bookmark_borderweltanschauung.org – Erster Geburtstag!

Vor einem Jahr wurde diese Webseite begonnen, ohne aber von Beginn an ein bestimmtes Ziel zu haben. Während des Jahres sind jedoch einige Ziele definiert worden. Es wurde weiter eine Grundstruktur,nämlich die Aufteilung in Präsentation, Kontemplation und Kontention, eingerichtet, nach der alles Kommende strukturiert werden wird.

Auch wenn an Artikeln eigentlich noch sehr wenig vorhanden ist, ist mir dagegen immer deutlicher bewusst, wie viel Arbeit noch ansteht. Besonders in Kontention wird eine Unmenge an Material noch geschrieben werden müssen, wo sich bisher noch kaum etwas findet.

Das im Laufe des Jahres entstandene, realistische Ziel, vier Artikel pro Monat zu schreiben, wurde zwar übertroffen (es sind in den zwölf Monaten im Schnitt fast zwölf Artikel pro Monat entstanden), aber auch nur, weil die Artikel keines sonderlichen Aufwandes bedurften (oder ein solcher nicht erbracht wurde, was ich bedaure), und meist knapp gehalten wurden.

Ein anderes Ziel war die Beschäftigung mit den Grundlagen; d.h. die Rubrik Präsentation sollte für jeden Monat eine WA behandeln, und dazu ein Gedicht, ein Bild und eine Vorstellungsrunde erhalten. Da mir für Kontemplation jedoch mehr einfiel, und ich die Gedanken loswerden wollte, beschloss ich, die Präsentation auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, und stattdessen 1) Kontemplation etwas auszubauen, 2) einen Plan für Kontention zu erstellen, und 3) die Grundlagen für den Netzwerkeffekt auf sozialen Medien zu errichten.

Die Erfahrung auf sozialen Medien war mehrheitlich enttäuschend, und doch fanden sich einige Lichtblicke, nach denen ich mich richten werde.

Leser der Seite gibt es noch nicht viele, wobei das Bewerten des Erfolges für eine so junge Seite schwer zu beurteilen ist. In dem Jahr gab es ein Total von 9’000 Besuchern, und 40’000 Klicks, wobei das meiste davon jedoch von Stresstests, Sicherungsvorgängen und dergleichen Prozessen, denen ich die Seite unterwarf, kam. Echte Besucher schätze ich auf einige hundert, und Klicks auf wenige tausend. Das Wachstum von Webseiten ist bis zu einem Punkt meist exponentiell, den Zeitraum der Verdoppelung kann ich jedoch nicht genau bestimmen. Ich schätze, dass die Seite etwas mehr als ein halbes Jahr gebraucht, um die Besucheranzahl zu verdoppeln, und dass dies mit Aktivität auf Twitter stark beschleunigt werden könnte. Letzten Endes zählen die Zahlen jedoch weniger, da sie nur kurzfristige Anreize geben, und stattdessen die Qualität langfristig bestand halten soll.

Für das kommende Jahr war geplant, Präsentation in einem ersten Schritt abzuschliessen, und zu Kontemplation weiter zu gehen. Allerdings macht mir diese Zeitvorgabe keinen Spass, weil ich auf guten Grundlagen, oder gutem Boden stehen will, um Präsentation ordentlich abschliessen zu können. Da es mir mit dem Einfachsten, i.e. Präsentation, schwer fällt, die perfekten Worte zu finden, meine ich, die Reihenfolge vielleicht abändern zu wollen. Präsentation soll ein tiefes Verständnis ermöglichen. Präsentation soll eine Rubrik sein, in der man bei wiederholten Nachlesen immer wieder Neues findet. Wenn ich aber bei Präsentation beginne, und dann bei anderen Rubriken die Nuancen ausarbeite, wird Präsentation immer wieder angepasst werden müssen. So meine ich für den Moment am meisten Sinn in der Abfolge Kontemplation -> Kontention -> Präsentation zu sehen.

Bei Kontemplation die Gedanken fliessen lassen, bei Kontention Komplexität berücksichtigen, und dann zuletzt zu Präsentation, wo alles der anderen beiden in kurze, kräftige Sätze gefasst werden kann – so ist der Plan (für den Moment) für das zweite Jahr.

Ich freue mich auf das kommende Jahr, und hoffe, die Leserinnen und Leser weiter ohne Unterbruch mit originellen, bereichernden Artikeln rund um die zwölf Weltanschauungen versorgen zu können.

Gutes Lesen,

-steinerschüler

bookmark_borderGliederung von weltanschauung.org

Weil es rund um das Thema ‘Zwölf Weltanschauungen’ viele Fremdwörter gibt, welche hier in einer ganz bestimmten Weise verwendet werden, sind die Themen so gegliedert, dass man sich einlesen kann, ohne sich ständig mit irgendwelchen neuen Begriffen herumschlagen zu müssen. Es ist nicht zu vermeiden, dass Fremdworte verwendet werden, aber es finden sich oft sogleich Syonyme dazu aufgeführt. Das Ziel der Unterteilung der Artikel in schwierigere und einfachere, ist, dass nicht alle Fremdworte auf einmal auf einen zukommen, sondern nach und nach durch Kontext erlernt werden können.

Dafür finden sich grob drei Rubriken:

  1. Präsentation (PTT)
  2. Kontemplation (KPT)
  3. Kontention (KTT)

Präsentation verwendet nur die nötigsten Fremdworte, bei Kontemplation werden alle vorgestellt, und bei Kontention werden alle verwendet. Bei Präsentation steht die Verständlichkeit im Vordergrund, bei Kontention der Inhalt, und die Kontemplation ist zwischen den beiden anderen.

Präsentation soll eher künstlerisch sein, Kontemplation philosophisch, und Kontention intellektuell. Diese Seite wird aufgrund der Fähigkeiten (und Mängel) und Bildung des ‘steinerschülers’ den Anspruch an das Künstlerische eher erfüllen, als den an das Intellektuelle. Vielleicht werden sich in den Jahren in welchen diese Webseite entwickelt wird, jedoch Anthroposophen oder sonstige Denker finden, welche notwendige intellektuelle Begabungen eher mitbringen, und den nötigen Beitrag machen könnten.

Weiter finden sich neben den zwölf Weltanschauungen drei weitere Kategorien, welche die zwölf Weltanschauungen aufteilen. Wir haben im System der Weltanschauungen damit vier Kategorien:

  1. Anthropomorphismus (DAM)
  2. Seelentöne (DST)
  3. Visibilitätsstufen (DVS)
  4. Weltanschauungen (DWA)

Weiter gibt es das Forum, in dem dereinst Diskussionen stattfinden können, wie das mit der einfachen Kommentarfunktion kaum möglich ist. Auch das Forum wird sich in bestimmter Weise gliedern, aber wie genau ist mangels Beiträgen noch nicht wichtig.

bookmark_borderOrientierung

Auf dieser Webseite geht es um das Weltanschauungsprinzip (WAP) und den vier Gattungen darunter, vor allem um die dutzend Weltanschauungen (DWA). Formuliert wurde das Dutzend ursprünglich von Rudolf Steiner, und sie sind zu einem der mysteriösesten Teile der Anthroposophie geworden, der noch viel zu wenig vertiefte Beachtung fand (was sich jedoch an verschiedensten Ecken am ändern ist). Wer Hilfe braucht im Studium der DWA, kann sich melden (admin@weltanschauung.org).

Der Einstieg

Da es ein grosses Thema ist, wurde es hier in drei Rubriken aufgebrochen: Präsentation, Kontemplation und Kontention. Neue Leser können bei Präsentation beginnen, und sich dann nach und nach bis zur Kontention bewegen. Was diese drei Rubriken sind, und wie man sich ein Weltanschauungsstudium etwas vereinfachen kann, wird in diesem Artikel kurz beschrieben.

Beim Schreiben über die WA lässt sich das Gefühl nicht abschütteln, dass es schwierig ist, gleichzeitig verständlich wie auch vollständig zu sein. So gebraucht es eine Unterteilung in verschiedene Bereiche: ein Studium durch den Besuch dieser Webseite soll dadurch einfach und generell beginnen, und gewisse Unklarheiten zulassen, und dann mehr und mehr an Komplexität und Anwendbarkeit gewinnen, und bei Kontention schliesslich wieder abstrakter werden. Deswegen werden Artikel hier in verschiedene Rubriken eingeteilt.

Es finden sich so einige Begriffe direkt an den WA, wie die ‘drei Seelentöne’, die ‘sieben Visibilitätsstufen’ (respektive sieben ‘Philosophien’, bei Rudolf Steiner: sieben ‘Weltanschauungs-Stimmungen’) mit deren jeweiligen Unterkategorien. Um nicht alles auf einmal aufnehmen zu müssen, kann man sich hier, auf dieser Seite, Zeit lassen, und sich mit den Begriffen, einen nach dem anderen, bekannt machen: man soll die WA erstmals passiv betrachten können und auf sich wirken lassen, ohne sich mit Lernkärtchen, Wörterbuch und Redbull durch eine Art Pflicht zwingen zu müssen. Das Projekt ist jedoch noch sehr jung – das meiste fehlt noch – wird aber laufend ergänzt. Die WA sind alles andere als eine Pflicht, und je mehr man sich mit ihnen beschäftigt, desto lebendiger werden sie. Das Interesse kommt mit der Zeit von sich aus, nur schon durch die Beschäftigung mit dem Thema. Und mit wachsendem Interesse an den WA kommen bald die WA selber, von sich aus, zu einem – was wieder zu mehr Interesse führt.

Der Fortschritt

Lässt man sich auf die Idee der zwölf WA ein, so wird man sich zu Beginn vielleicht fragen, was denn an der Gegenwart, der gegenwärtigen Welt oder Gesellschaft, falsch ist, da sich scheinbar kaum irgendwo WA finden lassen. Mit der Zeit aber sieht man die WA mehr und mehr, bis man kaum etwas anderes mehr sieht – und auf einmal sind sie überall, und sie lassen sich nicht mehr wegdenken. Der Realismus ist für das gewöhnliche Leben z.B. diejenige WA, die einen immerzu anschaut und immer vor einem ist; andere WA wollen angeschaut werden, verstecken sich aber (Spiritualismus), wieder andere müssen zwischendurch angeschaut werden (Idealismus), ob man will oder nicht. Das Dutzend wirkt in jeder Interaktion, in jedem Vorhaben, in jeder Erinnerung, man sieht sie an Gebäuden, an Gegenständen, an der Geschichte von Städten, Menschen, Natur, ja, man kann sogar meinen zu sehen, wie sie mancherorts auf eine bestimmte Zukunft hinweisen. Überall sind sie: im Allerkleinsten, wie auch in grossen, weltumspannenden Themen, im Atom wie im Planeten. Man kann sagen: da ist immer irgendwo Phänomen, und mit jedem Menschen begegnet einem Psyche – mit jeder Sache die man in der Hand hält, hält man Materie in der Hand. Und das Gefühl der Sache ist in der Hand, da ist der Sensualismus durch den Tastsinn, usw. Alle WA wirken zu jeder Zeit, überall, durch jeden Menschen. Es gibt keinen Zustand auf Erden, der ohne WA ist. Jeder Gegenstand hat jede WA an sich, aber es hat auch jeder Gegenstand seine Vorzüge unter den WA.

Man wird an einem gewissen Punkt die WA nicht mehr nur in sich nachklingen lassen können, sondern man wird instinktiv versuchen, sie in den Schriften unterschiedlichster Autoren auszumachen, man wird sich vielleicht an Goethe, Schiller und was oder wen man damals sonst noch so gelesen hat, oder am lesen ist, erinnern, und ihnen bestimmte WA zuweisen wollen. Man wird sich darin unweigerlich irren, sämtliche Vermutungen über Bord werfen, nur um zu realisieren, dass man noch viel zu verstehen hat, und in Sachen WA wohl noch viel tiefer gehen kann (ein Erlebnis das sich zumindest mir häufig aufdrängt). Solche Erlebnisse sollen freuen, nicht entmutigen, denn sie geschehen immer dann, wenn etwas Neues verstanden wurde.

Es wird von einigen bestimmt Zurückhaltung verlangen, den Kaninchenbau der WA nicht in Ungeduld stets weiter erforschen zu gehen, um alles noch Un- oder Missverstandene aufzuklären und ordnen zu können. Das ist ein guter Instinkt, denn die Welt will verstanden werden. So lasse man die WA teilhaben, aber man muss sich auch genügend Pausen gönnen.

Das Teilhaben beginnt dort, wo man die eigene WA versteht und erkennt. Und hier, in dieser kleinen, äusseren Ecke des Internets, soll sich für einen jeden sowohl ein Weg zu der eigenen WA finden, wie auch ein scharfer Blick für all die WA in der Welt ausbilden lassen.

Das Studium

Eine bestimmte, einfache Reihenfolge lässt sich für das Studium des Weltanschauungsprinzips empfehlen: man beginne beim Anthropomorphismus und arbeite sich über die Seelentöne und die Visibilitätsstufen bis zu den Weltanschauungen. Bei den Weltanschauungen zu beginnen ist praktisch verlorene Zeit, denn fast jede Aussage zu einer Weltanschauung, ohne vertiefte Kenntnis um die elf Arten der anderen drei Gattungen (siehe Bild), wird in Kombination mit diesen zu inhaltsleerem Wortgehülse.

So kann z.B allerlei über die Weltanschauung ‘Pneumatismus’ erzählt werden, und wie dieser mit Gott zusammenhängt. Weiss man hierbei nicht um den Seelenton ‘Theismus’, der in Kombination mit jeder der dutzend Weltanschauungen möglich ist, so werden die Sätze zum Pneumatismus nur oberflächlich oder gar falsch sein.

Es gibt nur drei Seelentöne; sie kennenzulernen ist keine grosse Schwierigkeit. Erreicht man mit einem guten Verständnis um die ersten drei Gattungen (Anthropomorphismus, drei Seelentöne, sieben Visibilitätsstufen) die vierte Gattung (dutzend Weltanschauungen), so ist bei den Weltanschauungen jeder Satz ein grosser Aufwand, da sich die möglichen Kombinationen der Arten verschiedener Gattungen überall zu überschneiden scheinen. Die Gedanken die dabei gemacht werden, die so schwierig sind, haben aber alle Bedeutung. Man muss sich hier Zeit lassen, denn die Alternative (der ungeduldige Anfang beim Dutzend) ist lediglich die Zeitverschwendung.

Also… viel Vergnügen!

… und viel Geduld.

bookmark_borderLiteratur zu den WA

Bis zum Zeitpunkt dieses Artikels wurde ein Grundlagewerk veröffentlicht, sowie vier beschreibende Bücher zum Thema.


Rudolf J. L. Steiner (RJS)

Der menschliche und der kosmische Gedanke (MKG)

Vorträge gehalten in Berlin vom Di, 20.01.1914 bis am Fr, 23.01.1914; GA 151 (1990).

1. Auflage Rudolf Steiner Nachlassverwaltung; 1980; Dornach.

2. Auflage Rudolf Steiner Verlag; 2014; Basel; ISBN-13: ‎978-3-7274-7481-1 (unten Bild mitte Taschenbuchversion)

Das Grundlagewerk ist das Buch “Der menschliche und der kosmische Gedanke“, eine Sammlung von vier Vorträgen Rudolf Steiners. Die Vorträge sind als Artikel auf weltanschauung.org hier zu lesen. Die Nachlassverwaltung hat sie hier bereitgestellt.


Sigismund von Gleich (SVG)

Die Wahrheit als Gesamtumfang aller Weltansichten (WGW)

1. Auflage J. Ch. Mellinger Verlag; 1957; Stuttgart; ISBN-13: ‎978-3-8806-9242-8 (Bild unten)

2. Auflage J. Ch. Mellinger Verlag; 1989; Stuttgart

Das erste darauf aufbauende Buch ist ein Buch von Sigismund von Gleich, mit dem Titel “Die Wahrheit als Gesamtumfang aller Weltansichten“. Es ist weniger ein Buch in dem versucht wird, die WA methodisch voneinander zu unterscheiden und abzugrenzen, als dass es sich der damaligen vorhandenen Fülle an Ideen annimmt. Es ist ein ästhetisches Werk. Viel mehr als das eine vom anderen abschliessend zu unterscheiden, versucht es in besonnener, rücksichtsvoller Art beim Leser ein Gefühl für die dutzend Weltanschauungen zu entwickeln, indem sich Von Gleich durch ein Umkreisen verschiedener Denker den WA behutsam annähert, und die Gedanken dieser Denker dann jeweils verschiedenen WA zuteilt.


Mario Betti (MBT)

Zwölf Wege die Welt zu verstehen (ZWW)

1. Auflage Verlag Freies Geistesleben; 2001; Stuttgart

2. Auflage Verlag Freies Geistesleben; 2007; Stuttgart; ISBN-13: ‎978-3-7725-2162-1

Erkenntnis und Tat – Auf dem Weg der sieben Intelligenzen

1. Auflage Verlag Freies Geistesleben; 2014; Stuttgart; ISBN-13: 978-3-7725-2607-7

Das zweite darauf folgende Buch ist ein Buch von Mario Betti, mit dem Titel “Zwölf Wege die Welt zu verstehen“. Ein persönliches und sehr sympathisches Werk. In manchen Kapiteln wird das ganze Arsenal ‘anthroposophischer’ Sprache ausgenutzt, was für Nicht-Anthroposophen teils wohl schwer verständlich ist. In anderen Kapiteln wird sehr anschaulich geschrieben. Es scheint wie ein Versuch, die teils schwer greifbare Arbeit von Von Gleich auf einen etwas festeren Boden zu holen.

Ein weiteres Buch Bettis handelt von den sieben Weltanschauungsstimmungen (auf weltanschauung.org sieben Visibilitätsstufen “DVS” genannt), mit dem Titel: “Erkenntnis und Tat: auf dem Weg der sieben Intelligenzen“.


Corinna und Ralf Gleide (CRG)

Der Sternenhimmel der Vernunft (SHV)

1. Auflage Verlag Freies Geistesleben; 2008; Stuttgart; ISBN-13: 978-7725-1435-7

Das dritte darauf folgende Buch ist ein Buch von Corinna und Ralf Gleide, mit dem Titel “Der Sternenhimmel der Vernunft“. Was damit gemeint ist, sind die zwölf Tierkreiszeichen, von denen ein jedes einer bestimmten WA zugewiesen werden kann. Das Autorenpaar wechselt einander ergänzend zwischen den WA ab, Corinna beginnend mit dem Spiritualismus, Ralf daran mit dem Pneumatismus anknüpfend, usw. Es ist ein kleines Büchlein, das durch seine Grösse zwischen Vollständigkeit und Verständlichkeit gekonnt eine Brücke schlägt.


Pierre Alizé (PAZ)

Hinausgehen über das räumliche Systemdenken (HRS)

6. Edition Books on Demand; 2022; Norderstedt; ISBN-13: 978-3-7557-7740-3

Ein vierter Autor, der sich nicht auf die WA konzentriert, sondern diese nutzt, um seine Naturphilosophie mit den notwendigen Begriffen zu untermauern, ist ein in der Schweiz lebender Denker und Praktiker mit einem feinen Gespür für das Wesen von Naturvorgängen, der unter dem Pseudonym Pierre Alizé der modernen Wissenschaft Vorschläge und Kritik unterbreitet, wie sie methodisch anders an das Wirkliche heran gehen sollte, als sie es bevorzugt tut. Die Hauptfrage, an der er so intensiv wie geduldig arbeitet, ist, wie eine das Wahre wiedergebende Grundmethode aussehen könnte (Spoiler alert: weniger in Modellen denken, dafür umso mehr anschauend auf sich wirken lassen). Sein bisher grösstes Werk lautet: “Hinausgehen über das räumliche Systemdenken“. Weitere Nachfolgewerke sind bereits erschienen, andere sind noch in Arbeit.


Lars Grünewald (LGW)

Zwölf Weltanschauungen und ihre Anordnung in zwei Kreissystemen (ZWA)

1. Auflage Verlag Ch. Möllmann; 2001; Schloss Hamborn; ISBN 3-931156-68-0

Zu Lars konnte ich nur ein Interview zum Thema Freiheit finden (Link). Ein Kommentar zum Buch findet sich hier.


Benjamin Thiele (BTL)

Spirituelle Kosmologie – Klarheit über Gott, Mensch, Karma und Religion (SKK)

1. Auflage tao.de in Kamphausen Media GmbH; 2018; Bielefeld; ISBN-13: 978-3-9624-0254-9

Benjamin Thiele scheint über eine spiritualistische Sicht auf die Bibel fast selbstständig auf die Idee von 12 ‘Feldern’ gekommen zu sein. Ich habe das Schema in seinem Buch so gedreht, dass die für uns gewohnte Platzierung der Tierkreiszeichen vorhanden ist (Krebs Norden, Widder Westen…). Drehrichtung, Nummerierung, und Felder sind nach Thiele. Es ist eine interessante Zuteilung, wenn man sie mit der Zuteilung der dutzend Weltanschauungen vergleicht, z.B. hat unser Volutarismus sein astrologisches ‘Haus’ im Idealismus (beim Widder, wo Thiele den Willen platziert).


Karl T. Jaspers (KTJ)

Psychologie der Weltanschauungen (PWA)

1. Auflage Schwabe Verlagsgruppe AG, Schwabe Verlag; 2019; Basel; ISBN-13: ‎978-3-7965-3832-2

Hier muss auch der sich von der Psychologie zur Philosophie gewandte Denker Karl Jaspers aufgeführt werden, auch wenn er nichts zu den dutzend WA schrieb und es sehr unwahrscheinlich ist, dass er von diesen wusste. Sein Buch “Psychologie der Weltanschauungen” aus seinem Gesamtwerk, ist für seinen eigenen weltanschaulichen Wandel stellvertretend. Es finden sich auch einige günstigere Ausgaben von dieser tiefsinnigen und, wenn Kritikern geglaubt werden will, etwas schräg im Gesamtwerk stehenden Schrift. Plus: In der Einleitung des Buches findet sich vom Herausgeber über etwa vierzig Seiten eine gute Zusammenfassung der Geschichte des Weltanschauungsbegriffs.


Irgendwann werden wohl auch vom ‘steinerschüler’ Bücher zum Weltanschauungsprinzip erscheinen, geplant ist eines zu Präsentation, eines zu Kontemplation und eines zu Kontention. Wie eine Veröffentlichung genau aussehen wird, weiss ich nicht, nur etwas ist bestimmt: alles ist Public Domain. Sie werden in der jeweiligen digitalen Version (PDF, EPUB, DjVu, DOC, TXT, XML, AZW [für Kindle] und besonders wichtig: HTM/HTML für das Lesen direkt im Browser) kostenlos, ohne Registrierung, ohne Werbeeinblendungen, ohne Abonnement, ohne Verlinkung, frei verfügbar, kopierbar und verteilbar sein. Ich verstehe nicht, warum das nicht das Ideal von jedem Autoren, jedem für die Öffentlichkeit schreibenden Menschen, ist. Jedes Buch, ja jede Art von Informationsmedium, das während der Existenz des Internets entstand und nicht frei angeboten wird, hat das Geldverdienen als eine beschämende Unterlage.


bookmark_borderLeitspruch / Methode / Ziel

Leitspruch

“Omnia Ad Unum” ist in den Grabstein von Gottfried Leibniz eingrafiert, es bedeutet “Alles (bezieht sich) auf das Eine”.

Erstens kann man sich die Null als ‘transzendente Zahl’, und damit als etwas, das über den Begriff ‘Zahl’ hinaus geht, denken. Dadurch hat man in der Null eine Art Unendlichkeit. Nach Leibniz stand die Null für das Nichts und die Eins für Gott, auf jenem Grabstein umkreist die Null die Eins. So kann man sich die Beziehung der Null und der Eins als Erstes denken.

Zweitens kann man sich Gott, oder das Ursprünglichste, als das Allesumfassende denken, und so umfasst Gott jenes, das jeden Widerspruch in sich vereinigen kann, und jenes von Gott Umfasste stellt für sich die Wahrheit dar. Nach diesem Bild ist Wahrheit umgeben von einem höchsten Göttlichen.

Drittens schliesslich sind die WA neben dem Menschen ‘nicht erfassbare Grösse’, und damit aus der Sicht des Menschen unendlich. So umkreisen die WA nach diesem Bild den Menschen, der darinnen die Eins, das zukünftige Göttliche (siehe Erstens), darstellt.

So hat man erstens Gott umgeben vom Nichts, zweitens hat man Wahrheit umgeben vom Göttlichen, und drittens hat man den Menschen innerhalb der zwölf Teile der Wahrheit.

Nach diesen drei Gedanken soll “Omnia Ad Unum” der Leitspruch der zwölf Weltanschauungen sein.

‘Pluralis Modestiae’ oder ‘Pluralis Auctoris’, auf weltanschauung.org etwas zu häufig verwendete Form, wären beide etwas antiklimaktisch gewesen.

Methode

Generell: das WAP hat durch alles eine positive Methode. Das heisst, es wird nicht widerlegt oder ignoriert, sondern gezeigt was geordnet werden kann.

Für Kontemplation: Das Ziel ist hier nicht das Rechthaben; Artikel sollen (speziell bei Kontemplation) inhaltlich so gut wie möglich, und nicht abgeschlossene Thesen sein; und so wird mit neuen Gedanken oder Definitionen immer wieder Älteres ergänzt. Weniger werden mit neuen Begriffen redundante Abschnitte oder Artikel entfernt, eine Entfernung war aber für manche schon angebracht. So manche falsche Gedankengänge werden, um dem Gang des Gedankens folgen zu können, oftmals stehen gelassen (mit der Erklärung, was falsch war), sofern dies nicht zu Verwirrung führt. Unter Kontemplation werden Fehler gemacht, und es wird mit Gedanken gespielt.

Sind Meinungen so dargestellt, als wären es Wahrheiten, so dient eine solche Darstellung dennoch einem Ausprobieren, und ist weniger abgeschlossen, als es scheinen mag. Bei jeder deutlichen Meinung sucht sich gleichzeitig die Befreiung von selbiger. Jeder Gedanke schafft immer auch gleich eine Vielzahl von Widersprüchen, und dies zu navigieren erfodert Geduld den Mut und den Willen, selbst im Wissen, dass etwas unfertig ist, dieses doch so gut es geht hinzuschreiben, und danach irgendwann in besserer Form noch einmal zu versuchen.

Es gibt kein Thema, zu dem mit zusätzlicher Recherche oder zusätzlichem geistigem Aufwand nicht zu einer anderen Meinung gelangt werden kann. Der Idealismus verteilt gerne geistige Ohrfeigen, die recht schmerzen können, wenn man zu zuversichtlich ist. Irren ist nicht nur menschlich, es ist immer. Jede Haltung oder Meinung ist entweder bei genügend genauer Betrachtung, oder bei genügend Distanz ein Irren – ob durch Einseitigkeit, sprachlicher Ungenauigkeit, unbekannten Gedanken, kontraintuitiver Realität oder Logik usw, ‘irren ist immer’. Dennoch muss irgendann ein Punkt gemacht werden, und trotz des Wissens um die Unvollständigkeit der Gedanken etwas gesagt werden, und sei dies nur um es später wieder überwinden zu können.

Das ganze Projekt (‘WAP’) scheint in seiner Entwicklung stets zwei Schritte nach vorne, und einen zurück zu gehen, weil immer wieder Fehler auftreten, oder z.B. durch eine Wissenslücke falsche Begriffe verwendet werden, oder Begriffe sonstwie misrepräsentiert werden. Ein Dutzend Weltanschauungen ist nicht gleich einem dutzend Sprachen: es sind einige dutzend Sprachen pro Wissen- oder Glaubenschaft (Gesinnungsgruppen), und verschiedenste von diesen wieder pro Weltanschauung. Aus dem Grund sollte das WAP eigentlich ein gemeinschaftliches Projekt sein, etwas, das eines Tages vielleicht, oder hoffentlich, realisiert werden kann.

Ein Beispiel hierzu ist die Unterscheidung zwischen ‘Wort’ und ‘Begriff’, und wie in der Philosophie oder Linguistik ein Unterschied gemacht wird: während das Wort aus Silben besteht die ausgesprochen und geschrieben werden können, und bestimmten Regeln seiner Sprache unterliegt, und sich in bestimmter Weise von den anderen Worten derselben Sprache unterscheidet, und in andere Sprachen übersetzt oder angenähert werden kann, hat der Begriff ganz andere Eigenschaften und Aufgaben. Der Begriff ist der Sinn hinter dem Wort, er ist eine Idee, die sich durch Worte, stets mit gewissen Kompromissen, in etwas formen lässt, das durch die Sprache mitgeteilt werden kann. Als mir der Unterschied bewusst wurde, musste ich die bisherige Arbeit nach Stellen durchsuchen, wo die zwei synonym (gleichartig) und fast per Zufall verwendet wurden. Kürzlich (Juni ’22) hatte ich dieses frustrierende Erlebnis mit dem Wort ‘Politik‘, das etwas ist, das wir in der Gegenwart nicht kennen – und schon müssen etliche Artikel (und etliche Tweets) noch einmal überarbeitet werden.

Die Darstellung der Zwölf WA soll in drei separaten Teilen geschehen: einmal möglichst einfach (Präsentation), einmal reflektierend (Kontemplation), und zuletzt so komplex wie für den Inhalt auch immer nötig (Kontention). Dennoch haben unverständliche Artikel wenig wert, und sollten so weit bearbeitet werden, bis sie verständlich geworden sind.

Für Präsentation soll das Verständnis im Vordergrund stehen, für Kontemplation die kunstvolle, philosophische, bewegliche Darstellung, und für Kontention die möglichst evidenzorientierte, möglichst widerlegbare These (was für WA wie Pneumatismus, Spiritualismus und dergleichen am ehesten mit logischen Schlüssen und Entsprechendem umzusetzen ist).

Ziel

Das Ziel dieser Webseite ist der Versuch einer öffentlichen Darstellung des Prinzips der Zwölf Weltanschauungen, wie von Rudolf Steiner entworfen, und wie von ihm in knapp vier kleineren Vorträgen skizziert. Es geht hier weder darum, Steiner zu verehren, noch geht es darum, ihn zu kritisieren. Es geht weiter nicht darum, das Verständnis des Betreibers von weltanschauung.org zu den dutzend Weltanschauungen (DWA) vom Verständnis der DWA einer anderen Person oder Gruppe abzugrenzen. Es werden leider auch nicht alle WA gleicherart berücksichtigt, da es für manche WA, je nach Mensch mehr Überwindung braucht, sich mit deren Inhalten zu beschäftigen (mir persönlich ist der Sensualismus am Absurdesten und der logistische Pneumatismus am Nächsten – dennoch akzeptiere ich beide als ‘unter den DWA gleichermassen gültig’).

Nachdem gesagt wurde, worum es nicht geht, sei nun gesagt, worum es geht. Es geht hier erstens darum, die zwölf Weltanschauungen so zu darzustellen, dass die zu einem fremden Weltanschauungen nicht mehr etwas Unerreichbares sind, sondern schon mit wenigen richtigen Gedanken auf einmal ganz leicht darin verstanden werden, was in jeweils noch nicht verstanden wird. Man betrachte die Weltanschauungen als eigene ‘Sprachen’, wobei aber jede den Platz mit elf anderen teilen muss.

Von da aus, mit diesem Bild im Bewusstsein, wollen zweitens dann die einzelnen WA näher betrachtet werden, und mit der angemessenen Geduld soll mit einer der vielen Sprachen der Gegenwart (Deutsch) das Wesen, die Inhalte und das Wirken der verschiedenen einzelnen WA an Beispielen erforscht werden.

Hat man sich ein Verständnis über einzelne WA errungen, kommt das Dritte zum Zuge, und das ist der verständnisvolle Austausch unter den DWA, das eigentliche Ziel dieses Projekts. Weltanschauungsvertreter sollen um die Existenz des jeweiligen Gegenpols wissen, und nicht mehr von deren Gedankengängen überrascht werden, und ob all der Missverständnisse, welche als Absurditäten empfunden werden, fassungslos dastehen. Gegenüberstehende Weltanschauungsvertreter reden häufig ohne das Wissen um die andere Weltanschauung einander vorbei, ohne dass sie verstehen, wie und warum dies geschieht. Verstehen sie um ihre Unfähigkeit die Andersartigkeit zu verstehen, wird man in den Menschen demütigere Weltanschauungsvertreter erzogen haben, welche nicht mehr einen alleinigen Anspruch auf alles Wissen behaupten werden wollen. Für solchen Austausch müssen Worte und Begriffe gebildet werden, die die Andersartigkeit nicht nur erlauben, sondern einen Austausch zwischen Andersartigem ermöglichen.

Zusammenfassend geht es erstens um das Verstehen des WAP, zweitens um das Verstehen einzelner WA, und drittens um das Verstehen der Grenzen der ‘eigenen’ WA, und die Möglichkeiten der polaren oder gegenpolaren WA im WAP.

Dieses sind die Ziele dieses WA-Projekts.

Der Nutzen der WA für die Anthroposophie

Ich sehe die Anthroposophie lieber als ein Rahmen und ein Werkzeug, der dem individuellen Menschen eine ungefähre Richtung weist, in die er forschen kann. Weniger gerne sehe ich die Anthroposophie als ein Rahmen für ein Kollektiv, in dem sich Gleichgesinnte sammeln.

Ich sehe in den dutzend Weltanschauungen ein Ausweg aus einer Anthroposophie, die nicht so recht weiss, wohin es gehen soll, und die tendentiell gerne nur Altes, bereits Gesagtes wiederholt. Ich sehe in den Weltanschauungen einige mögliche unmittelbar vor uns wartende Wege, im Realismus z.B. eine Verbreiterung der Möglichkeiten des Forschens in allen Bereichen um Produkte und Prozesse zur Herstellung von Nahrungs- oder Heilmitteln, oder im Idealismus ein Weg zum selbstständigen – von unerreichbaren Denkern unabhängigen – Denken, ohne Angst haben zu müssen, relativ zu Steiner oder anderen grossen Persönlichkeiten in der Erkenntnissuche zu versagen. Die WA haben für jeden Menschen etwas, und egal wie klug und bedacht man auch sein mag, man wird sich in den WA gewaltig irren, weil für jede WA gilt, dass man sich auch mit den besten Gedanken irgendwann auf das Terrain einer fremden WA begeben, und dort mangels Übung kläglich hinfallen wird. In jedem Irrtum lernt man nicht nur etwas über die Fülle der WA, man hat oft auch ein Erlebnis von Selbsterkenntnis.

Die WA sind ein unendlicher Spielplatz, auf dem alles zu finden, alles auszuprobieren ist. Man wird merken, dass dieses einem zusagt, und man mit jenem nichts anfangen kann. Man kann sich in der gesamten Spanne der Philosophie tummeln, mit Husserl, Schopenhauer, Schelling und vielen anderen, und die WA helfen einem, sich in etwa orientieren zu können. Je mehr man sich mit der Hilfe der WA in der Welt der verschiedensten Ideen verschiedener WA bewegt, desto einfacher fällt es einem mit der Zeit, sich selbstständiger darin zu bewegen, und wenn man es richtig macht, braucht man ab einem bestimmten Punkt überhaupt keine Hilfe mehr, und man ist in einem gewissen Sinne frei geworden, im Denken.

Vielleicht können die WA der Anthroposophie ausserhalb der Praxis einen neuen Dynamismus verleihen.