- 3. Kontention (Bestreitung) KTT (Buch III.)
- 5. Argumentierung ATR (Hauptteil)
- Question (Fragestellung) QST (Hauptargument)
- 3.5.1.1 Intention (Vorhabung) ITT (Argument)
- 3.5.1.2 Demarkation (Umgrenzung) DKT
- 3.5.1.2-10 Subjektivität, Objektivität, Aprosität (Teilargument)
- 3.5.1.3 Formulation (Ausarbeitung) FLT
- Konjektion (Vermutung) KJT
- 3.5.2.1 Kondition (Bedingung) KDT
- 3.5.2.2 Präparation (Vorbereitung) PRT
- 3.5.2.3 Konstruktion (Erbauung) KST
- Rezitation (Wiedergebung) RZT
- 3.5.3.1 Repräsentation (Darstellung) RTT
- 3.5.3.2 Refutation (Entkräftung) RFT
- 3.5.3.3 Redaktion (Überarbeitung) RDT
- Substanziation (Begründung) SZT
- 3.5.4.1 Evaluation (Einschätzung) ELT
- 3.5.4.2 Rekonstruktion (Umbauung) RST
- 3.5.4.3 Konklusion (Schliessung) KKT
- Question (Fragestellung) QST (Hauptargument)
- 5. Argumentierung ATR (Hauptteil)
- Aufbau eines jeden Argumentes (z.B. Intention, Demarkation usw.)
- 3.5.X.X-00: Erläuterung der Absicht
- 3.5.X.X-01: Inhaltsangabe aller Hauptargumente und Argumente von 3.5, sowie Zusammenfassungen (04, 05)
- 3.5.X.X-02: Inhaltsangabe der Teilargumente von .X-10 bis .X-99
- 3.5.X.X-03: Fragestellung des Arguments
- 3.5.X.X-04: Zusammenfassung der Erwägungen des Arguments
- 3.5.X.X-05: Zusammenfassung des Schlusses des Arguments
- 3.5.X.X-06: Fussnoten1
- 3.5.X.X-07: Quellenverweise1
- 3.5.X.X-08: Relevante Literatur, Einzelnachweise
- 3.5.X.X-09: Sonstige Anmerkungen
- …
- 3.5.X.X-10 bis 3.5.X.X-99: Teilargumente
KTT ATR Argumentierung (-sablauf)
Das Argument von Kontention teilt sich auf in vier grössere Teile. Erstens Question, dann Konjektion, dann Rezitation und schliesslich Substanziation. Dieses Kapitel handelt von Konjektion.
Wurde ordentlich darüber nachgedacht, was eine Frage ist und was sie benötigt (sie benötigt eine Absicht), wie Frage und Antwort zusammenhängen, und welches Fragen für Wahrheitserkenntnis nützlich, und welches schädlich ist, so kann zum eigentlichen Fragen übergegangen werden (Formulation).
Die Frage kann aber nicht eine grenzenlose sein, denn dann ist die Antwort in einer Pflicht, die fast nur enttäuscht werden kann, so muss die Frage begrenzt werden, damit sie in ihrer Entsprechung oder darüber beantwortet werden kann.
Weiter ist die Frage erst dann dienlich, wenn sie sich von Fragen abzugrenzen weiss, die von ihrer gewünschten Antwort ablenken. Die Frage darf nicht nur nicht unendlich sein, sie muss sich unter unzähligen anderen Fragen in richtiger Weise einordnen können. Die Frage zu unserer Frage ist: welche Fragen ist sie nicht? Dies nennen wir die Umgrenzung.
Ist die Absicht des Fragens der Erhalt eines Wissen oder eines Einblickes, so muss die Frage darauf ausgerichtet sein, wo sie einen Einblick haben möchte. Die Frage beeinflusst die Antwort, die danach kommt. Selbst wenn nicht die richtige Frage gestellt wird, oder wenn sie nicht in der Form gestellt wird, die zur gewünschten Form einer Antwort führen kann, kann eine Frage dennoch so beantwortet werden, wie die Absicht in der Frage versteckt ist, sofern die Absicht durch die Worte hindurch herausgehört werden kann. Das Neue Testament ist ein Dokument davon, wie ein Mensch Antworten zu Fragen findet, welche die Fragen um Welten übertreffen.
- Question (Fragestellung) QST
- Intention (Vorhabung) ITT
- Demarkation (Umgrenzung) DKT
- Formulation (Ausarbeitung) FLT
Haben wir diese vier Teile an unserer Frage, so versuchen wir noch nicht die Antwort, sondern wir geben demjenigen Form, das zwischen der Frage und der Antwort liegt, und das ist der Gedanke. Die Frage sollte nicht mehr umformuliert werden, aber es bringt wenig, mit einer mangelhaften Frage weiterzugehen. Wir denken über die Frage wie auch über die Antwort nach. Dabei kennen wir die Frage, aber wir kennen die Antwort noch nicht. Was wir aber haben, ist eine Vermutung dazu, was die Antwort sein könnte, und nun testen wir die Vermutung, indem wir sie mit der Frage wie auch sich selbst vergleichen. Die Vermutung ist eine Antwort, die sich selbst eine Frage ist. Wir fragen allerlei Dinge über die Frage, und wir fragen allerlei Dinge über die Vermutung, und wir gehen so hin- und her, bis wir den Raum möglicher Antworten abgedeckt haben, und wir zum letzten Teil fortschreiten können, zur Substanziation. Der Prozess im Aufbau einer Vermutung schliesst mit ein, darüber nachzudenken, welche Denkarten einem fremd sind, welche Dinge von einem nicht vermutet werden, aber als Vermutungen vorhanden sein können, usw. Es ist nicht ein Prozess, in dem versucht wird, die Dinge einfach und übersichtlich zu halten. Je genauer in der Fragestellung die Umgrenzung geklärt wurde, desto einfacher ist die Arbeit hier.
- Konjektion (Vermutung) KJT
- Kondition (Bedingung) KDT
- Präparation (Vorbereitung) PRT
- Konstruktion (Erbauung) KST
Nach den Vermutungsgedanken, nach den ausgesprochenen Abwägungen, gehen wir nun der Antwort weiter auf die Spur.
- Rezitation (Wiedergebung) RZT
- Repräsentation (Darstellung) RTT
- Refutation (Entkräftung) RFT
- Redaktion (Überarbeitung) RDT
Hier werden Antworten aufgeführt, wie sie sich bereits durch bessere Denker finden, oder wie sie durch Experimente, Studien und dergleichen belegt werden. Unter RTT wird dargelegt, welchen Raum die möglichen Antworten einnehmen, unabhängig davon, welche Vermutungen uns bereits begleiten. Es geschieht hier die Darstellung der Fachliteratur und deren Widerlegungen, es werden Studien und Experimente aufgeführt usw. RTT und RFT sind meist der quantitativ grösste Teil in ATR (Argumentierung), der viel Zeit aufbraucht, häufig ohne wirklich präzise auf die Frage eingehen zu können. Aber er ist notwendig, um nicht bei jeder Frage wieder mit allem von vorne anfangen zu müssen. Der externe Einfluss sollte als Bereicherung gesehen werden.
- Substanziation (Begründung) SZT
- Evaluation (Einschätzung) ELT
- Rekonstruktion (Umbauung) RST
- Konklusion (Schliessung) KKT
Wir nehmen uns im letzten Viertel die Vermutungen zur Hand, und wir beginnen, ihnen Plausibilität, Wahrscheinlichkeit und Nützlichkeit beizumessen. Wir sagen damit nicht, das Eine sei wahr und das Andere falsch, sondern, dass uns das eine mehr gefällt als das andere. Wir geben unsere Vorzüge zur Sache hinzu, und wir lernen darüber, wie wir zu unseren Vermutungen stehen. An dieser Stelle darüber nachzudenken, was plausibel und wahrscheinlich ist, konfrontiert uns frühzeitig mit unseren Vorurteilen. Ist dies getan, und erkennen wir uns in unseren Vorstellungen und Vermutungen, so muss nun dasselbe mit externen Quellen getan werden.
Nun haben wir aus der Synthese aus Vermutung und Referenz eine erste echte Antwort vor uns. Bevor diese aber gelten kann, gehen wir noch einmal ganz zurück, zu den Ursprüngen der Frage, und wir fragen uns, ob unsere Antwort mit der Absicht in der Frage übereinstimmt. Wir bewerten die Antwort an der Frage, und dann geben wir der Antwort eine echte Form, denn in all den Prozessen des Vermutens und Referenzierens, ist die Frage in den Hintergrund gerückt. Wir bewerten den Lösungsraum, und dann formen wir sie mit all dem Wissen um das Vorhergehende ein letztes Mal zu etwas Handfestem, und dies ist die Schliessung.
- Question (Fragestellung) QST
- Intention (Vorhabung) ITT
- Demarkation (Umgrenzung) DKT
- Formulation (Ausarbeitung) FLT
- Konjektion (Vermutung) KJT
- Kondition (Bedingung) KDT
- Präparation (Vorbereitung) PRT
- Konstruktion (Erbauung) KST
- Rezitation (Wiedergebung) RZT
- Repräsentation (Darstellung) RTT
- Refutation (Entkräftung) RFT
- Redaktion (Überarbeitung) RDT
- Substanziation (Begründung) SZT
- Evaluation (Einschätzung) ELT
- Rekonstruktion (Umbauung) RST
- Konklusion (Schliessung) KKT