wie dem Feminismus der Gegenwart, der sich z.B. nicht mehr traut, das Wort ‘Frau’ auf Frauen anzuwenden, fand und findet der Widersinn des Missverstehens des Politikbegriffs eine Art Höhepunkt, wo jede Abgrenzung von Politik und Privation entfernt werden will.
Hier zeigt sich auf, dass zur einfachen Unterscheidung zwischen politisch und privat etwas Weiteres notwendig wird: das Adjektiv ‘partisan’. Denn das Kämpfen wie es von sozialaktivistischen Gruppen betrieben wird, ist nicht wirklich dem Privaten zuzuschreiben – besonders wenn es sich an die Öffentlichkeit richtet. Das Private hat nämlich, wie das Politische auch, im Kern etwas sehr Friedvolles an sich: die Intimität, die Zuneigung, die Formen von Liebe, die Freundschaft, die Nähe usw, zu einem anderen Menschen oder einer kleinen, bekannten Gruppe; all die Dinge, wo dem einzelnen anderen Menschen Vertrauen geschenkt werden kann. Das sind keine Kämpfe und Wettbewerbe – es gibt Kämpfe und Wettbewerbe um das in diesem Sinne ‘wirklich Private’ herum (Selektion im Dating, Familienfehnden, Differenzen in Idealen zwischen Freunden usw.), diese dienen mitunter aber vor allem dem Erreichen des wirklich Privaten, wo im Idealfall schlussendlich wirklich vertraut werden kann. So haben wir mit dem Privaten und dem Politischen zwei friedvolle, ‘gute’ Extreme, wo das eine Extrem dem anderen näher kommt, den sozialen Darwinismus im Privatistischen, das öffentliche Verhandeln im Politizistischen und dergleichen (was nicht schlecht sein muss, sofern es an einem angemessenen Ort bleibt).
Finden wir Wege, das Private wie das Politische friedvoll zu gestalten, haben wir demnach tatsächlich erst Privates und Politisches. Und alles dazwischen, das Menschen gegeneinander und nebeneinander zu Rangeleien antreten lässt, nennt sich daraus folgend das “Partisane”.
Politisch: wo der Allgemeinheit vertraut werden kann
Partisan: wo auf bestimmte Spielregeln vertraut werden muss
Privat: wo dem einzelnen Menschen vertraut wird
Verzerrte Formen
Schleichen oder drängen sich Partisanismen in das Private oder das Politische (wie das Erwähnte “das Private ist politisch!”), so ensteht daraus der partisanistische Politizismus wenn es im öffentlichen Raum geschieht, oder der partisanistische Privatismus wenn es im privaten Raum geschieht: der partisanistische Privatismus ist eine zum Kompetitiven verzerrte Form des ehemals Privaten, und der partisanistische Politizismus ist eine zum Kompetitiven verzerrte Form des vorher Politischen. Der partisanistische Privatismus und der partisanistische Politizismus sind dadurch ein unangemessenes Versetzen des Partisanismus an einen Ort, wo dieser nicht hingehört, und wo er das sonst in angemessener Weise Funktionierende stört oder verunmöglicht.
Finden sich kleine Gruppen, die zuerst in ihren Eigeninteressen hinter verschlossenen Türen für die Gesamtheit der Gesellschaft entscheiden, haben wir den privatistischen Politizismus, die wohl übelste Form der möglichen Verzerrungen. Die Bürger werden hier zum ‘Volk’ – einer schweigenden Masse, die nur lahm und schwerfällig auf Geschehnisse reagieren kann. Je länger Bürger als Volk leben (müssen), desto mehr verlieren sie die Fähigkeit, als Bürger zu handeln, und desto mehr werden sie Teil einer Masse. Kommt jene Masse wieder an die Macht, so ist ihr System zuerst die ‘Ochlokratie’ (Herrschaft des Pöbels), und ihr Weg zur Politik, und dann zur Demokratie, ist ein sehr, sehr schwerer. Demokratie ist ungeheuerlich schwer zu erlangen, und sehr leicht zu verlieren.
Der Grund, dass die Demokratie leicht zu verlieren ist, ist der, dass die in die (echte) Demokratie Geborenen die Demokratie als einen gegebenen Zustand verstehen. Für sie ist die Demokratie selbstverständlich, und sie verstehen nicht, warum die Demokratie bestimmte Strukturen als Notwendigkeit hat, und warum sie andere nicht hat. Wir irren gewaltig wenn wir glauben, dass es heute irgendwo auf der Welt Demokratie ihrem wahren Begriffe nach gäbe.
Privationminus Ästhetische Erziehung, Generationenzusammenhalt, Mythos-Erzählkultur für die Jugend, Logos-Traditionskultur für Erwachsene -> partisanistischer Privatismus
Nun kann aber auch der Partisanismus, wo unter (für alle gleich geltenden) Spielregeln in verschiedensten Wettkämpfen Verlierer und Gewinner gesucht werden wollen, durch den Politizismus oder den Privatismus zu etwas entstellt werden, das er nicht sein sollte. Das ‘gute’ Partisane stellt das Talent des einzelnen oder einer Gruppe in Geschicklichkeit, Intelligenz, Kraft, Durchsetzungsvermögen, Ausdauer, Führungsstärke und dergleichen gegenüber, wo man sich gegeneinander messen kann. Es können für Spiele aber gegen den Geist des ‘geregelten Partisanen’ gesellschaftliche Fragen durch Wetten eingesetzt werden (“wenn X gewinnt, eskalieren wir; wenn Y gewinnt, versöhnen wir”), dann haben wir politizistischen Partisanismus; oder es werden durch Spiele z.B. persönliche Racheakte verübt, dann haben wir privatistischen Partisanismus.
Partisanismus im Öffentlichen
Dogmatisch (starr)
Polemisch (laut)
Sophistisch (klug)
Partisanismus im Privaten
Intrusiv (aufdringlich)
Obtrusiv (versperrend)
Seduktiv (verführend)
Ich hoffe mit solchem Unterscheiden die Dinge in sinnvoller und brauchbarer Weise aufzuteilen.
Die Systemtypen öffentlicher Struktur
Nach Güte:
Isonomie
Demarchie/Demokratie (Bürger)
Aristokratie (Beste)
Patriarchie (Vatertypus)
Monarchie (Einzelner)
Oligarchie (Reiche)
Ochlokratie (Pöbel)
Kleptokratie (Diebe)
Tyrannei
Ardalan Ibrahim
Auf dieser Welt findet sich immer ein Mensch, der anderen durch sein Denken eine günstige Richtung weisen kann. Ich denke, das kann in den nächsten Jahren der Philosophe Ardalan Ibrahim sein.